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Suendiger Hauch

Titel: Suendiger Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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erfüllte sie offenbar mit Eifersucht.
    Mit einem bedauernden Seufzer, weil sich die Dinge zwischen ihnen nicht ändern ließen, ging Kathryn zum Fenster hinüber. Sie wünschte, sie könnte zu den Männern zurück, um herauszufinden, was genau sich im Blauen Salon abspielte, doch sie wusste, dass sie sich damit neuerlich Luciens Zorn zuziehen würde, und sie hatte ihren Mann ohnehin schon bis an seine Grenzen strapaziert. Ihre Hände vor Anspannung knetend, begann sie, im Zimmer auf und ab zu gehen.
    »Das ist eine Unverschämtheit! Sie kommen hierher, um mich des versuchten Mordes zu beschuldigen? Das ist doch blanker Unsinn. Wie können Sie es wagen -«
    »Ich tue noch viel mehr als nur das, Dunstan.« Lucien starrte den Mann ihm gegenüber mit einem Gefühl des Ekels an, das seinen Zorn noch übertraf. »Ich warne Sie. Ich sage Ihnen hier und jetzt, dass Sie und Ihr Grundstücksverwalter, Evan
    Sloane, sich vor Gericht werden verantworten müssen, sollten Sie Ihre Bemühungen nicht unterlassen, mein Leben zu gefährden. Und sollte es einem von Ihnen, durch eine Fügung des Schicksals, gelingen, mich zu beseitigen, dann werden sich die Behörden unmittelbar an Sie wenden. Aufgrund des Beweises, den ich an einem sicheren Ort deponiert habe, werden Sie ohne jeden Zweifel am nächsten Baum aufgeknüpft werden, sollte mir irgendetwas zustoßen.«
    Dunstan stieß einen verächtlichen Laut aus, während sich sein Gesicht dunkelrot färbte. »Sie sind doch verrückt.« Er war etwa einen halben Kopf kleiner als Lucien, dem es eine tiefe Befriedigung verschaffte, dass Dunstan zu ihm aufsehen musste.
    »Sie wissen sehr gut, dass ich alles andere als verrückt bin -so wie Sie das von Ihrer Nichte wussten. Nur hatte Kathryn damals niemanden, der sie beschützt hätte. Sie wurde das Opfer Ihrer verwerflichen, ruchlosen Pläne, ich hingegen habe nicht vor, dieses Schicksal mit ihr zu teilen.«
    Jason, der neben Lucien stand, warf Dunstan einen warnenden Blick zu. »Sie sollten besser beten, dass Lord Litchfield ein langes, gesundes Leben zuteil wird.« Einer von Jasons Mundwinkeln hob sich angewidert. »Und wie er schon sagte, sollte ihm irgendetwas zustoßen, dann bedeutet dies, dass Sie, mein Freund, bereits auf dem Weg zum Galgen sind.«
    Dunstan verstummte, doch seine Augen schossen zwischen den beiden Männern, die vor ihm standen, hin und her.
    »Merken Sie sich, was ich Ihnen sage«, sagte Lucien. »Sie sollten besser Ihre Hunde zurückpfeifen, und zwar schnell. Noch ein Angriff auf mich, und ich nehme den Beweis und gehe ohne Umweg zu den Behörden. Selbst wenn Sie nicht ins Gefängnis kommen, werden Sie ein ruinierter Mann sein.«
    Dunstan, der breitbeinig vor ihm stand, sah ihn streitlustig an, doch er sagte nichts mehr, und Lucien wandte sich zum Gehen.
    »Ich erwarte, dass Sie das Haus bis Ende der nächsten Woche verlassen haben«, sagte er warnend. »Wenn nicht, wird die Polizei kommen und Sie hinausbefördern.« Ein dünnes, freudloses Lächeln spielte um seine Lippen. »Ich könnte mir vorstellen, dass Ihnen eine solche Szene überaus peinlich wäre.« Er drehte den silbernen Türknauf, trat in die Halle hinaus und ließ Dunstan einfach stehen.
    Jason folgte seinem Freund und schloss die Tür hinter sich. »Ich glaube, Lord Dunstan hast du heute zum letzten Mal gesehen.«
    Ein Muskel spannte sich in Luciens Gesicht. »Ich habe jedes meiner Worte ernst gemeint, und er weiß das. Ich glaube, er wird uns ohne größeren Aufruhr verlassen.« Der Klang seiner Stiefel hallte in dem Korridor wider, während er im Gleichschritt mit Jason in Richtung des Eingangs ging.
    Vor der mit Schnitzereien verzierten Tür blieb er kurz stehen, sprach mit dem Butler, einem kleinen, rundlichen Mann mit spärlichem Haarwuchs. »Sie können meine Frau wissen lassen, dass wir bereit zur Abfahrt sind.«
    »Ich fürchte, ich weiß nicht genau, wo sie ist. Sie sprach mit Lady Muriel im Rosa Salon, doch ich glaube, ich habe sie Weggehen sehen.«
    »Dann finden Sie sie so schnell wie möglich.«
    Er verbeugte sich förmlich. »Ja, Mylord.«
    Einige Minuten verstrichen. Lucien runzelte die Stirn. Plötzlich hörten sie Schritte, und er sah, wie Kathryn auf sie zukam, ein breites Lächeln auf ihrem hübschen Gesicht.
    »Es tut mir Leid, aber ich habe einen kleinen Spaziergang durch das Haus gemacht. Ich hatte schon vergessen, wie hübsch es ist.« Während er auf sie hinabsah, spürte er, wie sich sein Mund zu einem Lächeln verzog. »Komm,

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