Sündige Sommernächte - Kent, A: Sündige Sommernächte
getan. Jetzt aber hätte ichsehr gern eure Erlaubnis, eure Tochter heiraten zu dürfen.“
Wenn die Stimmung schon vorher angespannt war, wurde es jetzt noch schlimmer. Keiner der beiden sagte ein Wort. Sie tranken schweigend ihr Bier und starrten auf den Tisch.
Cardin ergriff die Hand ihres Vaters und die ihrer Mutter. „Ihr seid geschockt, das verstehe ich. Und ich weiß, dass ihr euch etwas anderes für mich gewünscht habt. Aber ich bin sehr glücklich mit Trey.“
„Oh Liebes.“ Delta drückte ihre Hand. „Es geht nicht darum, dass es nicht das ist, was wir uns für dich gewünscht haben. Natürlich wollen wir, dass du jemanden findest und dich verliebst.“
„Dieser Jemand sitzt hier neben mir, Mom. Er hat bei euch um meine Hand angehalten.“ Es auszusprechen jagte Cardin dann doch einen Schauer über den Rücken.
„Ich bin bereit, jede eurer Fragen zu beantworten“, versicherte Trey ihnen. „Nur zu.“
„Na schön“, sagte Delta und richtete ihre Aufmerksamkeit auf ihn. „Du bist das ganze Jahr unterwegs, Trey. Hast du vor, sie mitzunehmen? Oder willst du allein reisen?“
„Sie wird jeden Tag bei mir sein. Ich werde sie nicht aus den Augen lassen.“
„Dann wird sie in einem Wohnwagen leben? Oder im Motel?“, fragte Delta. „Jedenfalls wird sie kein eigenes Haus haben, nicht wahr?“
„Selbstverständlich wird sie ein Haus haben“, entgegnete er.
„Wo?“
„Wo immer sie möchte. Hier wäre es mir auch recht.“
„Ich dachte, du willst dein Haus verkaufen und die Brücken nach Dahlia abbrechen.“
Trey atmete tief durch. „Ich verkaufe mein Elternhaus, aber das bedeutet nicht, dass ich hier nicht ein anderes für Cardin kaufen oder bauen kann.“
„Für sie, aber nicht für dich“, sagte Eddie.
Cardin konnte sich nicht länger heraushalten.
„Natürlich wird es auch für ihn sein, Daddy. Wenn die Zeit dafür gekommen ist. Im Augenblick zählt für mich nur, dass ich mit Trey zusammen bin, ob in einem Wohnwagen oder Motel ist mir egal.“
„Was für ein Leben ist das?“, murrte Eddie.
„Bei allem Respekt, es ist das Leben, das ich zurzeit führe, und ich finde, es ist ein gutes Leben.“
„Sie ist mein kleines Mädchen.“ Eddies Miene verfinsterte sich noch mehr.
„Das respektiere ich. Und sie ist auch eine Frau, die meine Ehefrau werden will.“
„Ist es dann nicht Heuchelei, bei uns um ihre Hand anzuhalten?“
„Ich habe Trey einen Antrag gemacht“, verkündete Cardin zu Eddies Verblüffung. „Er war derjenige, der darauf bestanden hat, mit dir und Mom zu sprechen.“
Eddie setzte sich aufrecht und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wenn alles schon entschieden ist, müssen wir ja nichts mehr dazu sagen.“
„Ihr könntet uns euren Segen geben.“
„Es tut mir leid, wenn ich eine Enttäuschung für euch bin“, sagte Trey.
„Oh Trey, du bist keine Enttäuschung“, erwiderte Cardins Mutter. „Es kommt nur alles so plötzlich. Es stimmt schon, wir hätten uns für unsere Tochter ein anderes Leben gewünscht, als ständig unterwegs zu sein. Aber wenn du sie glücklich machst …“
„Dafür kann ich garantieren.“
„Nun, in diesem Fall habe ich nur noch eine Frage.“
Cardin wartete nervös.
„Liebst du sie?“
Ausgerechnet über diesen Punkt hatten sie vorher nicht gesprochen, da Cardin davon ausgegangen war, dass ihre Eltern seine Liebe zu ihr voraussetzen würden.
Auf Treys Gesicht erschien ein sexy Lächeln. „Ich muss sagen, nach der langen Trennung waren dieletzten vierundzwanzig Stunden die besten meines Lebens.“
Cardin brachte kein Wort mehr heraus. Sie wusste zwar, dass er nicht seine Liebe gestand, sondern nur auf den Sex anspielte, doch der Ausdruck in seinen Augen ließ sie hoffen, dass er ihre Liebe erwiderte. Denn eines war gewiss: Sie liebte ihn.
„Danach hat Delta nicht gefragt“, erinnerte Eddie ihn. „Sie wollte wissen, ob du unsere Tochter liebst.“
Cardin eilte Trey zu Hilfe. „Er liebt mich“, erklärte sie und legte ihre Hand auf seine. „Und ich liebe ihn. Ich hätte ihn nicht gebeten, mich zu heiraten, wenn ich mir seiner Gefühle nicht gewiss wäre.“
Delta legte ihre Hand auf Cardins, die auf Treys Hand lag, und mit der anderen nahm sie Eddies Hand. Ihr Blick sagte: Dies ist der Mann, den unsere Tochter will. Es gibt nichts mehr, was wir noch tun können.
Das machte Cardin traurig und wütend. Auch wenn sie Trey nicht wirklich heiraten würde, war er doch ein guter Mann. Ihre Eltern sollten
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