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Suendiger Hauch

Titel: Suendiger Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Wangen, während seine Gedanken zu früheren Zeiten, früheren Frauen zurückschweiften. Obwohl er kein selbstsüchtiger Liebhaber war, hatte er sie schlicht zu seinem Vergnügen benutzt; er hatte sie benutzt, ebenso wie sie ihn benutzt hatten, und nichts war geblieben nach all den Liebesakten. Doch mit Kathryn war es anders. Jedes Mal, wenn er sie ansah, wollte er sie. Wenn er sie liebte, verlor er sich in ihr, wie es nie zuvor geschehen war. Er wollte ihr Lust schenken, sie regelrecht aufsaugen, sich mit ihr vereinen, bis er nicht mehr sagen konnte, wo er selbst aufhörte und Kathryn begann.
    Kathryn löste eine Begierde in ihm aus, von der er nicht gewusst hatte, dass er dazu überhaupt fähig war, und diese Begierde schien sich mit jedem Liebesakt noch zu verstärken.
    Der Gedanke, dass eine Frau ihn so sehr berühren konnte, bereitete ihm Angst, obwohl sein Körper regelrecht danach schrie, sich mit ihr zu vereinen.
    Er schloss den obersten Knopf seiner Hose und bemerkte, dass sie ihn mit großen, fragenden Augen ansah, während die tiefe Befriedigung der vergangenen Minuten der Verwirrung wich.
    »Was ist mit der Annullierung, Lucien? Ich dachte, wir seien uns einig, dass es das Beste für uns beide ist. Es ist doch das, was wir beide wollten.«
    »Ist es das? Vielleicht gab es eine Zeit, in der ich dachte, dass dies der Fall sei, doch nun tue ich es nicht mehr. Es wird keine Annullierung geben. Wir sind verheiratet und werden es auch bleiben.«
    »Aber ich dachte ... Wenn du tatsächlich diese Ehe wolltest, warum bist du dann nie wieder in mein Schlafzimmer gekommen? Es ist mir klar, dass diese Nacht irgendwie ... dass ich dir nicht gefallen habe, aber ich habe gehofft, dass mit der Zeit...«
    »Das hast du tatsächlich gedacht? Dass du mir nicht gefallen hast? Gütiger Himmel, Kathryn, ich habe über nichts anderes nachgedacht, als dich zu lieben, seit du in mein Arbeitszimmer gekommen bist, als wir uns das allererste Mal begegnet sind.«
    »Aber wenn das stimmt, warum bist du dann nie wieder zu mir gekommen?«
    Er ließ einen Finger an ihrem Kinn entlanggleiten und spürte, wie ihr Körper unter dieser Berührung erbebte. »Hättest du das denn gewollt?«
    Kathryn wich seinem Blick aus, während sich eine leichte Röte auf ihren Wangen ausbreitete. »Ja. Es hat mir gefallen, wie du mich berührt hast, welches Gefühl du in mir ausgelöst hast. Ich weiß, dass die meisten Leute nicht der Ansicht sind, dass eine Frau Verlangen für einen Mann empfinden sollte, aber ich bin auch nicht wie die meisten Frauen.«
    Dem konnte er nicht widersprechen. Sie unterschied sich von sämtlichen Frauen, denen er jemals begegnet war. Und genau dieser Unterschied störte ihn.
    Er seufzte. »Vielleicht ist das der Grund dafür, dass ich nicht gekommen bin. Ich habe versucht, die Dinge für mich ins Reine zu bringen. Und nachdem ich das getan hatte, wurde mir klar, dass es das Beste für uns sein würde, wenn wir verheiratet blieben.«
    »Warum? Du willst mich vielleicht, doch du liebst mich nicht. Warum solltest du mit einer Frau verheiratet sein wollen, für die du keine Liebe empfindest?«
    Er beugte sich nach unten und hob ihr schlichtes Wollkleid auf, unangenehm berührt von diesem Thema. »Heb deine Arme hoch.«
    Kathryn gehorchte stumm, sodass er das Kleid über ihren Kopf ziehen konnte. Er legte es um ihre Taille und begann die Knöpfe zu schließen. »Liebe ist etwas für Unschuldslämmer und Dummköpfe, Kathryn. Ich bin keines von beiden. Kameradschaft, gemeinsame Ziele, Elternschaft, das sind die wesentlichen Dinge, die man bei einer Ehe bedenken muss.«
    Kathryn widersprach nicht, trotzdem war etwas in ihren Augen, das ihm sagte, dass sie ihm nicht vollständig zustimmte. Er wandte sich von ihr ab, sah sich stirnrunzelnd um und begann in dem kleinen Raum umherzugehen. Sein Missvergnügen, das er zuvor empfunden hatte, kehrte mit aller Macht zurück.
    »Ich stelle fest, dass du glaubst, deine Arbeit hier sei tatsächlich wichtig, Kathryn, aber du weißt, dass ich sie nicht billige.« Er griff nach einem Zinngefäß, das mit einem dickflüssigen Sirup gefüllt war. »Was ist das?«
    »Es ist eine Arznei gegen Husten, die ich angesetzt habe.«
    Er hielt das Gefäß unter seine Nase und schnupperte daran und atmete den Geruch von Süßholz und etwas anderem Süßen tief ein.
    »Was ist sonst noch darin?«
    »Weißwein, Zucker, Süßholzpulver, Helenenkraut und Arnikapulver, Distelkraut und ein halbes Dutzend

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