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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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silbernes Tintenfass und warf es nach ihm. Das schwere Metallgefäß trag ihn an der Wange. Tinte spritzte ihm in die Augen und die Haare, und der teerähnliche Geruch biss ihm in die Nase. Sandre schnellte vor, packte Michael an der Schulter, die verwundet worden war, und grub die Finger tief hinein.
    Die kaum verheilte Wunde riss auf, und der Schmerz durchzuckte ihn bis in den letzten Winkel seines Körpers. Michaels Sichtfeld verschwamm, und er sah rote Punkte. Er sank hilflos auf die Knie.
    Durch das Summen, das seine Ohren erfüllte, hörte er Sandre. »Ihr Engländer mit eurer Vorstellung von einem fairen Boxkampf. Ihr seid wirklich leicht zu schlagen.«
    Michael senkte den Kopf und rammte ihn in Sandres Bauch.
    Sandre fiel rückwärts gegen den Schreibtisch und schnappte nach Luft wie ein Fisch am Haken.
    Papiere flogen in die Luft.
    Die Stunden der Folter hatten Michael eines gelehrt: Er konnte jeden Schmerz ertragen. Er schaffte es irgendwie, die Füße unter den Körper zu ziehen und Sandre mit seiner ganzer Körperkraft erneut anzugreifen. Er riss ihn zu Boden. Der dumpfe Knall ließ die Fenster klirren.
    Sandre schnappte schmerzerfüllt nach Luft.
    Einen Augenblick waren ihre Gesichter einander ganz nah, und in Sandres blauen Augen blitzte ein wahnsinniges, kaltes Feuer. Dann schlug er mit dem Ellbogen nach Michael und traf ihn in die Rippen.
    Michael krümmte sich zusammen.
    Sandre rollte herum.
    Mit beiden Händen packte Michael die sorgfältig frisierten, von Silber durchzogenen Haare und rammte Sandres Kopf auf den Boden.
    Sandres Augen tränten. Er schloss sie, als sei er zu benommen, um klar zu sehen.
    Michael fragte: »Was denkt Ihr jetzt über die Fairness beim Boxen?« Keuchend erlaubte er sich eine kurze Verschnaufpause.
    Er wollte spüren, wie Sandres Knochen unter seinen Fäusten brachen. Er wollte Sandres Schmerz und Frustration genießen.
    Vielleicht war er genauso verdorben wie Sandre. Aber das kümmerte ihn jetzt nicht. Während der endlosen Tage im Kerker hatte ihn nur der Gedanke an diesen Moment am Leben erhalten.
    Er hielt Sandres Haare gepackt und zog ihn auf die Füße.
    Sandres Augen öffneten sich. Darin standen Arglist und ein verzweifeltes Wissen. Er packte die Enden von Michaels Krawatte und wickelte sie um Michaels Hals. Er schnitt ihm die Luft ab und drückte die bereits beschädigte Luftröhre zu.
    Michael griff nach seinem Hals. Er würgte und glaubte zu ersticken. Derweil lachte Sandre böse. Ihm gefiel, was er tat. Er zog fester, stand jetzt hinter Michael und verstärkte den Druck. Michael warf sich nach hinten und riss Sandre von den Füßen. Er landete auf Sandre, und als dieser den Griff um die Krawatte lockerte, konnte er sich dem tödlichen Griff entwinden.
    Er versuchte, nach Luft zu schnappen, doch seine Luftröhre krampfte sich zusammen. Es war ein Kampf gegen das allzu vertraute Gefühl, erhängt zu werden.
    Grausam und mit Bedacht drückte Sandre das Knie in Michaels Bauch und schlang erneut die Krawatte um seinen Hals.
    Blind schlug Michael nach Sandre und spürte, wie die Nase seines Gegners brach.
    Blut benetzte beide.
    Sofort kam Michael wieder zu Atem und fühlte sich besser.
    Sandres Hand fuhr zu seinem Gesicht. »Verflucht sollt Ihr sein!«, knurrte er gedämpft. Jetzt spielte er nicht länger. Er fuhr herum, warf sich mit dem Bauch flach auf seinen Schreibtisch und griff nach der Schublade. Er zog sie auf und holte die Pistole heraus.
    Michael stürzte sich auf Sandre und landete auf ihm. Er packte seinen Arm. Sie schlitterten über den Schreibtisch, und beide Männer grapschten nach der Waffe.
    Die Glasschüssel flog quer durchs Zimmer und zerschellte an der Wand. Die Süßigkeiten flogen durch das Zimmer. Als Nächstes knallte der schwere goldene Kerzenleuchter auf den Teppich. Die Kerzen verloschen, und Michael war plötzlich in einer dämmrigen, unwirklichen Höhle, in der Blut und Gewalt regierten, und das einzige Geräusch der keuchende Atem der Kämpfenden war.
    Sandre schlüpfte unter ihm weg und fiel auf den Boden. Sein Sturz wurde durch die offene Schublade gebremst. Holz splitterte und zerbarst. Sandre schrie unartikuliert auf, ob nun vor Schmerz oder wegen der Entweihung seines Schreibtischs, wusste Michael nicht zu sagen.
    Sandre rollte auf den Rücken und zielte mit der Pistole auf Michael.
    Michael hingegen griff nach dem Messingadler und schwang ihn über den Kopf. Der Adler kollidierte mit Sandres Kopf.
    Der Schuss durchschnitt die

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