Sündige Versuchung (German Edition)
materiellen Dinge, die man sich wünschen kann.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich war ein ruhiges Kind, habe gemacht, was man verlangt hat, und bin meiner eigenen Wege gegangen. Ich habe viel gelesen, Fußball gespielt und bin geschwommen. Ich habe auch Tennis gespielt und später Football. Ich wusste mich zu beschäftigen, aber meine Nannys hielten anscheinend nicht viel von Kinderreimen und Spielen. Gertie war immer gut zu mir, aber sie kann mit Kindern genauso wenig anfangen wie mein Dad.“
„Hast du sonst keine Verwandtschaft?“ Marissa dachte an ihre Schwestern und ihre glückliche Kindheit.
David hob die Schultern. „Großeltern, aber die waren noch kühler als mein Dad. Wahrscheinlich ist so etwas erblich.“
„Auf keinen Fall!“ Entschieden schüttelte Marissa den Kopf. „Autumn gegenüber verhältst du dich blendend.“ Sie aß von ihrem Roastbeef. „Willst du denn niemals heiraten und eine eigene Familie gründen?“
„Ein glückliches Familienleben habe ich nie erlebt. Ich schätze, ich werde immer Single bleiben.“ Er lächelte, und Marissa fragte sich, wie viele Herzen er in seinem Leben schon gebrochen hatte. „Vielleicht irgendwann …“ Er verstummte und aß weiter. „Bei dir spürt man sehr deutlich, was für ein Mensch du bist. Als kleines Mädchen hast du sicher alle möglichen Spiele gespielt und warst immer von anderen Kindern umgeben.“
„Stimmt.“ Sie lächelte und zeigte dabei das Grübchen. David strich ihr über die Wange.
„Wenn ich dich lächeln sehe, muss ich immer mitlächeln.“
Marissa war gerührt. Diesem Mann konnte sie einfach nicht widerstehen.
Sie ließen sich Zeit mit dem Essen und erzählten sich dabei aus ihrem Leben. Marissa erfuhr mehr über Davids Vergangenheit und hörte gebannt zu, wie er begeistert von der Ranch erzählte. Im Herzen war er ein Cowboy, der die Ranch seiner Familie über alles liebte.
Sie bemerkte gar nicht, wie die Zeit verflog, doch schließlich schob David seinen Stuhl zurück. „Lass uns zum Sofa gehen.“ Er nahm sie am Arm und führte sie hin.
Marissas Herz raste. Sie wusste nicht, ob sie sich neben ihn setzen oder lieber auf dem Sessel Platz nehmen sollte. Während sie noch darüber nachdachte, drehte David sie zu sich herum. „Jetzt mach die Augen zu. Ich habe heute eine Überraschung für dich besorgt.“
5. KAPITEL
„Eine Überraschung? Für mich?“ Marissa konnte es nicht fassen. „David, du kennst mich doch kaum.“
Mit beiden Händen umfasste er ihr Gesicht. „Ich will dich aber besser kennen lernen.“ Unverhohlenes Verlangen lag in seinem Blick.
Marissa war hin- und hergerissen. Schließlich umfasste sie seine Handgelenke. „Das hier ist ein Job, und du bist mein Arbeitgeber, David. Wir sollten es dabei belassen.“
„Nenn mir einen guten Grund dafür.“
„Damit keiner von uns sich verliebt und mit seinen Gefühlen Schiffbruch erleidet.“
„Bist du denn für eine ernsthafte Beziehung bereit?“
„Nein!“ widersprach Marissa sofort. „Das versuche ich dir doch die ganze Zeit über zu erklären! Ich habe meinem Exmann vollkommen vertraut, und er hat das ausgenutzt. Er hat nur gewartet, bis er mit dem Studium fertig war, weil ich die ganze Zeit über fürs Geld gesorgt habe. Im Moment will ich überhaupt keine Beziehung mehr eingehen.“
„Ich auch nicht“, antwortete David. „Damit sind wir doch gegen Liebeskummer immun. Entspann dich einfach, und genieß den Moment. Du solltest wieder ein bisschen leben. Dann vergisst du auch den Schmerz leichter.“
„Und du bist ein wahres Überredungstalent.“ Sie fragte sich, ob er ihr überhaupt zuhörte. „Aber so argumentiert nur jemand, der noch nie verletzt wurde.“
„Eine Scheidung habe ich nicht durchlebt“, gestand er ein. „Aber du kannst dich nicht vor dem Leben verschließen. Dafür steckt viel zu viel Energie in dir.“
„Sag, was du willst.“ Marissa konnte sich kaum noch wehren. Sie spürte nur seinen Daumen, der sanft über ihre Wange strich. „Ich weiß genau, wovon ich spreche.“
„Nun entspann dich schon. Das hast du bestimmt ewig nicht mehr getan. Und jetzt schließ die Augen, Rissa.“
Der Kosename ließ sie innerlich fast erzittern. Noch nie hatte jemand ihr einen Kosenamen gegeben. Noch dazu mit dieser tiefen heiseren Stimme und in diesem zärtlichen Tonfall. Marissa atmete tief durch und machte die Augen zu.
„Ich bin gleich wieder da. Lass die Augen zu.“
Sobald er sie nicht mehr berührte, vermisste sie
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