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Sündige Versuchung (German Edition)

Sündige Versuchung (German Edition)

Titel: Sündige Versuchung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Orwig
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irgendjemandem vermisst werden.“
    „Vielleicht auch nicht. Es gibt auch Menschen ohne Familie.“
    David zuckte mit den Schultern. „Manchmal hatte ich auch keinen Kontakt zu meiner Familie. Wenn mir da etwas zugestoßen wäre, hätte es sicher eine Weile gedauert, bis die Leute, die mich kennen, davon erfahren hätten.“
    „Ich verstehe immer noch nicht ganz, wie du so eine Arbeit durchstehen konntest.“
    „Wahrscheinlich wollte ich dem Job mit den geregelten Arbeitszeiten aus dem Weg gehen, der in Houston auf mich wartet.“ Er fuhr sich durchs Haar. „Als ich aus dem College kam, sah das Leben noch ganz anders aus. Damals wollte ich nicht den ganzen Tag im Büro sitzen.“
    „Und jetzt?“
    „Ich bin jetzt fügsamer als damals.“
    „Fügsamer?“ wiederholte Marissa überrascht. „Warum tust du das, wenn du es nicht willst?“
    „Mein ganzes Leben steuert darauf zu. Die Zeit bei der Air Force war nur ein Zwischenspiel. Dad erwartet es von mir, und es gibt keinen wichtigen Grund, ihn zu enttäuschen.“
    „Was für ein pflichtbewusster Sohn.“ Marissa entdeckte wieder eine neue Seite an ihm. „Das wird ja eine ziemliche Umstellung für dich.“ Sie blickte auf Autumn. „Hoffentlich erholt ihre Mutter sich bald, damit sie ihr Baby zurückbekommen kann. Autumn ist so ein wunderbares kleines Mädchen.“
    „Das hast du bestimmt über alle Babys gesagt, auf die du aufgepasst hast.“ David lächelte.
    Sie erwiderte das Lächeln. „Schon möglich.“
    David holte eine Flasche Wein. „Wollen wir feiern? Möchtest du ein Glas Wein?“
    „Gern. Aber erst, wenn Autumn satt ist und schläft. Was gibt es denn zu feiern?“
    „Dass du Autumns Nanny bist.“
    „Ein guter Grund.“ Marissa lachte. Sie wusste, dass sie den Wein lieber nicht trinken sollte, wenn sie die Beziehung auf einer rein sachlichen Ebene halten wollte. Andererseits, was konnte ein Glas Wein schon schaden?
    David machte auch im Wohnbereich der Küche Feuer im Kamin. Er traf die letzten Vorbereitungen für das Dinner und nahm Autumn eine Weile, bis sie endlich schlief. Dann brachte er das Baby zu Bett.
    Als er wieder in die Küche kam, begegnete er Marissas Blick. Schweigend brachte er ihr ein Glas Wein und hielt seines hoch. Immer noch sah er ihr unverwandt in die Augen. „Auf die kleine Autumn, die so überraschend in unser Leben getreten ist.“
    „Das ist ein Grund zum Feiern, aber hoffen wir auch, dass es ihrer Mutter bald besser geht.“
    „Richtig. Trotzdem freut es mich, dass wir uns begegnet sind“, erwiderte er. Seine warme tiefe Stimme löste genau das Prickeln in Marissa aus, vor dem sie sich in Acht nehmen musste.
    Sachte stieß David mit ihr an und blickte sie über den Glasrand hinweg an. Marissa trank einen Schluck Rotwein und wusste doch, dass nichts so berauschend sein konnte wie ein Blick in Davids grüne Augen.
    „Wollen wir jetzt essen?“ fragte er. Es klang so verführerisch, als wolle er etwas ganz anderes von ihr wissen.
    Als sie nickte, nahm er ihr das Glas ab und stellte es auf den Tisch. Dann zog er den Stuhl für sie heraus und berührte sie sanft an der Schulter. Marissa spürte es bis in die Zehenspitzen.
    David setzte sich ihr gegenüber, und über den Tisch hinweg sah sie ihn an. Sie dachte wieder an ihre Schwärmerei für ihn als Schülerin. Jetzt saß sie hier, wohnte in seinem Haus, aß mit ihm und hatte leidenschaftliche Küsse mit ihm getauscht. Aber es ist nur vorübergehend, vergiss das nicht, ermahnte sie sich.
    David reichte ihr eine Platte mit dicken Roastbeefscheiben. „Roastbeef, Kartoffeln und Bohnen sind Gerties Spezialität. Offenbar mag sie dich. Ich bin mir nicht sicher, ob sie noch weiß, dass ich auch hier lebe.“
    „Unsinn, sie ist lediglich sehr freundlich.“ Marissa probierte das zarte Fleisch. „Hm, das schmeckt ja köstlich.“ Nachdenklich neigte sie den Kopf zur Seite und blickte David an. „Du kennst also keine Kinderreime und keine Brettspiele für Kinder. Wie kommt das? Haben sie dich als Kind im Keller eingesperrt?“
    „Nein, meine Mom starb, als ich noch ein Baby war. Ich wurde von einem tollen Mann großgezogen, der lediglich keine Lust hatte, sich auf dieses Thema einzulassen. Er stellte Kindermädchen ein, schickte mich zur Schule, kümmerte sich um meine Bedürfnisse, und ich tat, was er von mir erwartete. Wie andere Kinder gespielt habe ich nicht.“
    „Na ja, in Armut bist du nicht gerade aufgewachsen.“ Sie blickte sich um.
    „Wir hatten alle

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