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Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)

Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mallory
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männliche Genugtuung, doch sein Lächeln war sanfter geworden, irgendwie zärtlich sogar. Warum bloß?
    »Halten Sie mich für eine Art Herausforderung?«, fragte sie vorsichtig.
    »Für die Antwort auf eine Frage in meiner Seele«, sagte er leise und musterte sie intensiver denn je.
    In diesem Moment klopfte es, und Jeffries öffnete die Tür, zog sich aber sogleich wieder diskret zurück, als er merkte, dass Downing ihn ignorierte und den Blick nicht von Miranda nahm.
    »Mylord, Sie werden gebraucht.« Inständig hoffte sie, er würde gehen und aufhören, ihr sonderbare, verbotene Wünsche zu suggerieren.
    »Ich dachte schon, es würde länger dauern, bis Sie es endlich zugeben.«
    »Nicht von mir, von Ihrem Personal.«
    »Nur von meinen Leuten?«
    »Ja«, bestätigte sie entschieden und bekämpfte alle gegenteiligen Gedanken.
    »Schade.« Unverwandt schaute er sie an und strich nachdenklich über die gepolsterte Sessellehne.
    »Lord Downing, wenn Sie noch länger dasitzen und mich anstarren, muss ich denken, dass bei Ihnen im Kopf etwas nicht stimmt. Schließlich soll so etwas ja in aristokratischen Familien nicht selten vorkommen.«
    Entgegen ihrer Vermutung, er könnte beleidigt reagieren, grinste er bloß. »Sollen wir uns eine Herausforderung ausdenken?«
    »Was? Nein«, protestierte sie hastig, weil sie automatisch eine Gefahr witterte.
    »Sie wissen ja gar nicht, was ich vorschlagen will.«
    »Zweifellos etwas, das mich benachteiligen würde. Dank meiner Zeitungslektüre weiß ich um Ihre Methoden, Mylord.«
    Seine Augen verengten sich kurz. »Aha, ein noch größerer Anreiz. Ich muss unter Kontrolle gebracht werden, nicht wahr? Seit ich Sie über Dinge schwatzen hörte, die sich angeblich unter der Oberfläche verbergen, bin ich verunsichert.« Er neigte sich wieder zu ihr. »Zeigen Sie mir, was Sie meinen. Wenn Sie es können.«
    »Was meine ich denn?«, flüsterte sie beklommen.
    »Überzeugen Sie mich, dass dieser See im Park nicht langweilig ist. Dass in den Theatern keine idiotischen Stücke gespielt werden. Dass in Frühlingswinden eine Götterstimme mitschwingt.«
    Verwundert schaute sie ihn an. Das klang fast … poetisch. Verlegen berührte sie den Einband der Odyssee . »Darum sollten Sie nicht mich bitten. Lesen Sie lieber genau Eleutherios’ Werk.«
    »Also gut.« Er lachte leise. »Benutzen Sie dieses Geschreibsel, um mir all die grandiosen Dinge, die ich bisher nicht wahrgenommen habe, vor Augen zu führen.«
    »Und?« Miranda überlegte krampfhaft, wo der Haken bei diesem Angebot war.
    »Und ich benutze es, um Sie zu verführen.«
    Schweigend starrte sie ihn an, als habe er sie mit einem Medusenblick versteinert, während er leicht die Mundwinkel zu einem angedeuteten Lächeln verzog.
    »Sie haben mich selbst bereits mehr oder weniger dazu aufgefordert, ich müsse alles um mich herum mit den Augen dieses Schreiberlings sehen«, fügte er hinzu. »In der Buchhandlung, wie Sie sich vielleicht erinnern können?«, fügte er hinzu.
    »Nein, Sie legen meine Worte völlig falsch aus«, gab sie heftig zurück.
    »Wie auch immer. Außerdem können Sie viel gewinnen, wenn Sie auf meinen Vorschlag eingehen und Erfolg haben sollten.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Vielleicht finde ich ja eine Ausgabe der Bengalischen Dichtung für Sie. Und ein Diamantarmband.«
    An dieses ungeheuerliche Angebot verschwendete sie keinen Gedanken und konzentrierte sich auf den wesentlichen Teil der Bestechung. Die Bengalische Dichtung . Für dieses Buch würde ihr Onkel sie in eine Droschke verfrachten und ihr befehlen, dem Viscount zu Diensten zu sein, was immer der von ihr verlangen würde.
    Downings Miene entnahm sie, dass er wusste, wie dringend sich ihr Onkel diesen Band wünschte. Und sie? Sie saß da und konnte kaum noch atmen. Sollte sie sich ihm anbieten?
    »Was bedeutet es aus Ihrer Sicht, wenn ich Erfolg hätte?«
    Automatisch bewegte sich ihr Mund, obwohl ihr Verstand ihm Einhalt gebieten wollte. Oder war der ebenfalls bereits umnebelt, zum Schweigen gebracht von ihrer drängenden Sehnsucht, die sich unaufhaltsam in ihr ausbreitete wie wuchernder Efeu auf einer Mauer.
    »Nun, das hängt von Ihnen ab. Und ich werde Sie dazu bringen, mit den Göttern zu reden.« Langsam verzogen sich seine betörenden Lippen zu einem Lächeln. »Mal sehen, wer zuerst kapituliert.«
    »Also werden Sie mich verführen …« Energisch räusperte sie sich. »Ich meine, Sie werden es versuchen?«
    »Ich dachte, das

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