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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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haben ihn dort eingeschlossen.«
    »Ach so.« Es war dumm von Emma, Durant zu verachten, nur weil er sich bereitwillig in die Gefangenschaft fügte. Wahrscheinlich wäre jeder Widerstand von ihm zwecklos und würde ihm zusätzlich schaden. Aber dort hineinzugehen wie ein Lamm zur Schlachtbank …
    »Heute früh, nachdem wir Euch auf der Türschwelle entdeckten und als Lady Lettices Gesellschaftsdame identifizierten, hat Michael vorgeschlagen, dass ich eine Gesellschaftsdame brauche. Mein Mann hat ihm sofort zugestimmt.« Sie lächelte fröhlich und bekam Grübchen in den Wangen. »Alle hohen Damen, die etwas auf sich halten, haben eine Gesellschafterin.«
    »Ich bin Euch sehr dankbar, Mylady.« Der Gedanke, eine gesicherte Zukunft im Haushalt dieser Frau zu haben, trieb Emma die Tränen in die Augen. »Aber wenn Ihr mir erlaubt, das anzumerken, macht Ihr auf mich nicht gerade den Eindruck, eine Frau zu sein, die … also …«
    Lady Fanchere unterbrach sie: »Die sich nicht darum schert, was andere Damen für gut und richtig halten? Nein, das stimmt. Aber Lord Fancheres Abstammung ist nicht so erhaben wie meine, und ihm bedeutet es etwas. Also füge ich mich.«
    Emma neigte den Kopf als Antwort. Sie empfand tiefe Dankbarkeit. »In dem Fall lasst mich versichern, dass ich sehr versiert darin bin, die Pflichten einer Gesellschafterin zu erfüllen und außerdem in vielen medizinischen Belangen durchaus bewandert bin.«
    »Tatsächlich?« Lady Fanchere hob die Brauen. »Wo habt Ihr das gelernt?«
    »Die Gemeinde meines Vaters war arm und genoss nicht die Versorgung durch einen Arzt, denn der Barbier und Bader in unserer kleinen Stadt war ein Trunkenbold. Also hat Vater sich das Wissen angeeignet, um helfen zu können, und ich habe ihm assistiert. Als ich älter wurde und wenn wir Frauen behandelten, entdeckten wir, dass es ihnen lieber ist, mit mir über ihre Probleme zu sprechen und meine Hilfe zu suchen. Daher bin ich sehr gut darin, Rückenschmerzen wegzumassieren und Schmerzen in Kopf und Füßen zu vertreiben. Das war ein Grund, warum Lady Lettice mich in ihren Dienst genommen hat.« Emma empfand tiefe Befriedigung bei dem Wissen, dass Lady Lettice diese Dienste zukünftig entbehren musste. »Obwohl ich meine Tasche mit den Medikamenten leider in Lady Lettices Hotelzimmer zurücklassen musste. Ich fürchte, die werden wir nicht zurückbekommen. Aber seid versichert, dass ich besonders gut in der Behandlung von Frauen bin, die ein Kind unter dem Herzen tragen. Ich kann Euch also von Nutzen sein.«
    Lady Fanchere fuhr überrascht zurück. Erregt fragte sie: »Woher wisst Ihr davon? Woher wisst Ihr, dass ich schwanger bin?«
    Du lieber Himmel. Hatte Emma es sich schon wieder mit einer Arbeitgeberin verscherzt? »Tut mir leid. Habe ich etwas Unpassendes gesagt?«
    Lady Fanchere stand auf. Sie trat ans Fenster und blickte lange schweigend hinaus. Schließlich drehte sie sich zu Emma um. »Ich bin inzwischen seit zwanzig Jahren verheiratet, seit ich achtzehn war. Und ich habe nie ein Kind empfangen. Ich habe Heilbäder besucht. Habe an Schreinen gebetet. Ich habe jedes Heilmittel genommen, das die Medizin und die Kirche empfehlen. Schließlich ist unser innigster Wunsch doch wahr geworden, und ich …«
    »Ihr fürchtet, die Welt an Eurer Freude teilhaben zu lassen, bevor sie wirklich in Erfüllung gegangen ist.«
    »Genau. Ich kann es natürlich nicht für immer geheim halten, aber solange ich nicht sicher bin, ob ich das Kind austragen kann, muss ich äußerst diskret sein. Darum frage ich Euch erneut: Woher habt Ihr es gewusst?«
    »Wie alle Frauen, die guter Hoffnung sind, strahlt Ihr auf eine ganz besondere Weise.« Emma lächelte aufmunternd. »Darf ich vielleicht noch darauf hinweisen, dass meiner Erfahrung nach eine Frau, die erst spät ein Kind empfängt, nicht zwangsläufig Probleme hat, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen?«
    »Dafür danke ich Euch.« Lady Fanchere nickte. »Ich denke, Ihr und ich werden sehr gut miteinander auskommen, Emma Chegwidden.«
    Ein Klopfen ertönte, und ehe Lady Fanchere den Störenfried hereinbitten konnte, wurde die Tür geöffnet. Ein Mann von etwa fünfzig Jahren stand auf der Schwelle. Er war groß, glatzköpfig und distinguiert. Emma zog die Bettdecke hoch, aber er widmete ihr kaum seine Aufmerksamkeit. Sie hätte genauso gut nicht anwesend sein können. Stattdessen streckte er Lady Fanchere die Hand entgegen. »Meine Liebe, ich bringe schlimme Neuigkeiten.«
    Sie stand auf

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