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Sündiger Mond

Sündiger Mond

Titel: Sündiger Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Burton
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Schwerenöter sie geschwängert hatte. Sie war ruiniert oder würde es sein, wenn man ihr erst einmal ansah, dass sie ein Kind trug. Sie bat David, sie zu unterstützen, bis das Kind kam. Danach wollte sie nach Ungarn zurückkehren. Das Kind, das ja schließlich mit ihm verwandt war, konnte er dann als Mündel aufziehen, bot sie ihm an. Aber er wollte davon nichts hören
und erklärte ihr, sie habe sich selbst in Schwierigkeiten gebracht, jetzt müsse sie die Suppe auch auslöffeln. Es sei eine Frechheit, dass sie ausgerechnet ihn um Hilfe bäte, nachdem sie ihm das angetan hätte.«
    »Er hat sie weggeschickt?«
    »Ja. Am nächsten Morgen wurde er auf die Wache in der Newcastle Street gerufen. Sie hatten unterhalb der Southwark Bridge eine junge Frau aus der Themse gezogen. Sie hatte einen Brief mit seinem Namen auf der Brücke zurückgelassen, und sie hofften, er könne sie identifizieren.«
    Caroline starrte Narcissa an. Sie dachte an die Nacht, als sie aus der Themse gezogen worden war. »Sie … sie hat sich ertränkt?«
    »Nicht das erste Mal, dass das passiert ist. Jeden Tag stürzen sich ruinierte Mädchen von diesen Brücken.«
    »Oh, mon dieu!« , rief Angelique, die Jessamine eng umschlungen hielt. »Oh! Je jouis! Je jouis!« Sie kam mit kleinen, spitzen Schreien, in die Jessamine einstimmte, als sie erneut zum Orgasmus kam. Sie setzte sich auf, drehte Angelique um und befahl ihr, sich auf alle viere zu hocken. Dann rieb sie sich am hochgereckten Hintern der anderen Frau.
    Alle am Tisch starrten fasziniert auf die stöhnenden, sich windenden Leiber, nur Rexton blickte nicht auf. Er saß da wie ein alter Mann, der vergessen hatte, wo er war, und sich jemanden herbeiwünschte, der ihm den Weg nach Hause zeigen konnte.
    »Natalia?«, sagte Rexton mit schwerer Zunge. Verdammter Gin!
    Es war stockdunkel, und er war betrunken. Er hörte, wie ihr durchnässter Rock auf dem Boden schleifte, aber er sah nur die wirre, feuchte Masse ihrer blonden Haare – bis sie in das bernsteinfarbene Licht einer Straßenlaterne trat.

    Er schrie auf und taumelte zurück, als er ihr aufgedunsenes, fleckiges Gesicht sah, die glasigen Augen und den aufgerissenen Mund. »Himmel! O Gott, Natalia!«
    »Mylord!«, sagte sie.
    »Nein. Gott. Nein.« Er zitterte. »Natalia …«
    »Mylord, wacht auf.«
    Sie schüttelte ihn, sie berührte seine Schulter und sagte: »Mylord. David. Ihr habt einen …«
    Er stieß sie weg und setzte sich in der Dunkelheit auf, zitternd und schwitzend. »Du lieber Himmel. Oh, verdammt.«
    Er war in einem Bett, hatte aber, abgesehen von seinen Schuhen und seiner Jacke, seine Kleider an. Wo zum Teufel war er?
    »Mylord, ist alles in Ordnung?«
    Eine Frau saß neben ihm, ein Schatten in der Dunkelheit. Sie streckte die Hand nach ihm aus.
    Er wich zurück, fiel aus dem Bett und landete hart auf dem Teppich. Mühsam rappelte er sich auf. Trotz der Dunkelheit erkannte er nach und nach seine Umgebung – la Chambre Romaine. Sein Magen hob sich. Er stürzte ins Badezimmer und übergab sich in die Toilette.
    Danach lehnte er sich keuchend an die Wand. Und dann übergab er sich noch einmal. Als er schließlich fertig war, spülte er sich den Mund aus und spritzte Wasser in sein Gesicht. Seine Hände zitterten wie bei einem alten Mann.
    Im Schlafzimmer war es nicht mehr ganz so dunkel, anscheinend hatte Caroline Kerzen angezündet.
    Sie hatte ihm Schuhe und Jacke ausgezogen, fiel ihm ein, als er halb besinnungslos vom Gin aufs Bett gefallen war. Was vorher passiert und wie er ins Zimmer gekommen war, daran konnte er sich nicht mehr erinnern.
    Doch, er konnte sich noch an etwas erinnern. Er war auf der Treppe gestolpert, und Caroline hatte ihn gestützt, als er nach oben geschwankt war.

    »Du lieber Himmel!« Er fuhr sich durch die schweißnassen Haare. Sie hatte ihm mit ihren kühlen Fingern über die Stirn gestrichen, und er war in tiefen Schlaf gefallen. Am liebsten wäre ihm gewesen, sie hätte ihn immer weiter gestreichelt, zärtlich und sanft, als sei er ihr Geliebter,
    Gott, Rexton, du Narr. Du blöder Idiot. Lernst du es denn nie mehr?
    »Mylord?« Sie stand in der Tür zum Badezimmer, in ihrem ärmellosen Leinenhemd, und schaute ihn aus ihren großen Augen an.
    »Halt den Mund und hör auf, mich so anzusehen. Hör einfach auf!« Frustriert schlug er mit der Faust gegen die Wand, traf dabei aber die gläserne Ablage über dem Waschbecken, die in tausend Scherben zersprang.
    »Oh, Mylord … Ihr blutet.« Sie

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