Suendiger Hauch
Auseinandersetzung aussehen würde. Er verließ das Arbeitszimmer, ging zur Eingangshalle zurück, wo Reeves ihm mit stoischer Miene seinen Hut und Umhang überreichte.
Aus dem oberen Stockwerk drang Lärm herab, den Reeves jedoch geflissentlich ignorierte. Das Letzte, was Jason draußen auf dem Weg zu seinem Pferd hörte, war das Geräusch der Hand seines Freundes, die gegen Kathryns verschlossene Zimmertür hämmerte.
Grinsend setzte Jason seinen Weg zum Stall fort.
»Verdammt, Kathryn, lass mich hinein!« Lucien fluchte, doch es zeigte keinerlei Wirkung. Die Tür blieb fest verschlossen, was seine Entschlossenheit sogar noch steigerte. Er rammte seine Schulter ein letztes Mal gegen das schwere Holz, und plötzlich gab der eiserne Riegel nach, wurde auf der anderen Seite der Tür aus der Verankerung gerissen, und er stürzte ins Zimmer.
Kathryn stieß einen überraschten Schrei aus und trat einen Schritt zurück. Ihre grünen Augen sahen riesig aus in dem blassen Oval ihres Gesichts. Ohne dem Riegel weitere Aufmerksamkeit zu schenken, der an der Tür herabbaumelte, machte er sich dennoch die Mühe, die Tür sorgfältig zu schließen, bevor er sich ihr zuwandte. Sie stand ein paar Schritte von ihm entfernt, hoch erhobenen Hauptes und mit gestrafften Schultern, und sah ihm ins Gesicht. Im flackernden Licht der Kerze konnte er sehen, dass Tränen über ihre Wangen kullerten.
Irgendetwas in seiner Brust begann zu schmerzen, und er stieß keuchend den Atem aus. Er dachte an all das, was Kathryn erlitten hatte, und hasste sich in diesem Augenblick selbst dafür, dass er sie erneut verletzt hatte.
»Es tut mir Leid«, sagte er mit sanfter, zärtlicher Stimme, während er sich auf sie zubewegte, als wäre sie ein kleines verletztes Tier, das zu fliehen drohte, denn genauso sah Kathryn in diesem Augenblick aus. »Ich habe es nicht so gemeint, Kathryn, das weißt du. Ich war zornig. Ich bin zornig seit dieser Nacht in der Hütte. Aber ich habe es wirklich nicht so gemeint, wie ich es gesagt habe. Du bist überhaupt nicht verrückt.«
Kathryn schüttelte den Kopf, während sie sich die Tränen von den Wangen wischte. »Aber du bist dir nicht sicher, nicht wahr? Du weißt ... du weißt es nicht mit Bestimmtheit.« Sie sah zerbrechlich und verletzlich aus, und ein tiefes Gefühl der Schuld zog sich wie ein eisernes Band um seine Brust.
»Natürlich weiß ich es, verdammt. Wenn ich wirklich glauben würde, dass du verrückt bist, hätte mich niemand auf dieser Welt je zwingen können, dich zu heiraten.« Trotzdem sah sie noch immer nicht überzeugt aus, und erneut bereute er seine gedankenlosen Worte.
Sie starrte ihn aus ihren großen grünen Augen an. »Wenn ich es nur ungeschehen machen könnte ...« Wieder fuhr sie mit der Hand über ihre Wange. »Ich hätte dich nie in diese Falle locken dürfen. Ich war einfach so verzweifelt... und ich habe wirklich geglaubt, dass es funktionieren würde.«
Er näherte sich ihr langsam, und sie ließ es geschehen, dass er sie in seine Arme nahm. Sie barg ihr Gesicht an seiner Schulter und krallte ihre Finger in das Revers seines Rockes, während ihr Körper von wilden Schluchzern geschüttelt wurde.
»Ruhig, ruhig«, flüsterte er, während er mit den Händen über ihr Haar strich. »Was vorbei ist, ist vorbei. Weinen hilft keinem von uns.«
»Ich wollte dich nie verletzen. Du warst der beste Freund, den ich je hatte.«
Nicht nur ein Freund, dachte er. Er war ihr Ehemann, und das Gefühl dieses schlanken Körpers in seinen Armen und der zarte Duft ihres Parfüms erinnerte ihn daran, wie sehr er sie begehrte. Ihr Haar fühlte sich in seinen Händen wie flüssige Seide an, und ihre kleinen Brüste rieben sich unter dem gesteppten Umhang an seiner Hemdbrust.
Lucien hob ihr Gesicht und wischte mit dem Daumen die letzten Tränen fort. »Komm, Liebste, bitte weine nicht.«
Ihre Unterlippe bebte, während auf ihren Wimpern der letzte Rest der Tränen glitzerte und ihre Augen sanft leuchteten. Seine Männlichkeit begann in seinen Hosen zu pochen. Die Begierde pulsierte durch seinen Körper und begann wie ein Ungeheuer in ihm zu wachsen. Sein Daumen glitt zärtlich an ihrem Kinn entlang und strich von einer Seite zur anderen, die Sanftheit ihrer Haut in sich aufnehmend. Ihre vollen Lippen waren halb geöffnet. Er erinnerte sich an ihren süßen Geschmack in jener Nacht in der Hütte, wie perfekt sie sich mit seinen eigenen Lippen ergänzt hatten. Und er erinnerte sich daran, wie sie
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