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Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Beträchtliche Spenden.«
    »Wie beträchtlich?«
    »Zwischen fünf und fünfundzwanzig Riesen.« Er wartete Cassidys Reaktion ab.
    »Ich höre.«
    »Drei von den zehn besitzen Pornokinos. Zwei besitzen und führen Sexläden. Dazu kommen zwei Massagestudios und zwei Oben-ohne-Bars.« Er zeigte Cassidy ein Männergrinsen.
    Cassidy lächelte nicht einmal. »Das sind erst neun. Sie sagten zehn.«
    »Dann ist da noch ein Filmstar, der im Pornogewerbe als das Heißeste seit Erfindung der Kamera gehandelt wird.«
    Cassidy stand aus seinem Drehstuhl auf und ging ans Fenster. Er schob die Hände in die Hosentaschen und schaute nach draußen, ohne etwas zu sehen. »Lassen Sie mich raten. Sobald sie ihre ›Spenden‹ geleistet hatten, hat Wilde die Flamme kleiner gedreht.«
    »Ich habe nicht genug Leute, um das so schnell zu überprüfen«, meinte Glenn. »Aber darauf tippe ich auch.«
    »Vielleicht hat Wilde den Preis für seinen Ablaß erhöht, und jemand war nicht einverstanden damit.«
    »Vielleicht.«
    Cassidy drehte sich um. »War einer von diesen Leuten in der Mordnacht im weiteren Umkreis von New Orleans?«
    »Ah ja, genau das ist der Haken an der Sache.« Der Detective zupfte nachdenklich an seinem Ohrläppchen. »Sie leben über die ganzen Vereinigten Staaten von Amerika verstreut. Keiner wohnt in der Nähe.«
    »Die Stadt hat einen Flughafen und einen Busbahnhof, von den Interstate Highways ganz zu schweigen.«
    »Sie brauchen nicht gleich eklig zu werden, Cassidy.«
    »Verzeihung, aber ich bin eklig gelaunt.«
    »Kann ich verstehen«, erklärte Glenn mit mitleidslosem Achselzucken. »Nur die Schauspielerin gibt zu, jemals in New Orleans gewesen zu sein.«
    »Wann?«
    »Vor ewigen Zeiten. Als Wilde ermordet wurde, war sie gerade in Rom.«
    »Rom, Italien?«
    »Genau dieses.«
    »Stimmt das?«
    »Sie hat einen italienischen Regisseur, der behauptet, daß sie seit April bei ihm in seiner Villa wohnt.«
    Ein Ohnmachtsgefühl lastete mit dem Gewicht eines Kettenpanzers auf Cassidy. »Ich schlage vor, daß Sie dranbleiben, Glenn. Sagen Sie Ihren Leuten, sie sollen die Liste hundertmal durchgehen, falls nötig. Sieben Sie alle aus, die nicht in das Schema des erzkonservativen Bibelschwingers passen.«
    »Einverstanden. Aber das wird Zeit brauchen.«
    Stirnrunzelnd fragte Cassidy: »Was ist mit Unternehmensspenden?«
    »Ich bin auf ein paar gestoßen. Nichts von Interesse.«
    »Überprüfen Sie auch die. Wer steht hinter der Firma? Ein Unternehmen bietet sich an, wenn jemand anonym bleiben will. Wir sollten mit den Gesellschaften anfangen, die Verbindungen zum Süden, vor allem nach New Orleans haben, und uns von da aus vorarbeiten.«
    Der Detective nickte und schlurfte hinaus. Cassidy hätte ihn am liebsten in den Hintern getreten, nur um zu sehen, ob er sich auch schneller bewegen konnte. Aber er konnte es sich nicht leisten, sich noch mehr Feinde zu machen. Seine Verbündeten waren dünn gesät. Niemand wollte was mit einem Verlierer zu tun haben, das war in jeder Firma so. Sobald er sich der Kaffeemaschine näherte, verkrümelten sich seine Kollegen wie verschüttete Erbsen.
    Nach seiner Rückkehr in die Stadt hatte er Crowder Bericht erstattet, daß die Reise nach Mississippi nichts erbracht hatte. Der D. A. hatte das nicht allzu gut aufgenommen. Seine Geduld sei erschöpft, hatte er Cassidy erklärt. »Und Ihre Frist ist abgelaufen. Bis zum Wochenende will ich was Konkretes von Ihnen, sonst sind Sie den Fall los.«
    »Ganz gleich, wen Sie an meine Stelle setzen, er wird gegen dieselben Ziegelwände rennen, Tony, und er würde nicht so gut mit Glenn zusammenarbeiten.«
    »Vielleicht nicht.«
    »Ich bin an ihn gewöhnt.« Crowder verzog keine Miene. Cassidy seufzte. »Sehen Sie, es gibt keine substantiellen Beweise außer ein paar Teppichfasern, die zu zehntausend Autos im Bezirk passen.«
    »Und eines dieser Autos gehört Claire Laurent, die ein Motiv und eine Gelegenheit hatte.«
    »Aber ich kann nicht beweisen, daß sie zur Mordzeit mit Wilde in seiner Hotelsuite war.«
    »Die Fasern könnten reichen.«
    »Nie im Leben.« Cassidy schüttelte eigensinnig den Kopf. »Ich stelle mich nicht vor die Geschworenen, solange ich meinen Arsch nicht auf dem Trockenen habe.«
    Crowder funkelte ihn an. »Sorgen Sie bloß dafür, daß es Ihr Arsch und mein Arsch ist, den Sie aufs Trockene bringen, und nicht Claire Laurents.«
    Diese Bemerkung hatte Cassidy so wütend gemacht, daß er Crowder am liebsten die Faust ins Gesicht

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