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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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die meisten Gentlemen lieber auf seine Dienste verzichten. Es ist sehr nett von Mr Durant, ihm Arbeit zu geben. Wenn er es nicht täte, müsste Rubio auf der Straße betteln, und in Moricadia ist es schwierig, milde Gaben zu bekommen.«
    Leidenschaftlich erklärte sie: »Ich verstehe durchaus, was Ihr sagen wollt, Mr Brimley. Und ich versichere Euch, ich bin die letzte Person auf der Welt, die nach irgendetwas sucht, das auch nur im Geringsten Aufregung mit sich bringen könnte.«
    »Sehr gut.« Er führte sie nach unten in die Eingangshalle. »Ich würde es außerdem vorziehen, wenn Ihr dieses Gespräch vergessen würdet.«
    »Natürlich, Mr Brimley.«
    »Wenn Ihr nun Henrique folgt«, er zeigte auf den uniformierten Lakaien, der in behäbigem Tempo mit einem Teetablett in einer Hand an ihnen vorbeischritt. »Er wird Euch zur Teegesellschaft der Damen führen.«
    »Ich danke Euch.« Henrique führte sie durch den gläsernen Wintergarten, in dem Rosen blühten und ihren schweren Duft verströmten. Weiße Rosen wanden sich um die grauen Marmorpfeiler, und die Büsche um die Pfeiler trugen rote Blüten. In der Mitte des Raums rankten sich pinke Rosen um die Bögen, die einen Pfad überspannten. Von diesem gelangten sie direkt zu einem kleinen Platz mit Tischchen und zarten Stühlen, wo acht elegant gekleidete Damen laut aufeinander einredeten.
    »Der Geist von König Reynaldo … Er kommt zurück und will Vergeltung.«
    »Er bringt jedem den Untergang, der ihm von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht …«
    »Lucretia hat ihn gesehen, und sie ist seitdem halb verrückt …«
    »Sie war eigentlich immer schon halb verrückt …«
    »Diese ganzen Gerüchte sind doch Unsinn. Er ist nichts als ein Verbrecher, den man festnehmen muss. Man sollte ihm das Fell über die Ohren ziehen und ihn vierteilen, dann …«
    »Ein Mörder, der uns alle in den Betten erstechen wird!«
    Emma blieb am Eingang stehen. Sie war verunsichert und wusste nicht, wohin sie sich wenden sollte. Aber Lady Fanchere, die sich wohl nach Ablenkung sehnte, entdeckte sie und winkte Emma zu sich. »Kommt und helft mir.«
    Das Gespräch verstummte. Emma eilte an Lady Fancheres Seite und tat, wie ihr befohlen war.
    Eine ältere Frau mit Monokel betrachtete sie von Kopf bis Fuß. Dann wandte sie sich an Lady Fanchere. »Meine Liebe, ist das nicht das Mädchen, das den Fisch in Lady Lettices Mieder hat fallen lassen?«
    »Ich habe sie als meine Gesellschaftsdame eingestellt.« Lady Fanchere bedeutete Emma, dass ihr kalt sei.
    Sogleich nahm Emma den Schal von der Stuhllehne und legte ihn um Lady Fancheres Schultern.
    »Seid Ihr des Wahnsinns?« Die Lady ließ das Monokel sinken. »Wenn das Kindchen einen Fisch in Lady Lettices Mieder steckt, was wird es dann erst mit Euch tun?«
    »Lady Lettice war unverschämt«, sagte Lady Fanchere.
    »Eine rüpelhafte Frau«, stimmte die ältere Frau ihr zu.
    »Genau. Ihr werdet mir sicher zustimmen, Lady Nesbitt, dass sie diese Strafe verdient hat. Die Sache mit dem Fisch war meine Idee.« Lady Fancheres verschmitztes Lächeln forderte zugleich Lady Nesbitt heraus und ließ Emma ehrfürchtig erstarren, weil sie so leichtfertig eine Lüge erzählte.
    Lady Nesbitt wirkte im ersten Moment ehrlich entsetzt und beleidigt. Dann musste sie widerstrebend lachen. »Ich fürchte, unsere moricadische Gesellschaft wird nie von anderen Nationen respektiert, wenn wir Protzern wie Lady Lettice erlauben – oder nein, sie noch ermutigen – sich unseren Kreisen anzuschließen.«
    »Wie wahr! Englische Adelige kommen nach Moricadia, um sich beim Glücksspiel zu versuche und sich bei anderen, ungesunden Aktivitäten zu verausgaben. Doch ihre Frauen bleiben unserem Land fern. Nur Engländerinnen wie Lady Lettice, die eher zweifelhaften Charakters ist, besuchen uns, weil sie die Chance wittern, hier Dinge zu tun, die ihnen in England niemals erlaubt wären.«
    Die Frauen im Raum nickten zustimmend. Emma nahm neben Lady Fancheres rechter Schulter Aufstellung.
    »Da Lord Fanchere es sich sehr wünschte, dass ich eine Gesellschaftsdame bekomme, die sich um meine Belange kümmert«, fuhr Lady Fanchere fort, »und da ich zu meiner Freude entdeckt habe, dass Emma von Lady Lettice bei der Akademie der Gouvernanten angefordert wurde … Ihr wisst doch über die Akademie der Gouvernanten Bescheid, oder, Lady Nesbitt?«
    »Ich wüsste nicht, Lady Fanchere.« Lady Nesbitt wirkte verärgert, wie es nur eine Frau sein konnte, die es genoss, immer auf dem

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