Sündige Versuchung (German Edition)
noch alle möglichen Tests mit ihr durchgeführt und wahrscheinlich auch noch nächste Woche, wenn sie bis dahin nicht wieder zu sich kommt. Sie haben ein EEG gemacht, um ihre Hirnfunktionen zu überprüfen, weil sie eine Schwellung im Gehirn hat.“
„Das klingt ja alles gar nicht gut“, stellte Ryan fest.
„Lasst uns hoffen, dass sie überlebt.“ Clint warf einen Blick auf das Baby. „Die Kleine darf ihre Mutter nicht verlieren.“ Er wirkte zutiefst besorgt, und David musste da ran denken, dass Clint seine Frau bei einem Brand verloren hatte. Er hatte den Schmerz in sich begraben und litt noch immer darunter. David sah auf die zwei gekrümmten Finger seiner eigenen linken Hand. Vielleicht trug jeder hier im Raum seine ganz eigenen Narben mit sich herum.
„Wir müssen für die beiden tun, was wir können“, sagte Alex und brachte Davids Gedanken zurück zum Thema.
„Im Krankenhaus macht man sich Sorgen um die Mutter. Sie bekommt besonders gute Pflege. Glücklicherweise haben wir dort exzellente Ärzte“, fügte Clint hinzu.
„Stimmt.“ David nickte. „Die Leute hier in Royal haben so viel Geld für die Ausstattung des Royal Memorial gespendet, dass es sich durchaus mit den Krankenhäusern in den großen Städten messen kann.“ Er blickte zu Alex. „Und was hast du zu berichten? Gibt‘s schon Neues über die Identität der Frau?“
„Nein“, erwiderte Alex. „In ihrer Tasche befand sich eine Liste mit Namen, und die werde ich überprüfen. Heute Morgen habe ich mit Wayne Vincente gesprochen. Es wird niemand vermisst, auf den die Beschreibung der Frau passt. Ich weiß nichts über sie. Außer dass sie ungefähr eine halbe Million Dollar mit sich herumtrug.“
„Mann, das ist eine Menge Geld“, bemerkte Ryan.
„Ich finde, es klingt nach ernsten Schwierigkeiten“, fügte David hinzu.
„Eine halbe Million … Wo ist sie da nur hineingeraten?“ Ryan blickte fragend in die Runde.
„Auf jeden Fall in etwas Gefährliches“, stellte Clint fest.
Sie schwiegen, während Jimmy mit weiteren Drinks und einem Tablett voller Sandwiches zurückkam. Kurz darauf waren die Männer wieder allein. Sobald jeder etwas zu essen und zu trinken hatte, kam David aufs Thema zurück. „Alex, erzähl weiter.“
„Ich habe niemanden auftreiben können, der sie hat in die Stadt kommen sehen. Weder auf dem Flughafen noch am Busbahnhof. Aber ich habe ja auch kein Foto von ihr und kann sie nur beschreiben. Bisher also Fehlanzeige. Jetzt kümmere ich mich erst mal um die Liste aus der Wickeltasche. Da die Frau unterernährt ist, nehme ich an, dass sie das Geld noch nicht lange bei sich hatte. Ihre Kleidung ist von der Stange, sie hat keine manikürten Fingernägel. Wenn dieses Geld ihr gehört, dann ist sie wohl eine dieser Verrückten, die jeden Cent sparen. Andererseits ist sie noch zu jung, um so viel Geld angespart zu haben. Ich vermute, dass sie auf der Flucht ist.“ Alle anderen stimmten Alex zu.
„Das heißt, dass ihr sie weiterhin so gut wie möglich bewachen müsst“, stellte David fest.
„Ich kann dabei helfen, wenn ihr mich braucht. Ich kann dich im Krankenhaus ablösen, Clint“, bot Ryan an. Er sah zu Alex, dessen dichtes braunes Haar vom Wind zerzaust war. „Dir kann ich auch helfen.“
„Danke.“
Ryan sah zu David. „Aber du musst mit dem Baby allein klarkommen.“
„Das dachte ich mir schon.“ David klang resigniert. „Wann werden Travis und Darin zurück sein?“
„Keine Ahnung, aber wir könnten ihre Hilfe gut gebrauchen.“ Ryan räusperte sich. „Ich werde Travis anrufen und ihn fragen.“
„Also, wie geht‘s jetzt weiter?“ wollte Clint wissen.
„Ich versuche weiterhin rauszufinden, wer unsere Unbekannte ist und wer ihr unsere Karte gegeben hat. Am besten frag ich gleich hier im Club herum“, antwortete Alex. „Das Geld leg ich hier in den Clubsafe, und ich bleibe in Kontakt mit dem Polizeichef.“ Seine grünen Augen funkelten belustigt. „David, du bist unser Ersatzdaddy. Kümmere dich weiter um die kleine Autumn. Offenbar ist sie ganz zufrieden mit dir.“
„Sie ist glücklich, weil sie heute eine Nanny bekommt.“
„Eine Nanny? Wen denn?“ hakte Alex nach.
„Marissa Wilder.“
„Ich kenne ihre Schwester“, warf Ryan ein.
„Karen Wilder“, stimmte Alex zu. „Mit der bin ich mal ausgegangen. Eine heiße Frau. Sie ging auf jede Party, aber ihre kleine Schwester war ruhiger. Karen ist jetzt verheiratet und hat ein halbes Dutzend Kinder.“
„Dann
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