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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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von Fürst Sandre.«
    Obwohl sie im Bett saß, versuchte Emma sich an einem höflichen Knicks.
    Lady Fanchere winkte ab. »Tia, sei so lieb und bring Miss Chegwidden ihr Frühstück.«
    Tia stellte ein Tablett auf das Tischchen neben dem Bett. Sie schüttelte die Kissen in Emmas Rücken auf und stellte das Tablett schließlich auf ihren Schoß.
    Der Geruch nach frisch gebackenem Brot und heißem Tee ließ Emma vor Hunger fast in Ohnmacht fallen. Aber sie konnte unmöglich in Gegenwart der Hausherrin essen.
    Lady Fanchere schien ihre Gedanken zu lesen, denn sie bemerkte: »Ich habe das Frühstück nicht bestellt, um Euch zu quälen, Miss Chegwidden. Oder um Eure Selbstbeherrschung zu prüfen. Ich lasse meine Leute nicht hungern. Esst. Wir können danach reden.« Sie trat ans Fenster und schaute ins Sonnenlicht hinaus.
    Mit zitternden Händen nahm Emma die Brotscheibe und biss davon ab. Die Kruste zerkrümelte, und das weiße Innere schmeckte leicht süß. Jemand hatte etwas Lavendelhonig in das hefig weiche Innere geträufelt.
    Jeder Bissen schmeckte himmlisch. Sie aß erst das Brot auf und dann auch den Schinken, der in eine dünne Scheibe geschnitten und um eine Melonenspalte gewickelt war. Dann tupfte sie sich den Mund mit der Serviette ab. Tia reichte ihr die Tasse Schwarztee, der mit Zucker gesüßt und mit Sahne veredelt war. Sie nippte daran wie eine Verehrerin der englischen Lebensweise.
    Als sie aufschaute, hatte Lady Fanchere sich umgedreht und beobachtete sie. Sie lächelte. Mit dem Instinkt, den sie während ihrer Zeit im Dienst der Adeligen erworben hatte, folgerte Emma, dass Lady Fanchere eine Frau war, die sich gerne um andere kümmerte. Emma trank den Tee aus, stellte die Tasse weg und faltete die Hände im Schoß. »Ich danke Euch, Lady Fanchere. Das war sehr belebend.«
    Lady Fanchere machte Tia ein Zeichen, die einen Stuhl neben das Bett schob. Nachdem Lady Fanchere sich hingesetzt hatte, sagte sie: »Tia, würdest du bitte Miss Chegwiddens Tablett mitnehmen und uns eine Kanne Tee zubereiten?«
    Tias strahlendes Gesicht verdüsterte sich. Aber sie nahm das Tablett ohne Widerspruch, knickste und verließ hastig das Zimmer.
    Lady Fanchere wartete, bis die Tür sich hinter ihr schloss. Erst dann fragte sie: »Könnt Ihr mir ein paar Fragen beantworten, Miss Chegwidden?«
    »Selbstverständlich. Es wäre mir ein Vergnügen.«
    »Wisst Ihr noch, wie Ihr hierhergelangt seid?«
    »Nein, tut mir leid. Ich … Ich erinnere mich an einiges, was letzte Nacht geschah, anderes hingegen …«
    »Der Wolf?«
    »Ja.« Die Erinnerung an die hellen, glühenden Augen hatte sich ihr eingebrannt. »Da war ein Wolf!«
    »Es gibt nur noch wenige Wölfe hier oben in den Pyrenäen, und die wenigen, die es noch gibt, halten sich zumeist weit draußen in der Wildnis auf.«
    »Ich war weit draußen in der Wildnis!« Lady Fanchere hob fragend eine Braue, weshalb Emma hinzufügte: »Zumindest glaube ich das.«
    »Erzählt mir alles, und beginnt mit …« Sie machte eine Pause, und das verschmitzte Lächeln ließ Grübchen in Lady Fancheres Wangen aufblitzen. »Dem Fisch.«
    Entsetzt legte Emma die Hand auf die Stirn. »Dem Fisch? Ihr meint auf dem Ball?«
    »Ganz genau.«
    »Ich hoffe, Ihr denkt nicht schlecht von mir deswegen. Lady Lettice wollte gern ihr Taschentuch angefeuchtet haben, und ich habe mich verirrt. Ich fand mich im Garten wieder, und dort war es sehr dunkel. Darum habe ich das Taschentuch im Brunnen befeuchtet …«
    Lady Fanchere gluckste vergnügt.
    »… und offensichtlich fand ein kleiner, sehr kleiner Fisch seinen Weg in die Falten des Taschentuchs. Ich fürchte, ich habe ihn betäubt, als ich das überschüssige Wasser auswrang. Ich reichte Lady Lettice das Taschentuch, ohne zu wissen …«
    Lady Fanchere kicherte bei jedem einzelnen Wort.
    Verzweifelt rief Emma: »Lady Fanchere, bitte! Ihr müsst mir glauben. Ich habe das nicht absichtlich getan. Ich wäre wohl kaum so dumm, meine Anstellung in einem fremden Land aufs Spiel zu setzen!«
    »Ach ja. Englische Mädchen wie Ihr sind ja zu vernünftig, um so etwas zu tun.« Lady Fanchere beugte sich vor. Ihre Augen blitzten vergnügt. »Aber stimmt es, dass der Fisch in Lady Lettices Ausschnitt gerutscht ist?«
    »Ja, er ist dahin geflutscht, und dann …« Die Erinnerung daran, wie Lady Lettice bei dem Versuch, den Fisch loszuwerden, wild herumhüpfte, ließ auch bei Emma völlig unerwartet eine gewisse Heiterkeit aufkommen. Sie kicherte, verstummte sofort

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