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Suendiger Hauch

Titel: Suendiger Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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mangelndes Interesse an den Feiertagen beschwert. Nun, da meine Hochzeit mit Allison der Vergangenheit angehört, scheint Tante Winnie regelrecht darauf versessen, Gäste zu haben. Ich denke, ich werde ihrem ständigen Drängen nachgeben und ihr erlauben, ein paar Feierlichkeiten zu planen.«
    »Klingt, als wäre das eine gute Idee.«
    Lucien nippte an seinem Glas. »Neuerdings scheint sie immer ein wenig abwesend zu sein. Ich denke, es liegt einfach an den Feiertagen und daran, dass sie ihren Ehemann vermisst. Es ist ihr erstes Weihnachtsfest hier im Schloss, und vielleicht würde es ihr helfen, wenn wir das Haus schmücken und ihm ein wenig Freundlichkeit verleihen.«
    Jason lächelte. »Ich bin mir sicher, dass ihr das helfen wird, und deiner Frau wird es sicher auch gefallen.«
    Lucien, der gerade einen Bauer aus Ebenholz auf dem Schachbrett hatte bewegen wollen, hielt inne, sodass die weiße Spitze an seiner Manschette die Figur, die er wenige Zentimeter über dem Brett hielt, vollkommen bedeckte. »Kathryn ist lediglich dem Namen nach meine Frau. Was ihr gefallen würde und was nicht, betrifft mich nicht.«
    Jason ging nicht weiter auf diese Bemerkung ein. »Wie geht es ihr?«
    Lucien zuckte scheinbar desinteressiert die Schultern, doch gleichzeitig schien ihn eine leichte Anspannung zu erfassen. »Sie hat sich letzte Woche böse beim Reiten verletzt. Ihr Knöchel war verstaucht und einige Rippen waren geprellt. Doch, Gott sei Dank, hat sie sich fast vollständig erholt.« Ein leichtes Lächeln breitete sich über seinem Gesicht aus. »Sie ist ein lebhaftes kleines Frauenzimmer. Und eine nahezu perfekte Reiterin. Hat ihre kleine Stute wie eine Wilde durch den Wald getrieben. Verrückt, so etwas zu tun, was ich ihr auch gesagt habe, das kannst du mir glauben. Trotzdem war sie ein recht hübscher Anblick, als sie mit fliegenden roten Röcken dahinpreschte, der Stallbursche immer knapp hinter ihr.«
    Jason trank grinsend einen weiteren Schluck aus seinem Glas. »Soweit ich das beurteilen kann, verfügt die Lady über eine stattliche Anzahl interessanter Qualitäten.«
    »Ich denke, das stimmt.«
    »Dennoch bist du entschlossen, diese Ehe annullieren zu lassen.«
    Lucien bewegte einen seiner Bauern zwei Felder weiter. »Wir passen ganz und gar nicht zusammen.«
    Jason konterte den Zug mit einem passenden Zug seines Elfenbeinpferdes. »Du willst sie«, bemerkte er beiläufig. »Ich kann es in deinen Augen sehen, wenn du sie anschaust.«
    Lucien warf seinem Freund über das Schachbrett hinweg einen starren Blick zu. Plötzlich war ein harter, eisiger Ausdruck in seine Augen getreten. »Diese Frau hat mich hintergangen. Sie hat mich vor halb England wie ein Dummkopf dastehen lassen. Glaubst du wirklich, ich könnte das so einfach vergessen?«
    »Sie war verzweifelt. Vielleicht hättest du in ihrer Lage dasselbe getan.«
    Lucien gab keine Antwort, doch seine Finger schlossen sich fest um den Läufer, den er zu der neu entstandenen Lücke auf dem Schachbrett bewegte.
    »Als ich Velvet geheiratet habe und mich weigerte, diese Ehe zu vollziehen, sagtest du mir, dass ich ein Idiot sei. Und du sagtest, wenn sie dir gehören würde, dann wäre sie jede Nacht in deinem Bett. Und nun sage ich diese Worte zu dir.«
    Luciens Mund verzog sich zu einer schmalen Linie. »Die Frau hat mich hintergangen, verdammt. Sie ist tatsächlich verrückt, nach allem, was ich inzwischen weiß. Verdammt noch mal, Mann, die Frau ist aus einem Irrenhaus ausgebrochen!«
    Aus der Richtung der Tür war ein Keuchen zu hören, und als die beiden Männer sich umwandten, stand Kathryn in der Tür, eingehüllt in einen gesteppten, blauen Umhang und mit offenem Haar, das sich über ihre Schultern ergoss. Ihre Hände zitterten, und ihr Gesicht war so weiß wie die Bienenwachskerze, die sie in der Hand hielt.
    »Kathryn!« Lucien sprang so schnell von seinem Sessel auf, dass das Schachbrett zu Boden polterte und die Figuren auf den Parkettboden fielen. Er stieß einen wütenden Fluch aus, während er zur Tür hastete. Als er sie erreichte, war Kathryn weg, nur das unregelmäßige Klappern ihrer Absätze war in der Halle zu hören.
    »Kathryn!« Lucien beschleunigte seine Schritte, entschlossen, sie einzuholen.
    Als die Geräusche langsam verebbten, erhob sich Jason seufzend aus seinem Sessel. Offensichtlich war das Schachspiel vorüber. Er dachte an den entsetzten Ausdruck auf Kathryns hübschem Gesicht und fragte sich, wie wohl die jetzt folgende

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