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Sündiger Mond

Sündiger Mond

Titel: Sündiger Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Burton
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geschlagen hätte –, und sagte: »Seid leise, sonst muss ich Euch befehlen, gar nicht zu sprechen. Und denkt daran, kein Laut während der Inspektion, es sei denn, einer der Gentlemen stellt Euch eine direkte Frage.«
    »Was ist ein Peitscher?«, fragte Caroline misstrauisch.
    »Jemand, den du nicht als Herrn willst«, erwiderte Elle. »Das ist der Marquess of Dunhurst, reich wie Krösus und böse wie der Teufel.«
    »Woher weißt du das?«, fragte ein vollbusiges Mädchen mit
schwarz gefärbten Haaren, das man Jonquil genannt hatte. »Du warst doch letztes Jahr gar nicht hier.«
    »Ich habe sie vor ihm gewarnt«, sagte Lili und warf Elle einen flüchtigen Blick zu.
    »Selbst die anderen Gentlemen nennen ihn den Peitscher«, sagte Violet. »Er ist diese Bulldogge da bei der Gruppe von Männern am Kamin – der mit dem Spazierstock mit der Elfenbein-Schwanzspitze als Griff.«
    »Was?« Caroline lachte ungläubig. »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Er hat ihn immer dabei, selbst in galanter Gesellschaft«, sagte Jonquil. »Auf den ersten Blick sieht er eher aus wie ein Pilz, aber dann entdeckst du das kleine Bischofsauge, und dir wird klar, dass es die alte kahle Ratte höchstpersönlich ist.«
    Violet sagte: »Letztes Jahr kam er mit einer ganzen Truhe voller Handschellen, Peitschen und Paddel hier an. Das arme Mädchen, das er ersteigerte, hieß Dahlia. Eine hübsche kleine Blonde, Finnin, glaube ich. Das arme Ding sprach kaum Englisch, aber sie erzählte uns, dass der Bastard nicht ein einziges Mal versuchte, mit ihr zu schlafen, er wollte ihr nur Schmerzen zufügen. Sie hatte immer Tränenspuren im Gesicht und war am ganzen Körper voller Striemen. Sie bewegte sich wie eine alte Frau – man sah ihr an, dass sie ständig Schmerzen hatte.«
    Caroline warf ein: »Ich dachte, die Herren dürften uns nicht verletzen.«
    »Nur oberflächlich«, erwiderte Jonquil. »So lautet jedenfalls die Regel, aber Dahlia behauptete, Dunhurst habe sie gebrochen. Eines Morgens ging sie zu Dr. Coates, den ganzen Körper voller blauen Flecken und Wunden, und erklärte, er hätte sie wie wild mit einem schwarzen Stock geschlagen. Das hätte bedeutet, dass sie gehen, aber trotzdem das Geld behalten konnte. Dunhurst leugnete es, sagte, sie sei die Treppe heruntergefallen und er besitze gar keinen schwarzen Stock. Sein
Zimmer wurde gründlich durchsucht, aber es fand sich nichts. Mr. Riddell schickte Dahlia weg, weil sie ungehorsam gewesen war und gelogen hatte. Nach Tagen des Missbrauchs musste sie mit leeren Händen hier verschwinden – und Dunhurst hatte seinen Spaß gehabt, ohne dafür bezahlen zu müssen.«
    »Die Aussichten sind jedoch nicht ganz so schlecht, meine Damen«, sagte Violet. »Erinnert ihr euch noch an den gut aussehenden jungen Mann von letztem Jahr mit den schwarzen, lockigen Haaren? Und diesem gewissen Lächeln?«
    »Inigo«, sagte Jonquil aufgeregt. » Er ist hier?«
    »Er hat den reinsten Knüppel zwischen den Beinen«, sagte Violet zu Caroline. »Das Mädchen, das er gekauft hat, konnte kaum noch laufen, als die Woche vorbei war, aber sie hat gemeint, es hätte sich gelohnt.«
    »Ist sein Freund auch da?«, erkundigte sich Jonquil. »Der Blonde mit den strahlend blauen Augen? Sie haben ihn Elic genannt.«
    Lili und Elle wechselten wieder einen Blick, dieses Mal leicht amüsiert.
    Violet reckte den Kopf, um durch die schmale Öffnung etwas sehen zu können, und sagte: »Elic kann ich nicht sehen, aber Lord Cutbridge ist hier.«
    »Ach ja?«, sagte Poppy, die hinter Caroline stand. »Er war letztes Jahr mein Herr. Er ist ein echter Gentleman, aber im Bett ein wahrer Hengst. Ich bin noch nie einem Mann begegnet, der den Bettsport so liebt wie Cutbridge – und er hat sich immer um meine Lust gekümmert. Schließlich bin ich schon gekommen, wenn er mich nur mit diesem gewissen Blick anschaute. Ich wünschte, alle wären so wie er.«
    »Ein Gentleman ?«, schnaubte Narcissa, die schöne junge Witwe eines Earls, zu der ihr Name passte. »Er ist der einäugige Sohn eines Gerbers.«
    »Aber immerhin hat euer Prinzregent so viel von diesem
Sohn eines Gerbers gehalten«, warf Elle ein, »dass er ihn nach der Schlacht von Vitoria, wo er wohl auch sein Auge verloren hat, zum Baron gemacht hat, nicht wahr? Es ist doch wohl keine Schande, wenn man seinen Titel durch Heldentum gewinnt – ganz im Gegenteil.«
    Violet, die immer noch durch den Vorhang spähte, sagte: »Es sieht wirklich nicht so finster aus. Rexton ist da.«
    Die

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