Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
fragte Crowder: »Warum haben Sie einen Mord gestanden, den Sie gar nicht begangen haben, Miss Laurent?«
    Cassidy sah auf. »Sie wollte ihre Mutter schützen.«
    »Nein!« Claire verfolgte mit großen, entsetzten Augen, wie er aufstand. »Du hast gesagt –«
    »Es wird alles gut, Claire.« Er strich ihr über die Wange. »Aber ich muß Tony alles erzählen, was du mir gestern abend erzählt hast.«
    Claire zögerte und nickte schließlich. Cassidy wandte sich Crowder zu und platzte heraus: »Jackson Wilde war Claires Vater.«
    Crowder lauschte schweigend, fassungslos und gespannt Cassidys Schilderung, wie Mary Catherine von dem Straßenprediger Wild Jack Collins verführt und sitzengelassen worden war. »Im Verlauf der Ermittlungen gelangte Claire zu der Annahme,
daß Mary Catherine Wilde in einem lichten Augenblick erkannt und getötet hatte. Ihre Vermutungen schienen sich zu bestätigen, als wir herausfanden, daß der Mord mit Yasmines .38er verübt worden war. Mary Catherine hatte Zugriff zu der Waffe, und manchmal ›leiht‹ sie sich etwas aus, was sie später wieder zurücklegt.« Er erzählte Crowder von dem Vorfall mit dem Füller.
    »Gestern befürchtete Claire, daß ich mich daran erinnern und wie sie zwei und zwei zusammenzählen würde, deshalb hat sie schnell gestanden, um von ihrer Mutter abzulenken.«
    Crowder atmete tief aus und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Er fixierte Claire mit seinem drohendsten Blick. »Stimmt das?«
    Sie sah zu Cassidy auf, der knapp nickte. Diesmal fiel es ihr leichter, ihm zu vertrauen. Sie faßte nach seiner Hand. Er drückte sie.
    »Ja, Mr. Crowder«, gab sie ruhig zu. »Kurz nach dem Mord erzählte mir Yasmine, daß ihre Waffe verschwunden und auf mysteriöse Weise wiederaufgetaucht war. Damals kam mir zum ersten Mal der Gedanke, daß Mama sie vielleicht genommen, Wilde damit umgebracht und die Waffe zurückgelegt hatte. Sie war in der Mordnacht im Fairmont gewesen, und sie interessierte sich ungewöhnlich stark für die Berichte über Jackson Wilde und den Mordfall.«
    »Aber Cassidy haben Sie nichts von all dem erzählt.«
    »Nein. Im Gegenteil, jedesmal, wenn Ariel meine Mutter ins Spiel brachte, geriet ich in Panik. Ich hatte Angst davor, irgendwer, vor allem Mr. Cassidy, könnte herausfinden, daß Jackson Wilde ihr lange vermißter Liebhaber war. Damit hätte sie auf jeden Fall ein Motiv gehabt, ihn umzubringen. Ich habe mit dem Gedanken gespielt, gerichtlich gegen Mrs. Wilde vorzugehen, aber ein Anwalt hat mich gewarnt, daß eine Anzeige nur noch mehr Aufsehen erregen würde. Und das wollte ich um jeden Preis vermeiden.«
    »Man könnte Sie wegen Behinderung der Justiz anzeigen.«
    »Ich würde meine Mutter bis zum letzten Atemzug verteidigen,
Mr. Crowder. Sie stellt für niemanden eine Bedrohung dar, und ich kann sie nicht dafür verurteilen, daß sie sich an Wild Jack Collins gerächt hat.«
    »Sie haben geglaubt, daß Cassidy irgendwann aufgeben, die Ermittlungen abbrechen und der Fall ungelöst bleiben würde?«
    »Ich habe das gehofft.«
    »Was wäre gewesen, wenn jemand anderes verurteilt worden wäre?«
    »Das wäre bestimmt nicht passiert. Es gab keine Beweise.«
    »Wie ich sehe, haben Sie alles bedacht.« Er betrachtete sie beinahe bewundernd.
    »Alles, nur eines nicht. Ich habe nicht geglaubt, daß Yasmines Waffe noch mal abgefeuert würde.« Sie senkte den Blick und spielte mit dem Armband an ihrem Handgelenk. »Als Cassidy mir erzählte, daß Wilde mit ihrer Waffe umgebracht worden war, habe ich ein Geständnis abgelegt, damit kein Verdacht auf meine Mutter fällt.«
    Sie sah Crowder flehend an. »Man kann sie für ihre Tat nicht zur Verantwortung ziehen. Sie weiß nicht einmal, daß sie etwas Falsches getan hat. Das wäre genauso, wie wenn ein Kind einen Skorpion zertritt, weil der es gestochen und ihm Schmerzen bereitet hat. Wahrscheinlich erinnert sie sich nicht einmal –« »Claire, du brauchst dir keine Sorgen um Mary Catherine zu machen«, sagte Cassidy. »Sie hat Wilde nicht umgebracht.« Seine ruhige Erklärung überraschte alle beide.
    »Woher wissen Sie das?«
    »Weil Alister Petrie ihn erschossen hat.«

Kapitel 33
    »Das ist doch lächerlich.«
    Belle Petrie machte gerade ihr Bett und sah ihren Gatten fragend an. »Was ist lächerlich, Schatz?«
    Petrie spürte den fast überwältigenden Drang, auf den Teppich zu pinkeln, die Etagere mit dem Bakkaratkristall umzuschmeißen oder seine Hände um ihren Hals zu legen und fest

Weitere Kostenlose Bücher