Sündige Versuchung (German Edition)
Wallung.
„Tja, heute Morgen kamen wir nicht dazu, über meine Kleidung zu sprechen. Im Geschäft gab es einen Thementag, und alle sollten sich wie Personen aus den Kinderbüchern verkleiden, die wir verkaufen. Ich war Little Bo-Peep.“
„Bo-Peep?“
„Kennst du Bo-Peep nicht mehr aus den Kinderreimen? Die kleine Schäferin, die ihre Schafe verloren hat.“
„Nein, die kenne ich nicht.“
Marissa hob die Augenbrauen, sagte aber nichts mehr dazu. Dann sah sie zu Autumn. „Anscheinend geht‘s ihr gut.“
David wurde bewusst, dass er sie nicht einmal hereingebeten hatte. Hastig trat er zur Seite. „Komm rein. Hast du deine Sachen im Auto?“
„Ja.“
„Ich helfe dir beim Reintragen. Sobald Autumn ihr Fläschchen geleert hat, führe ich dich durchs Haus. Ich saß mit ihr gerade in der Küche im Schaukelstuhl. Den habe ich von der Veranda ins Haus geholt.“ David erkannte sich selbst nicht wieder. Jetzt fing er auch noch zu plappern an. Eingestellt hatte er ein fähiges Kindermädchen, aber nun stand eine sehr attraktive junge Frau vor ihm. Wie sollte er mit dieser Frau unter einem Dach leben und die Hände von ihr lassen?
Mit einer Hand zog er den Schaukelstuhl vor den Kamin. Dann deutete er auf das Sofa. „Setz dich doch.“
Marissa nahm Platz und schlug die langen wohlgeformten Beine übereinander.
David ertappte sich dabei, dass er sie schon wieder anstarrte. Hastig riss er den Blick von ihren Beinen los und sah ihr in die Augen. „Auf dem Heimweg habe ich einen Schaukelstuhl gekauft. Heute Nachmittag wird er angeliefert. Diesen hier von der Veranda hatte ich ganz vergessen.“
„Autumn hat das Fläschchen jetzt halb leer getrunken. Vielleicht solltet ihr zwei mal eine Pause einlegen, damit sie ihr Bäuerchen machen kann“, schlug Marissa vor.
„Was soll sie machen?“
„Kleine Babys schlucken beim Trinken immer Luft. Pass auf, ich zeig‘s dir. Wo hast du Geschirrtücher?“
„In der dritten Schublade neben dem Kühlschrank.“
Mit einem sexy Hüftschwung, den David den ganzen Tag lang hätte betrachten können, ging Marissa durchs Zimmer, holte sich ein Geschirrtuch und kehrte zu David zurück. „Beug dich leicht vor, dann kann ich es dir über die Schulter legen.“
David folgte der Anweisung. Er spürte Marissas Hände und roch ihr Parfüm, das ihn an Rosen erinnerte. Seidige Strähnen ihres Haars hingen dicht vor seinem Gesicht. Ihre Haut war glatt und samtig. Verdammt, dachte er, das fehlt mir noch, dass ich mich zu Autumns Nanny hingezogen fühle. Das kann nur Schwierigkeiten geben.
„So. Jetzt lehn dich zurück, und leg Autumn an die Schulter.“
„Ich will sie aber nicht beim Trinken unterbrechen.“
„Der kurze Moment wird ihr nichts ausmachen. Außerdem wird es ihr danach umso besser gehen. Wenn sie keine Bauchschmerzen hat, wird sie weniger weinen.“
David stellte das Fläschchen neben dem Schaukelstuhl auf den Boden. Vorsichtig legte er sich das Baby an die Schulter, und Autumn schmiegte sich an ihn.
„Genau so.“ Marissa beobachtete ihn. „Und jetzt klopf ihr ganz sanft auf den Rücken.“
Marissa setzte sich wieder auf das Sofa und schlug ihre fantastischen Beine übereinander. In den geringelten Strümpfen hatte David ihre Beine am Morgen gar nicht richtig wahrgenommen.
Autumn gab einen Rülpser von sich, und David zuckte fast zusammen. „Sie hat gerülpst.“
„Jetzt kannst du ihr weiter zu trinken geben.“
„Ich wünschte, ich hätte das gestern Nacht schon gewusst“, gestand er seufzend.
„Autumn hätte sich das bestimmt auch gewünscht.“ Marissa lächelte.
„Du hast gesagt, dass du nicht verheiratet bist, Marissa. Bist du mit jemandem zusammen?“
Wieder zeigte sie ihr Grübchen. „Nein, es gibt zurzeit keinen Mann in meinem Leben.“
„Ein Freund von mir sagte, du seist verheiratet gewesen.“
Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, doch David spürte, dass er ein heikles Thema anschnitt. „Das stimmt“, antwortete sie ruhig. „Mit Reed Grambling. Er ist jetzt wieder verheiratet und lebt in Midland.“
„Ich habe ihn gekannt.“ David erinnerte sich an einen Mitschüler aus dem Basketballteam. „Er war ein Jahr unter mir. Ein sehr beliebter Kerl. Tut mir Leid, dass es mit euch nicht geklappt hat.“
„Ich bin auf sein Aussehen und seinen Charme hereingefallen. Im Grunde hat dieser Mann immer nur an sich gedacht. Und an Frauen. Nachdem ich ihn durchs Medizinstudium gebracht hatte, ist er verschwunden. Ich war ihm nicht
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