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Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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nicht gewehrt.«
    »Nein, du bist nicht mit deiner Hundemarke in der Hand oder mit einer Aktentasche voll Dokumenten oder mit einem Haufen
Drohungen angekommen. Dazu bist du viel zu schlau; du weißt nämlich, daß ich was gegen Behörden habe und mich gegen sie wehre. Statt dessen hast du dich als Mann an mich rangemacht. Du hast dir meine Eifersucht zunutze gemacht. Ja«, sagte sie und durchschnitt dabei mit den Händen die Luft, »aus irgendeinem irrationalen Grund war ich gestern eifersüchtig auf Yasmine. Du hast das und die erotische Stimmung bei unserer Arbeit ausgenutzt.
    Yasmine hat mich gefragt, warum sie sich hat verarschen lassen«, fuhr sie fort. »Ich habe sie getröstet, indem ich ihr erklärt habe, daß wir von Zeit zu Zeit alle etwas wider besseres Wissen tun, und meist ist unsere Libido dabei im Spiel.
    Und in diesem Augenblick habe ich begriffen, wie dumm ich gewesen bin. Du hast mich verführt in der Hoffnung, daß du anderntags deine Mörderin hättest. Vielleicht hast du vorgehabt, mich mürbe zu machen und vor der Morgendämmerung ein Geständnis zu kriegen.«
    »Herrgott noch mal!« Er hatte ihr immer ungeduldiger zugehört, fuhr sich jetzt mit allen zehn Fingern durchs Haar und stemmte schließlich die Hände in die Hüften. »Und wann genau sollte dieses Geständnis erfolgen, Claire? Beim Vorspiel? Ober habe ich erwartet, daß du beim Höhepunkt aufschreist: ›Ich bin schuldig‹? Nein, warte, ich hab’s. Ich habe gehofft, daß wir uns nur um den Verstand vögeln müßten, dann würdest du im Schlaf reden. Stimmt’s?«
    »Das ist nicht komisch.«
    »Da hast du verdammt recht. Das ist es nicht«, brüllte er.
    »Wenn du so scharf darauf bist, deinen Mörder zu fangen, warum bist du dann so hinterhältig? Warum hast du mich nicht einfach verhaftet?«
    »Hast du schon einen Gedanken daran verschwendet, in was für einem Interessenkonflikt ich stecke? Seit Wochen ringe ich mit mir. Letzte Nacht war es mir wichtiger, dich zu lieben, als einen Schuldspruch zu bekommen.«
    »Lügner.«
    Mit langen, wütenden Schritten kam er auf sie zu. »Wenn du
glaubst, das gestern abend hätte irgendwas mit diesem Mordfall zu tun, dann vergißt du schneller, als du zum Höhepunkt kommst.«
    Ihre Hand traf hart und dumpf auf seinem Kinn auf. »Geh mir aus den Augen.«
    Er schnappte ihr Handgelenk und riß sie zu sich her. Zorn brannte in seinen Augen. Einen Augenblick befürchtete Claire, er würde ihr die Ohrfeige zurückgeben. Schließlich sprach er, aber seine Lippen waren dünn und fest und bewegten sich kaum. »Nur zu gern, Miss Laurent.«
    Bevor er durch die Balkontür verschwand, drehte er sich um. »Weißt du, weshalb du so wütend bist, Claire? Du ärgerst dich über dich selbst, weil du mir gezeigt hast, wie du wirklich bist. Du bist wütend, weil du nicht aufgepaßt hast und weil dir alles, was wir getan haben, so verdammt gut gefallen hat. Vom ersten Kuß bis zum letzten Seufzer. Und nur ein Mensch belügt dich – du selbst.«
    »Was willst du hören?« schlug sie zurück. »Daß du ein ganz toller Liebhaber bist? Braucht dein männliches Ego Streicheleinheiten am Morgen danach? Gut, wenn du es willst. Es war wirklich wunderbar. Du weißt, was du zu tun hast, wann du aggressiv und wann du passiv sein mußt.«
    »Danke.«
    »Das ist kein Kompliment. Du mußt jahrelang geübt haben, um diese Technik zu beherrschen. Wie viele andere weibliche Verdächtige hast du dazu ins Bett geschleift? Zählst du so deine Erfolge? Zählt für dich selbst nicht, ob du sie ins Gefängnis bringst, sondern ob du sie davor noch ficken kannst?«
    Er hatte die Zähne zusammengebissen. »Ich brauche niemanden zu vögeln, um ein Urteil durchzukriegen.«
    »Ach nein?«
    »Nein. Solche Tricks habe ich nicht nötig. Dazu bin ich zu gut.«
    »Wenn du so verdammt gut bist, Mr. Cassidy, dann kümmere dich endlich um deine Arbeit und verschwinde verdammt noch mal aus meinem Zimmer!«

Kapitel 21
    »Du siehst fabelhaft aus.« Joshua schob gutgelaunt einen leeren Rollstuhl in Ariels Krankenzimmer. Die Schwestern hatten ihm mitgeteilt, daß sie angezogen war und nach draußen gebracht werden wollte, wo haufenweise Journalisten darauf warteten, sie zu fotografieren und sie nach dieser jüngsten Episode in ihrem dramatischen Leben zu fragen. »Ihr fahrbarer Königsthron wartet, Madam.«
    Ariel ließ die Verschlüsse an ihrem Koffer zuschnappen. »Ist der Thron notwendig?«
    »Das ist Vorschrift im Krankenhaus. Außerdem hat das so

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