Sündige Spiele
Gewissen belastete es nun nicht mehr.
Um mich abzulenken, trug ich meine Einkaufstaschen ins Haus und machte mich dann an die Vorbereitungen für den Besuch von Alex heute Abend. Da die Zahl der Gerichte, die ich wirklich gut kochen konnte, überschaubar war, entschloss ich mich zu meinem weltberühmten Thai-Curry, mit dem ich Thomas in unserer Anfangszeit immer so scharf gemacht hatte – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
Während ich Gemüse und Fleisch schnippelte, fiel mein Blick auf den Gipsabguss von Mikes Schwanz. Auch jetzt musste ich wieder feststellen, was das für ein Prachtstück war, und augenblicklich kamen mir auch Ideen, wie man die Dildos verzieren könnte. Würde es vielleicht auch Abnehmer für gravierte Dildos geben? Etwa mit erotischen Darstellungen oder Sextipps. Vielleicht auch ein paar Szenen aus dem Kamasutra. Die Möglichkeiten erschienen mir endlos, und da ich schon mal beim Brainstorming war, fiel mir auch ein, dass ich Nippelklemmen in Form von Blättern, zuschnappenden Wolfsköpfen und Blumen gestalten könnte. Besonders neckisch fand ich die Idee, den lustvollen kleinen Quälgeistern die Form des Kopfes einer fleischfressenden Pflanze zu geben. Das erschien vielleicht nicht jedem erotisch, aber ich war sicher, dass es auch dafür Abnehmer gab.
Als ich schließlich alle Zutaten in die Pfanne gab und mit meiner speziellen Thai-Würzung aufkochte, hatte ich eine lange Liste von Ideen im Kopf. Um sie aufzuschreiben, fehlte mir die Zeit, denn die Zeiger der Küchenuhr rückten gnadenlos auf Viertel vor acht vor. Zeit, mich umzuziehen! Doch ich war sicher, dass ich keinen meiner Einfälle verlieren würde. Im Gegenteil, durch Alex erhoffte ich mir einen weiteren Kreativitätsschub.
Da mir klar war, dass man innerhalb seiner eigenen vier Wände lächerlich wirkte, wenn man sich übertrieben elegant anzog, entschied ich mich für einen schlichten beigefarbenen Rock und eine passende Bluse mit dezentem Muster.
19. Kapitel
A ls es klingelte, schnellte ich augenblicklich aus dem Sessel, strich meinen Rock glatt und stürmte, ohne noch einmal nach meiner Frisur zu sehen, zur Tür.
Alex versteckte sein hübsches Gesicht hinter einem Strauß dunkelroter Rosen, was in mir sofort die Phantasie weckte, mit deren Blütenblättern nur die nötigsten Partien meines nackten Körpers zu bedecken, während ich mich auf einem weißen Kunstfell räkelte.
Doch bevor meine Phantasie wieder schneller war als ich selbst, nahm Alex den Strauß herunter und lächelte mich unverschämt an.
»Na, Maya, was sagst du zu den Blumen?«
»Die sind nicht mal halb so toll wie du, trotzdem danke.«
Lächelnd umarmte ich ihn und gab ihm einen Kuss. Einen von der Sorte, die man normalerweise nicht an der Tür austauschte, aber bei seinem breiten Rücken konnte ich sicher sein, dass die Spanner von gegenüber nicht mitbekamen, wie schamlos ich ihm die Zunge in den Mund steckte.
Alex erwiderte meinen Kuss hemmungslos, und als wir voneinander ablassen mussten, weil uns die Luft knapp wurde, sagte er: »Offenbar willst du den Nachtisch gleich vorneweg, sehe ich das richtig?«
Ich tippe mit dem Finger gegen meine Unterlippe. »Vielleicht. Aber erst einmal solltest du reinkommen.«
Ich packte ihn bei den Revers seiner Jacke und zog ihn in den Flur, bevor ich die Tür wieder ins Schloss drückte.
Während ich voranging, spürte ich, wie Alex mir auf den Hintern schaute. Der enge Rock machte sich offenbar bezahlt.
Und der Duft des Currys ebenfalls.
»Das riecht ja köstlich! Hast du etwa dem Koch des Bombay das Rezept aus dem Kreuz geleiert?«, rief er.
»Sehe ich so unverschämt aus?« Als ich mich kurz zu ihm umdrehte, stellte ich erfreut fest, dass seine Augen tatsächlich an meiner Kehrseite klebten.
»Höchstens unverschämt gut!«, gab er lachend zurück. »Aber selbst wenn du es versucht hättest, hätte ich nichts dagegen gehabt. Ich könnte sogar verstehen, wenn der Koch bei dir schwach geworden wäre.«
»Es ist nicht meine Art, Köche zu belästigen. Ich lasse mich von ihnen bekochen und versuche es lieber bei anderen Männern.«
»Bei Bankern zum Beispiel?«
»Nur wenn sie so gut aussehen wie du?«
»Da habe ich ja mal Glück, dass ich keinen Zwillingsbruder habe.«
Da er es schon zur Sprache brachte, musste ich gestehen, dass ich es ganz reizvoll gefunden hätte, wenn er einen Bruder gehabt hätte. Noch nie zuvor hatte ich es mit zwei Männern gleichzeitig gemacht. Zum einen, weil Thomas und
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