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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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gebe mein Bestes.«
    »Was habt Ihr dieses Mal gemacht?« Er nahm von einem vorbeischwebenden Tablett eine Champagnerflöte und nippte daran. Als erinnerte er sich just in diesem Moment daran, fügte er hinzu: »Ach ja! Er war neugierig, weil er wissen wollte, ob Ihr mit dem Engländer Raul Lawrence befreundet seid.«
    Michael war klug genug, die seine Worte nicht zu ignorieren oder auch nur mit einem Wort von der Version abzuweichen, die er Rickie erzählt hatte. Die de Guignards würden später ihre Notizen vergleichen, und er durfte auf keinen Fall bei einer Lüge erwischt werden. »Wir sind miteinander bekannt. Aber er ist ein Bastard, Fürst Sandre. Der Erbe des Herzogtums Nevitt verkehrt nicht mit einem Bastard.« Michael wusste um seinen Wert als einer der höchsten Aristokraten Englands. »Wenn Ihr ihn verdächtigt, in dunkle Machenschaften verstrickt zu sein, werdet Ihr Eure üblichen Methoden anwenden müssen, um das herauszufinden: ihn bespitzeln und täuschen.«
    Fürst Sandre geriet nicht in Wut wie sein Cousin. Stattdessen verneigte er sich knapp und erklärte: »Ihr scheint Euren Hausarrest zu genießen, Mylord. Lady Fanchere sagte, Ihr seid der perfekte Gast. Sie war es, die mich überzeugt hat, Euch zu diesem Ball einzuladen.«
    Lügner. Du versuchst nur, mit etwas subtileren Methoden dahinterzukommen, was ich weiß. Du beobachtest, mit wem ich spreche und wer mit mir spricht. Du lässt die Leine locker und ziehst sie dann im unerwartetsten Moment wieder an, um mich zu würgen. Du hoffst, der Schmerz wird meine Zunge lockern, damit ich dir endlich erzähle, wer gegen dich und deinen Thron konspiriert. » Ich muss unbedingt daran denken, mich bei Lady Fanchere zu bedanken.«
    »Ich hätte Euch schon früher mehr Freiheiten gelassen. Aber Ihr verhaltet Euch recht widerspenstig.« Fürst Sandre nahm noch einen Schluck. »Eure Stimme hörte sich übel an.«
    Michael berührte die Krawatte, die seinen Hals bedeckte. »In der Tat.«
    »Ich freue mich umso mehr zu hören, dass es Euch so viel besser geht. Betet zu Gott, dass es auch so bleibt.« Das war eine überaus geschickte, boshafte Drohung. Eine deutliche Drohung. Aber warum sollte Prinz Sandre sich auch bemühen, seine wahren Beweggründe vor Michael zu verbergen?
    Michael war einer der wenigen Männer, die bis in die Tiefen seiner verrotteten Seele hatten schauen dürfen. Oder besser gesagt: einer der wenigen lebenden Männer, die seine Seele gesehen hatten. »Ich versichere Euch, Fürst Sandre, ich würde nichts unternehmen, das meine Stimme aufs Spiel setzen könnte.« Wie sehr er Sandre doch hasste!
    » Schön. Es ist schließlich nicht leicht, Euren Platz im House of Lords einzunehmen, wenn Ihr nicht sprechen könnt. Noch schwieriger wird es, wenn Ihr tot seid.«
    »Tatsächlich ist das Parlament gelegentlich so langweilig, dass die Lords, die dort sitzen, sich zu Tode langweilen. Manche sind schon tot.«
    Fürst Sandre lachte. »Das kann ich nachvollziehen.«
    »Ist schon eine interessante Einrichtung, so ein Parlament. Erlaubt es, Einfluss auf die Regierung zu nehmen. Bewahrt einen vor Aufständen wie jenem, der die Franzosen dazu trieb, ihren eigenen König zu köpfen.«
    Fürst Sandres Nasenflügel blähten sich. Er lächelte noch immer. »Dasselbe vermag eine Geheimpolizei, die von einer starken Hand geführt wird.« Fürst Sandre hob seine Champagnerflöte. Mit einer langsamen, kontrollierten Bewegung zerquetschte er das Glas mit der Hand.
    Das Geräusch von splitterndem Kristallglas durchschnitt den Ballsaal und ließ alle verängstigt verstummen. Die Gäste in der Nähe erstarrten. Champagner tropfte auf den gebohnerten Holzfußboden.
    Fürst Sandre ließ den Stiel fallen, und er zerschellte wie ein Schlusspunkt auf dem Boden.
    Dann zog er eine Glasscherbe aus seiner Handfläche. Blut befleckte augenblicklich seinen weißen Handschuh. Mit dem gewohnt ruhigen Lächeln meinte er: »Wie ungeschickt von mir. Ich hoffe, Ihr vergebt mir, Mylord. Ich werde unsere Gastgeberin aufsuchen, damit sie diese Wunde versorgt.«
    »Natürlich.« Michael verbeugte sich. »Prinz Sandre, ich hoffe, Ihr tragt keinen dauerhaften Schaden davon.«
    »Nein.« Er zog den beschmutzten Handschuh aus und drückte ihn in die geballte Faust, um die Blutung zu stillen. »Ich weiß immer genau, wie viel Druck ich ausüben darf.«
    Als sei dies ihr Stichwort, eilten Lakaien herbei, um den Fußboden zu reinigen. Das Streichquartett begann wieder zu spielen, die Stimmen

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