Sündige Versuchung (German Edition)
kommt meine Nanny also aus einer guten Familie?“
„Ich kann Erkundigungen über sie einziehen, aber es klingt so, als wüssten wir bereits genug. Hast du sie nicht überprüft?“ fragte Clint.
„Verdammt, nein, das habe ich nicht“, entgegnete David gereizt. „Wenn du die ganze Nacht lang Fläschchen zubereitet und Windeln gewechselt hättest, hättest du dir auch das erstbeste Kindermädchen geschnappt, das du finden kannst. Marissa ist verrückt nach Babys.“
„Das hätte man bestimmt auch über Lukrezia Borgia sagen können“, zog Alex ihn auf.
„Na klasse. Nehmt ihr doch das Baby für eine Nacht! Dann werden wir ja sehen, wer morgen panisch nach einer Nanny sucht.“
„Schon gut, Daddy. Du machst das bestimmt fabelhaft.“ Alex rieb sich die Stirn. „War Marissa Wilder nicht verheiratet?“
„Jetzt ist sie es nicht mehr“, antwortete David. „Ich hab sie gefragt.“
„Ja, sie war verheiratet“, erklärte Clint. „Mit einem Arzt. Nach der Scheidung ist er mit seiner neuen Frau nach Midland gezogen.“
„Von mir aus kann sie gern fünf Mal verheiratet gewesen sein“, wandte David missgelaunt ein, und die anderen lachten.
„Ich gehe.“ Clint stand auf. „Ehrlich gesagt siehst du aus, als hättest du eine harte Nacht hinter dir, David.“
David winkte ab.
Auch Ryan stand auf. „Ich komme mit nach draußen, Clint.“
„Und ich sollte lieber aufbrechen, solange die Kleine noch schläft“, sagte David. „Wenn sie wach wird und Hunger hat, bekommt das jeder hier im Clubhaus mit.“ Er hob die neue Wickeltasche und das Baby in der Trage hoch. Autumn zuckte zusammen, spreizte die winzigen Finger und schlief wieder ein.
Alex ging neben David hinaus in den strahlenden Sonnenschein. „Ich frage mich, wer unserer Unbekannten den Schlag auf den Kopf verpasst hat. Wer will ihr das Baby wegnehmen? Vielleicht der Vater oder andere Familienmitglieder? Schade, dass das Baby nicht sprechen kann.“
„Glaub mir, sie kann auch so dafür sorgen, dass man sich nicht langweilt“, bemerkte David trocken.
Alex lächelte. „Du bekommst den Dreh schon noch raus, und jetzt hast du ja auch Hilfe. Wenn ich mich recht entsinne, sind die Wilders eine sehr gute Familie. Die Eltern machen irgendwelche Wohltätigkeitsarbeit, ich weiß aber nicht mehr genau, was.“
„Marissa sagte, ihre Eltern seien momentan außer Landes. Ich denke, wir wissen genug über die Wilders. Halt uns auf dem Laufenden, Alex.“
„Das werde ich. Sobald ich etwas herausbekomme, erfahrt ihr es. Die Mutter kann ja nicht aus heiterem Himmel in Royal aufgetaucht sein. Irgendwo in ihrer Vergangenheit muss es eine Verbindung zu unserem Club geben. Ich höre mich weiter um. Und du kümmerst dich weiterhin um das Baby. Pass auf, bald bist du ein Experte, und wenn du heiratest und Vater wirst, weißt du schon genauestens Bescheid.“
„Na, danke.“ David schnaubte. „Heiraten kam für mich noch nie infrage. Ich bin ohne Mutter aufgewachsen, und mein Vater war meistens auch nicht da. Das ganze Thema Familie ist mir fremd.“
„Das lernst du schon noch. Wäre doch schade, wenn all das Wissen, dass du jetzt erwirbst, nicht genutzt wird“, zog Alex ihn auf.
„Verschwinde.“ David schlug seinem Freund auf den Rücken und ging zu seinem Wagen.
Nachdem er die neue Babytrage auf dem Rücksitz festgeschnallt hatte, strich er dem friedlich schlafenden Kind übers Haar. „Du warst wirklich ein Engel. Jetzt halte ich mich auch an mein Versprechen. Wir kaufen einen Schaukelstuhl.“
Leise machte er die Autotür zu. Als er Clint auf dem Parkplatz entdeckte, lief er noch mal zurück und gab ihm die geliehene Babywippe zurück. Dann setzte er sich hinters Lenkrad und blickte im Rückspiegel nach Autumn. „Schlaf, Kleines“, sagte er leise. „Aber wahrscheinlich sammelst du deine Kräfte für heute Nacht. Das wirst du dann aber mit deiner neuen Nanny ausmachen müssen. Ich werde mich aufs Ohr hauen und zwölf Stunden durchschlafen.“
Zu Davids Erleichterung schlief Angel weiter, während er einen Schaukelstuhl kaufte und es arrangierte, dass man ihn noch am selben Tag liefern würde.
Bitte schlaf durch, bis wir zu Hause sind, flehte er innerlich und kehrte auf dem kürzesten Weg nach Hause zurück. Schließlich bog er von der Straße in die Auffahrt zur Ranch ein. Die großen schmiedeeisernen Tore waren weit geöffnet.
Beim Anblick des ausladenden Hauses seufzte er erleichtert. Er liebte die Ranch. Dies war sein Zuhause, und die
Weitere Kostenlose Bücher