Sündige Spiele
deine Angestellte könnte ebenfalls Dreck am Stecken haben.«
»Mona? Niemals!«
»Woher willst du das wissen? Hast du ihr den Schlüssel zu deinem Laden anvertraut?«
»Natürlich!«
»Was, wenn sie kurz vor dem Einbruch in den Laden gegangen ist, um die Alarmanlage auszuschalten? Wenn sie mit den Banditen unter einer Decke steckt?«
Ich wollte schon anmerken, dass Fifi in letzter Zeit wohl zu viele Krimis gelesen hatte, ganz abwegig klangen ihre Worte jedoch nicht. Ich vertraute Mona, aber es hatte auch eine Zeit gegeben, in der ich Thomas vertraut hatte. Nicht mal ich selbst hätte mich davon freisprechen können, jemals das Vertrauen eines anderen Menschen gebrochen zu haben.
»Also gut, lass deine Jungs alle beschatten.«
»Auch deinen Lover?«
Ich zögerte kurz, und in der Annahme, dass Jean sich gewiss nichts hatte zuschulden kommen lassen, nickte ich.
»Okay, ich werde meine Jungs in die Spur schicken.«
»Fotos oder so brauchen sie nicht?«
»Sie haben einen Mund, um sich durchzufragen.«
Ich stellte es mir witzig vor, wenn die Türsteher versuchten, Infos über Jean zu bekommen.
Jean, der offenbar noch immer nicht wusste, dass mein Laden abgebrannt war.
»Was ist mit Thomas?«, fragte Fifi weiter. »Der hätte sogar ein Motiv. Immerhin hast du ihn rausgeworfen.«
Der Gedanke, dass mein Exfreund gestern Abend in meinem Haus gewesen sein könnte, ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen, aber mit dem Raub hatte er ganz sicher nichts zu tun. Das Mädchen, das er gefickt hatte, war nämlich nicht Mona gewesen, die einen Schlüssel hatte.
Trotzdem ließ ich Fifi ihren Willen. Solange sich ihre Jungs benahmen, war alles in Ordnung.
»Meinetwegen auch Thomas – wenn ihr ihn findet. Die Kleine, die er zuletzt gevögelt hat, hat ihn in ihre Mansardenwohnung geschleppt.«
»Meine Jungs finden jeden, sofern sie ihn finden wollen. Wenn du willst, kann ich dir auch einen als Wachschutz zur Verfügung stellen.«
Angesichts der Aktion von gestern Abend wäre das vielleicht nicht falsch gewesen, trotzdem entschied ich mich dagegen.
»Nein, das ist nicht nötig. In meinem Haus habe ich nichts Wertvolles mehr. Das Einzige, was sie mir stehlen könnten, wären mein riesiger Gips-Penis und ein paar Entwürfe für einen Ehering.«
»Einen Ehering?«
Ich konnte regelrecht sehen, wie Fifis Ohren größer wurden.
»Doch nicht etwa für dich und diesen Jean?«
»Nein, wo denkst du hin? Glaubst du, ich würde ihn beschatten lassen? Nein, wenn ich ehrlich bin, werden wir beide nie eine Stufe erreichen, in der wir ans Heiraten denken werden. Er ist nur ein Zeitvertreib, nichts weiter.«
Fifi sah mich an, als wollte sie das Gegenteil behaupten, erwiderte allerdings nichts.
»So, jetzt werde ich mich mal an meine Ringe machen«, sagte ich und erhob mich mit einem kühnen Schwung von dem Sessel.
Dass ich eigentlich mit meinen Dildos weitermachen und dann auf Alex warten wollte, brauchte sie nicht zu wissen. Besonders der Banker gehörte noch zu den Tabuthemen. Wenn es an der Zeit war, würde ich sie wissen lassen, wie wir zueinander standen, doch jetzt wollte ich auf keinen Fall, dass sie auch ihm ihre Leute hinterherschickte.
»Das hört sich ja nach einer Menge Spaß an«, entgegnete Fifi und küsste mich auf beide Wangen. »Wir hören wieder voneinander. Sobald meine Jungs etwas herausgefunden haben, melde ich mich.«
»Und ich melde mich, sobald ich die ersten Prototypen fertig habe.«
Fifi klatschte begeistert in die Hände. »Prima, dann machen wir eine verdorbene Tupper-Party mit den Mädchen.«
»Willst du sie mir wirklich mal vorstellen?«
»Warum denn nicht? Immerhin trittst du als seriöse Geschäftsfrau auf und nicht als potentielle Konkurrenz. Da schnurren meine Süßen wie die Kätzchen und lassen ihre Krallen drin.«
Die Frage, wie diese Frauen mich ernsthaft als Konkurrenz ansehen konnten, begleitete mich bis nach draußen.
18. Kapitel
N ach einem Abstecher in den Supermarkt, wo ich alles einkaufte, was ich für den lauschigen Abend mit Alex benötigte, steuerte ich den Ferrari durch den Feierabendverkehr, der ausnahmsweise mal recht flüssig war.
Der Besuch bei Fifi hatte mich im Nachhinein ein wenig beruhigt. Wenn ihre Jungs für ihre Sicherheit sorgen konnten, dann bestimmt auch für meine. Und sei es nur durch Fotos, die sie schossen, damit ich der Polizei einen Täter präsentieren konnte.
Endlich zu Hause angekommen, traute ich meinen Augen nicht, denn vor meiner Tür
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