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Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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wirklich an Flüche und Schwarze Magie?« Yasmine schaute sie wütend an. »Warum nicht? Du glaubst schließlich an eine jungfräuliche Geburt, oder nicht?«
    Sich über Religion zu streiten, war bloß Zeitvergeudung. Claire würde sich nicht darauf einlassen, vor allem jetzt nicht, wo ihre Freundin emotional so angeschlagen war. Sie verkniff sich jeden Kommentar und beobachtete entsetzt und zugleich fasziniert, wie Yasmine die Puppe auf die Bar legte, in ihre Bluse griff und ein silbernes Amulett hervorzog, das an einer Kette um ihren Hals hing. Das Amulett war eine kleine Hohlkugel, gefüllt mit etwas, das Claire nicht identifizieren konnte, das aber nach Kräutern roch.
    »Wenn ich das hier an meinem Körper trage«, verkündete Yasmine unheilvoll, »kann ich seine Gedanken kontrollieren. Er wird mich keine Sekunde vergessen können. Ich werde ihn Tag und Nacht verfolgen. Ich treibe ihn in den Wahnsinn.« »Yasmine, du machst mir angst.«
    Sie lachte kehlig. »Deine Angst ist nichts im Vergleich zu dem, was Alister erleben wird, ehe ich fertig bin mit ihm.«
    »Was meinst du damit? Yasmine, was hast du vor?«
    Ohne die Frage zu beantworten, sagte sie: »Schau zu, Claire. Beobachte. Lerne. Falls du mal jemanden verfluchen willst.«
    Sie schlug ihren Hemdkragen zurück und gab den Blick auf eine Reihe langer, gefährlich aussehender Nadeln frei. Sie zog eine aus dem Stoff und legte sie beiseite. Dann zündete sie ein Streichholz aus dem Heftchen auf der Bar an. Sie hielt das brennende Zündholz unter die Nadel, bis sie das Eisen fast nicht mehr halten konnte, dann trieb sie die glühende Spitze in den widerwärtig roten Penis der Puppe.
    »Guten Morgen, Alister«, flüsterte sie. »Hast du gut geschlafen? Mach dir keine Hoffnungen auf einen Fick mit deinem langweiligen Weib. Nicht einmal meine berühmten Lippen könnten deinen Schlappschwanz jetzt hochkriegen.« Sie zündete das nächste Zündholz an, erhitzte noch eine Nadel und jagte sie in den Rumpf der Puppe.
    Claire packte Yasmine an der Schulter und schüttelte sie. »Hör auf damit! Das ist doch lächerlich. Wodu zu praktizieren ist gefährlich und dumm; ich werde nicht zulassen, daß meine beste Freundin so etwas tut.« Sie schüttelte sie noch einmal.
    »Hast du mich verstanden, Yasmine?«
    Yasmine blinzelte verwirrt, als hätte Claire sie aus einer Trance geweckt. »Natürlich verstehe ich dich.« Sie grinste breit und fragte: »Du hast doch nicht geglaubt, daß ich das ernst meine, oder?«
    »Ich...«, begann Claire unsicher.
    Yasmine lachte. »Diesmal hab’ ich dich wirklich reingelegt, was?« Sie steckte das Amulett wieder unter ihre Bluse und ließ die Puppe in die Umhängetasche fallen.
    »Laß das bloß Cassidy nicht sehen«, warnte Claire. »Er hat sich schon für deine Jackson-Wilde-Puppe interessiert. Ich habe ihm gesagt, das wäre nur ein Scherz gewesen. Vielleicht überlegt er es sich anders.«
    »Komm schon, Claire, ganz ruhig. Das ist so, wie wenn du dir von einer Zigeunerin die Hand lesen läßt. Du glaubst nicht dran, aber es macht Spaß.«
    Claire war immer noch nicht überzeugt, und ihre Miene verriet das wohl. Yasmine warf ihr einen ernüchternden Blick zu und griff wieder zu ihrem Drink. »Dieser ganze Hokuspokus mit der Schwarzen Magie ist natürlich ein Riesenschwindel, aber ich möchte einfach gern so tun, als könnte ich Alister wirklich weh tun. Warum soll nur ich mich quälen? Ich fühle mich einfach besser, wenn ich mir vorstelle, daß dieser Dreckskerl auch ein bißchen leidet.« Sie nahm einen Schluck. »Und damit genug von meinem Liebesleben. Erzähl mir, mit welchen Tricks Cassidy dich aus deinem Höschen gekriegt hat.«
     
    Leise schlich sich Claire in ihr Zimmer zurück. Da es sich auf der Westseite des Hauses befand, lag es im Halbdunkel. Cassidy war noch im Bett, lag auf dem Rücken, hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt und starrte auf den Deckenventilator, der sich langsam über ihm drehte. Sein Profil war atemberaubend,
kräftig, maskulin, mit ausgeprägten Gesichtszügen. Sie liebte die Form seiner Lippen; jetzt, wo sie wußte, wie sie schmeckten und sich anfühlten, wie bittend und wie fordernd sie sein konnten, wurde ihr der Mund wäßrig, wenn sie sie nur sah.
    Seine Oberarmmuskeln waren hart und rund wie Äpfel. Weiches, dunkles Haar säumte seine Achselhöhlen und bedeckte die Brust, die sich über einem flachen, harten Bauch erhob. Die Bauchdecke endete in einer schmalen Taille und einem noch schmaleren

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