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Sündige Spiele

Sündige Spiele

Titel: Sündige Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Joy
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hingegen hatte ich nicht den Anspruch, dass er mir treu sein sollte. Also gab es eigentlich keinen Grund, ihn in die Wüste zu schicken – außer den, dass ich ihn nicht mehr begehrte.
    »Ja, es ist uns um Sex gegangen, und der war immer sehr gut«, gab Jean zurück.
    »Ja, und ich bin dir auch dankbar, doch …« Na mach schon, sprich es aus!
    »Dann meinst du also, wir sollen uns nicht mehr treffen?«, nahm mir Jean die Mühe ab.
    »Besser wäre es«, gab ich zurück. »Ich bin froh, dass ich dich getroffen habe, und der Sex mit dir war wirklich toll, aber eine Zukunft wird es nicht für uns geben, fürchte ich. Du hast deine Frau und ich …«
    »Ist Thomas etwa reuevoll zu dir zurückgekehrt?« Jean schnaubte spöttisch. »Der wird für einen Monat bleiben und dann eine andere auf dem Esstisch ficken.«
    »Es ist nicht Thomas, sondern jemand anders. Ich habe ihn vor kurzem erst kennengelernt.«
    »Und da meinst du schon, dass es etwas Festes ist?«
    He, jetzt mal nicht unfair werden, Freundchen!
    »Wir arbeiten darauf hin«, gab ich zurück, während ich mich dazu zwang, ruhig zu bleiben. Immerhin war Jean der Letzte, der über meine Beziehungen spotten konnte. Was war denn bitte schön mit seiner Frau? War sie immer noch ahnungslos, oder duldete sie seinen Seitensprung? Wie viele Juwelierinnen bumste er während seiner Dienstfahrten eigentlich noch?
    »Du hast sicher nicht vor, dich von deiner Frau zu trennen, oder?«
    Volltreffer!
    »Maya, du weißt doch …«, stammelte er nun, wie ich es nicht anders erwartet (und insgeheim erhofft) hatte.
    »Siehst du, du willst dich nicht trennen.« Bevor er etwas sagen konnte, legte ich meine Hand auf seine. »Das ist in Ordnung so. Ich hatte nie vor, dich deiner Frau wegzunehmen. Ich wollte genau wie du nur ein paar schöne Stunden. Jetzt ist mein Laden abgebrannt, dem ich meine Beziehung mit dir verdanke, und ich bin gezwungen, mich neu zu orientieren. Der Mann, den ich kennengelernt habe, gibt mir wenigstens die Aussicht auf ein neues Leben. Was aus uns wird, steht in den Sternen, aber diese Chance will ich ergreifen. Und das geht nur, wenn wir beide uns nicht mehr sehen.«
    Herrgott, ich hätte nie gedacht, dass ich eines Tages ein Beziehungsgespräch mit meinem Schmuckvertreter führen würde! Nicht mal mit Thomas hatte ich so reden müssen.
    Jean blickte mich eine Weile an, und ich konnte von seiner Miene ablesen, dass es dauern würde, bis er meine Worte verdaut hatte. Aber waren sie denn die Unwahrheit?
    »Vielleicht hätte ich nicht herkommen sollen«, stellte er schließlich fest und erhob sich, während er den Katalog in der Hand zusammenrollte. »Dann hätte ich nichts von deinem ausgeraubten Laden erfahren und auf deinen Anruf gewartet, der vielleicht nie mehr gekommen wäre.«
    Woher wusste er, dass mein Laden nicht nur abgebrannt, sondern auch ausgeraubt worden war? Hatte Friedrichs ihm das brühwarm erzählt? Sicher, woher sollte er es sonst wissen?
    »Früher oder später hättest du es ohnehin erfahren«, gab ich zurück und streckte die Hand nach dem Katalog aus. »Den kannst du mir ruhig dalassen. Ich weiß deine Arbeit als Schmuckvertreter nach wie vor zu schätzen, und sollte mein Laden irgendwann wieder stehen, werde ich weiterhin deine Dienste in Anspruch nehmen wollen.«
    »Aber nicht die Dienste, die ich dir gern geben würde.«
    »Jean …«
    »Ist schon gut.« Er wippte kurz auf den Absätzen seiner Schuhe herum, dann gab er mir den Katalog und reichte mir die Hand.
    »Also, man sieht sich.«
    »Ich rufe dich an, wenn die Wiedereröffnung steigt«, gab ich zurück.
    Jean nickte und konnte nicht anders, als hinzuzufügen: »Du sollst wissen, wenn es mit diesem Kerl auch nicht klappt, ich komme gern wieder zu dir.«
    Würde ich Jean als Notnagel zurückhaben wollen? Ich war mir nicht sicher. Jedenfalls wollte ich ihn nicht ganz deprimieren und antwortete daher: »Gut zu wissen.«
    Jean zwang sich ein Lächeln ab, dann wandte er sich ab und ging, ohne sich noch einmal nach mir umzusehen, zu seinem Wagen.
    Ich konnte nicht sagen, dass es mir wegen Jean schlechtging, doch im Gegensatz zu Thomas verspürte ich keine Erleichterung. Vielleicht war ich ein Miststück, doch ich wusste, dass ich das Richtige getan hatte. Wenn die Sache mit dem Karma stimmte, so musste sich mein Konto jetzt um mindestens zwei Punkte ins Plus verschoben haben, weil ich aufgehört hatte, einer Ehefrau Hörner aufzusetzen. Mochte Jean es treiben, mit wem er wollte, mein

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