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Suendiger Hauch

Titel: Suendiger Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Feigen.«
    Stirnrunzelnd stellte er das Gefäß wieder auf den Tisch zurück. »Du bist die Marquise of Litchfield«, sagte er, während sein Blick weiter im Raum umherschweifte, er nach einer halbvollen Flasche hier, nach einem Becherglas dort griff, und schließlich wieder zu ihr trat. » Selbst gemachte Arzneien und irgendwelches Gebräu sind einfach einer Marquise nicht würdig.«
    »Ich helfe anderen Menschen. Wie kann das schlecht sein?«
    »Du hast Glück, dass sie dich nicht als Hexe bezeichnen. Außerdem muss sich erst noch herausstellen, ob du anderen tatsächlich hilfst oder nicht. Roger Ferris sagte, seine Frau hätte drei Tage lang im Bett gelegen, nachdem sie eine deiner Arzneien zu sich genommen hatte. Gott allein weiß, welches Unglück du über andere Menschen bringen könntest.«
    »Rogers Frau hat sich ins Bett gelegt, um ihren ehelichen Pflichten aus dem Weg zu gehen. Offensichtlich ist ihr Ehemann reichlich ungeschickt, wenn es um die Liebe geht.«
    Er konnte sich ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen. Doch ein Blick auf die Bechergläser und Violen in dem Raum genügte, um es sofort wieder verschwinden zu lassen. »Ich gebe keinen Deut auf Roger Ferris, seine Frau oder sonst irgendjemanden. Ich will, dass du sofort mit diesem Unsinn aufhörst.«
    »Es ist mein Lebenswerk. Von mir zu verlangen, dass ich damit aufhöre, kommt einer Aufforderung gleich, nicht mehr zu atmen.«
    »Dann stell dich schon einmal darauf ein, die Luft anzuhalten. Du bist meine Frau, und ich verbiete es dir. Und für den Fall, dass du es vergessen haben solltest, du bist diejenige, die diese Heirat angezettelt hat.«
    »Und du bist derjenige, der darauf besteht, dass wir beide darin gefangen bleiben.«
    Er starrte sie aus harten Augen an. Dann griff er mit der Hand nach ihrem Kinn, beugte sich vor und küsste sie - ein langsamer, lockender, sehr hingebungsvoller Kuss. Sie sank erneut in seine Arme.
    »Ich finde nicht, dass du es hassen solltest, mit mir verheiratet zu sein«, sagte er mit einer Spur Arroganz in der Stimme, sodass Kathryn es nicht überhören konnte.
    Mit einem Mal hatte sie wieder jenen störrischen Ausdruck im Gesicht, den er so gut kannte. »Gut, du willst, dass ich aufhöre, also höre ich auf. Aber im Gegenzug will ich etwas von dir.«
    »Und das wäre?«
    »Es gibt ein Kind, einen kleinen Jungen im St. Bart’s, den ich schon einmal erwähnt habe. Vielleicht erinnerst du dich daran.«
    Er überlegte, bis er sich wieder an jene Nacht erinnerte, in der er sie in seinem Arbeitszimmer gefunden hatte, wo sie einen Albtraum hatte. »Ja, ich kann mich daran erinnern, dass du von ihm gesprochen hast.«
    »Sein Name ist Michael Bartholomew, und er ist nicht im Geringsten verrückt - ganz im Gegenteil. Er ist schlau, liebenswürdig und macht allen Menschen viel Freude. Er hatte nur das Unglück, an diesem Ort geboren zu werden als Sohn einer Frau, die so misshandelt wurde, dass sie sich geistig nie mals davon erholen konnte.«
    Kathryn erzählte ihm von Michael, wie seine Mutter unmittelbar nach seiner Geburt gestorben war und dass Kathryn den Gedanken nicht ertragen konnte, dass er an einem derartigen Ort aufwachsen musste.
    »Er ist eine Waise, Lucien. Er kann nirgendwohin und hat keine Zukunft. Und so schrecklich das auch ist, es ist trotzdem ein Wunder, dass sie ihn behalten haben, anstatt ihn einfach draußen auf der Straße auszusetzen. Er wäre inzwischen schon tot, wenn sie das getan hätten.«
    Er betrachtete nachdenklich ihr Gesicht, las die Angst, die darin stand - neben der verzweifelten Hoffnung, dass er seine Zustimmung geben würde. Er hatte eigentlich nicht vor, sich mit der Erziehung einer Vollwaise auseinander zu setzen, doch er hatte Kinder stets gemocht. Außerdem konnte er es sich leisten, und wenn er im Gegenzug dazu Kathryns Kooperationsbereitschaft gewann, war es die Sache sicherlich wert.
    Er nickte kurz. »Gut, so soll es sein. Ich werde dafür sorgen, dass das Kind aus dem St. Bart’s geholt wird, und du hältst dich von diesem verdammten Cottage und allem fern, was damit zusammenhängt.«
    Ihr Gesicht war zwar nicht mehr ganz so angespannt, doch sie stand noch immer stocksteif vor ihm. »Danke, Mylord.« Es war allzu offensichtlich, dass es ihr schwer fiel, sich dem Befehl des Marquis zu beugen, doch es schien ihr tatsächlich sehr viel an dem Jungen zu liegen. »Wie lange wird es deiner Meinung nach dauern?«
    »Ich weiß es nicht, nicht allzu lange, nehme ich an. Ich lasse

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