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Suendiger Hauch

Titel: Suendiger Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Nathaniel Whitley eine Nachricht zukommen, dass er sich dieser Angelegenheit so schnell wie möglich annimmt.« Sein Blick glitt über ihren Körper, ihr glänzendes, offenes Haar, ihre zerknitterte Kleidung und die Röte, die auf ihren Wangen lag. Das Verlangen, das er soeben befriedigt hatte, schoss erneut durch seinen Körper. »In der Zwischenzeit lasse ich deine Sachen in die Zimmer der Hausherrin bringen.«
    Die Röte auf ihren Wangen verstärkte sich noch. Sie entsprach vielleicht nicht der Frau, die er sich vorgestellt hatte, doch er wollte sie, und nun, da ihre Ehe eine vollzogene Tatsache war, würde er sie sich auch nehmen. Er ging zur Tür, öffnete sie und blieb im Türrahmen stehen, um auf Kathryn zu warten. Während sie den Raum durchquerte, warf sie noch einmal einen letzten Blick auf das gemütliche kleine Häuschen. Eine Sekunde lang lag ein Ausdruck in ihren Augen, den niemand hätte deuten können.
    Lieber Gott - bestimmt dachte sie bereits über Mittel und Wege nach, wieder in das Cottage zurückkehren zu können, dachte Lucien leicht verärgert. Das würde sie nicht tun, schwor er sich, und morgen schon würde er dafür sorgen. Er würde veranlassen, dass das Haus wieder in Ordnung gebracht und Kathryns so genanntes Laboratorium aufgelöst und entfernt wurde. In der Zwischenzeit würde er sie in seinem Bett zu beschäftigen wissen.
    Es war an der Zeit, einen Erben zu zeugen, und zwar je schneller, desto besser. Er sah Kathryn an, fühlte, wie er wieder hart wurde, und dachte, dass vielleicht der Nachmittag eine gute Zeit wäre, es gleich noch einmal zu versuchen.
    Winnie warf sich unruhig in dem großen Himmelbett hin und her, unfähig, Schlaf zu finden, während sie begierig darauf wartete, dass endlich der Morgen graute und sie zu Nathaniel gehen konnte. Die Reise nach London war ohne weitere Vorkommnisse verlaufen. Sie hätte bis zum nächsten Morgen warten sollen, so wie es der Marquis vorgeschlagen hatte, doch sie wollte in London sein, wenn Nathaniel in seine Kanzlei kam. Und obwohl sie am späten Abend in der Stadt angekommen war, waren sämtliche Bediensteten in dem Stadthaus gewesen und hatten auf sie gewartet.
    Gott sei Dank, hatte sie nicht die geringste Idee, wo Nathaniel wohnte - sonst hätte sie vielleicht ihre Würde gänzlich verloren und wäre wie irgendein Mädchen von der Straße zu ihm nach Hause gegangen. Doch stattdessen hatte sie sich in ihre Zimmer zurückgezogen, in der Hoffnung auf Schlaf und in der Gewissheit, ihn nicht finden zu können. Während die Stunden sich endlos dahinzogen, lag sie wach und starrte an den Betthimmel, während sie sich vorstellte, was Nat gedacht haben musste, als sie ihn so verächtlich zurückgewiesen hatte, und zwar gleich zwei Mal nacheinander.
    Ihre Gedanken schweiften zurück zu der Zeit vor zwanzig Jahren, zu jenem Morgen auf Castle Running, als sie ein junges Mädchen von achtzehn Jahren und Nathaniel ein junger Mann war, der gekommen war, um bei ihrem Vater um ihre Hand anzuhalten.
    Winnie hatte oben gewartet, bis man sie rief, und gebetet, dass ihr Vater dieser Heirat zustimmen möge, obwohl sie tief im Herzen wusste, dass diese Hoffnung vergebens war.
    »Du bist die Tochter des Marquis of Litchfield«, hatte er gesagt, nachdem er sie in sein Arbeitszimmer gerufen hatte. »Nathaniel Whitley ist ein Bürgerlicher. Ich weiß, dass seine Familie wohlhabend ist - sein Vater und ich sind alte Freunde, sonst wärst du ihm ohnehin nie begegnet. Ich bezweifle nicht, dass er ein guter Ehemann für eine junge Frau sein wird, doch es ist eine Tatsache, dass er nicht zum Adelsstand gehört, und daran wird sich auch nichts ändern. Du hingegen bist die Tochter eines Marquis, und deshalb wirst du Nathaniel nicht heiraten.«
    Winnie hatte tagelang geweint, doch ihr Vater war unnachgiebig geblieben. Stattdessen hatte er den Vicomte Beckford als ihren Ehemann ausgewählt, und trotz ihrer Liebe zu Nat war es der Lauf der Dinge in aristokratischen Kreisen, sodass Winnie sich schließlich in ihr Schicksal ergeben und Beckford geheiratet hatte. Nach einer gewissen Zeit hatte sie sich selbst eingeredet, dass ihre Liebe zu Nat nicht mehr gewesen war als die Schwärmerei eines jungen Mädchens.
    Doch sie hatte ihn nie vergessen.
    Winnie schloss die Augen, um die flüchtige Erinnerung an Nat beiseite zu schieben, wie er im Salon auf Castle Running vor wenigen Wochen gesessen hatte, so unerträglich gut aussehend. Ich habe an dich gedacht, Winnie. Ich würde

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