Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
Dreckskerl
das letzte Wort behalten. Ich wette, er amüsiert sich königlich über mich.« Sie starrte wütend zu Boden und stampfte mit dem Fuß auf, als wollte sie ihren Ehemann in der Hölle erreichen. »Ich hasse dich, du Bastard.«
    »Wann hast du entdeckt, daß du schwanger bist, Ariel?«
    Sie warf sich das Haar über die Schulter und sah ihren mißmutigen Stiefsohn an. »In der Nacht, in der ich zusammengebrochen bin, ungefähr eine Stunde, nachdem sie mich hergebracht und untersucht haben.«
    »Nicht vorher?«
    Sie legte den Kopf zur Seite und kniff mißtrauisch die Augen zusammen. »Worauf willst du hinaus?«
    »Hast du den Verdacht gehabt, daß du schwanger bist, bevor Daddy . . . starb?«
    Sie drehte ihm den Rücken zu und nahm ihre Handtasche. »Was macht das für einen Unterschied? Er hat mich geschwängert. Wenn er leben würde, säße ich jetzt da mit seinem Kind. Zum Glück kann er mich nicht mehr daran hindern, es zu verlieren.«
    Josh drehte sie so plötzlich um, daß ihr Genick hörbar knackte. »›Verlieren?‹«
    Sie schüttelte seine Hände ab. »Stell dich nicht so dumm, Josh. Wenn du glaubst, ich würde meine Karriere als Fernsehpredigerin gegen einen Haufen Windeln und Möhrenbrei eintauschen, dann hast du dich getäuscht. Ich will kein Kind. Hab’ nie eins gewollt.« Sie lachte überheblich. »Diesmal wird sich Jackson nicht durchsetzen.«
    »Hast du daran gedacht, wie sehr dich deine treue Herde verdammen würde, wenn herauskäme, daß du eine Abtreibung hattest?«
    »So blöd bin ich nicht«, fuhr sie ihn an. »Jeder, der in den letzten Wochen ferngesehen hat, weiß, daß ich vor Erschöpfung und Trauer zusammengebrochen bin. Bald wird man berichten, daß ich trotz meiner Schwangerschaft alles daransetze, Jacksons letzten Wunsch zu erfüllen und seine Feinde zu vernichten. Ich werde nicht ruhen, bis sein Mörder gefangen und bestraft ist.
    Eine Weile werde ich die Schwangerschaft ausschlachten. Ich werde ihnen tränenüberströmt erzählen, wie glücklich Jackson wäre, wenn er wüßte, daß er seinen Samen in meinen Leib gepflanzt hat. Das nenne ich biblisch!« fügte sie mit heiserem Lachen hinzu.
    »Ich werde auf Abraham und Sarah verweisen und darauf, wie Gott ihren Glauben schließlich mit einem Kind belohnte. Dann, in ein paar Wochen, werde ich vor Kummer eine Fehlgeburt haben. Stell dir nur vor, was für eine Lawine wir damit auslösen. ›Mann und Kind wurden ihr geraubt, aber unerschütterlich setzt sie ihren Kreuzzug fort.‹«
    Bei der Vorstellung leuchteten ihre Augen auf. Sie sah Josh an und lachte wieder. »Was ist denn los, Josh? Du siehst aus, als würde dir gleich das Essen hochkommen.«
    »Du machst mich krank.«
    »Sag bloß, du hast dich auf das Baby gefreut! Bist du deshalb so aufgedreht in letzter Zeit? Hast du dich schon als Stiefvater für deinen kleinen Stiefbruder gesehen?« Sie tätschelte ihm die Wange. »Wenn du nicht so dumm wärst, wärst du richtig süß.«
    Er schlug ihre Hand weg. »Ich bin längst nicht so dumm, wie du irrtümlicherweise glaubst, Ariel.« Mit einer wütenden Kopfbewegung deutete er auf den Rollstuhl. »Bist du bereit?«
    »Mehr als bereit. Aber ich gehe, ich fahre nicht.« Sie faßte nach ihrem Koffer.
    »Du sollst nichts Schweres tragen.«
    »Warum nicht? Ich kann es kaum erwarten, Jacksons letzte Fessel abzuschütteln.« Sie wuchtete den schweren Koffer hoch und marschierte zur Tür.
     
    »Es ist offen.« Cassidy schaute von dem Papierberg auf seinem Schreibtisch auf.
    Detective Howard Glenn kam hereingeschlendert und ließ sich lässig in einen Stuhl fallen. »Willkommen daheim.«
    »Danke.«
    »Wie war’s?«
    »Genau wie ich Ihnen prophezeit habe. Miss Laurent hat darauf verwiesen, daß es Hunderte von Autos dieses Typs in Louisiana gibt, und sie behauptet, daß sich Yasmine nur oberflächlich für Wodu interessiert. Sie hat sich mit verschiedenen Religionen befaßt, meint es aber mit keiner ernst. Eins habe ich erfahren. Yasmine hat einen geheimnisvollen Geliebten, aber es war nicht Wilde. Ihre Beziehung bricht gerade auseinander. Vielleicht sollten Sie einen Mann darauf ansetzen.«
    »Mach’ ich. In der Zwischenzeit hab’ ich ein paar andere Sachen nachgeprüft.«
    »Und?«
    Glenn zog einen kleinen Spiralblock aus der Brusttasche seines Tweedsakkos. »Bis jetzt – und ich bin längst noch nicht fertig – habe ich zehn höchst anrüchige Bekannte ausgemacht, die Spenden an Wildes Missionsgesellschaft geleistet haben.

Weitere Kostenlose Bücher