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Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)

Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mallory
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hätte ich klar genug ausgedrückt.«
    »Aber es ist lächerlich.«
    »Missfällt es Ihnen, wenn man ausspricht, was man meint?«
    »Ihre Absicht, mich zu verführen, finde ich lächerlich.«
    »Das könnte ich als einen Angriff auf mein Selbstbewusstsein betrachten, falls ich zu Bescheidenheit neigen würde.« In seinem arroganten Blick las sie, dass er ihre Worte absichtlich falsch interpretierte. »Natürlich könnte ich versagen – dann wären Sie umso reicher.«
    »Ich …kann das nicht.«
    »Möchten Sie die Bengalische Dichtung nicht haben? Hören Sie, ich schenke Ihnen das Buch, wenn Sie sich der Herausforderung eine Woche lang stellen. Auch die Diamanten. Angeblich sind alle Damen ganz verrückt danach.«
    Wenn sie sich weigerte, würde der Onkel ihr das niemals verzeihen. Aber während seine Samtstimme sie einzulullen versuchte, schrillten in ihrem Kopf die Alarmglocken. Sie näherte sich verdammt schnell einer gefährlichen Klippe, über die sie leicht in den Abgrund stürzen konnte. Und dennoch zog sie nicht die Bremse.
    Sie schluckte. »Wo sollte ich wohl so einen Schmuck tragen?«, brachte sie bloß töricht hervor.
    »Wo immer Sie wollen.«
    O ja, sie würde auf den Markt zum Einkaufen gehen mit einem glitzernden Vermögen am Handgelenk.
    »Keine versteckten Bedingungen, die Ihnen schaden würden«, betonte Downing. »Und begrenzt auf eine Woche.« Als sie schwieg, beugte er sich noch näher zu ihr. »Mir zuliebe.«
    Grundgütiger, diese Verlockung … »Zeigen Sie mir, was Sie sehen.« Sie spürte seine Wärme, die ihre Haut streichelte, hörte die Worte, die einen Weg zu ihrem Herzen suchten.
    »Also gut.« Miranda konnte es nicht glauben. War das ihre eigene Stimme, die so atemlos das Angebot akzeptierte?
    »Großartig!« Sein strahlendes Lächeln sorgte dafür, dass ihr Herz noch einen Takt schneller schlug. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue.«
    Als seine Lippen ihr Ohr streiften, erstarrte sie. »Und ich verspreche Ihnen – ich werde Ihre Kapitulation sehr angenehm gestalten.«
    Ihre Brust fühlte sich seltsam schwer an, schien sich urplötzlich auszudehnen und ihr Kleid zu sprengen, das ihr bislang perfekt gepasst hatte. Nun glitt die Wange des Viscount über ihre, sein Mundwinkel zu ihrem. Ihre Lider senkten sich, eine weitere Region ihres Verstands verabschiedete sich, während sie nur daran dachte, wie es wäre, richtig geküsst zu werden.
    So wie das Glück, wenn sie ein neues wunderbares Buch entdeckte? Oder wie das ehrfürchtige Staunen beim Anblick eines Feuerwerks am Nachthimmel? Sie spürte, ohne hinsehen zu müssen, dass er lächelte.
    »Dieser Versuchung kann ich nicht widerstehen.« Über dem Rauschen des Blutes in ihren Ohren hörte sie Downings Flüstern kaum, und sie nahm nichts mehr wahr außer ihm. Wenn er seinen Kopf nur ein kleines bisschen nach links drehte und sie ihren nach rechts …
    In diesem Moment erhob er sich abrupt. Statt warmer Haut an ihrer war da nur noch kühle Luft.
    »Soll ich ein paar Leute schicken, die Ihnen helfen?«
    Miranda riss die Augen auf. Starrte blind die Bücher an, die den Boden übersäten. Hatte sie tatsächlich einem berüchtigten Lebemann den Versuch erlaubt, sie zu verführen? Und ihm sofort danach ein Vorspiel gestattet?
    So ruhig wie möglich entgegnete sie: »Zuerst muss ich für Ordnung sorgen.« Was vor allem auf ihre Gedanken gemünzt war.
    »Weil ich so achtlos mit den Büchern umgegangen bin, habe ich Ihnen zusätzliche Arbeit gemacht.« Seine Stimme klang belegt. Als hätte ihn ebenfalls nicht unberührt gelassen, was soeben geschehen war. »Um zwei Uhr komme ich zurück.«
    »Was? Nein«, sagte sie rasch.
    »Darauf bestehe ich.« Rückwärts ging er zur Tür. »Immerhin bin ich für das Chaos verantwortlich.« Sein sanftes Lächeln schien darauf hinzudeuten, dass auch er das Chaos im doppelten Sinne verstand. »Bis heute Nachmittag, Miss Chase.«
    Er wandte sich ab, schlenderte davon, und Miranda fühlte sich, als habe sie eines der Meerungeheuer aus Homers Odyssee gepackt und auf einen Felsen geschleudert. Verloren und dem Verderben geweiht. Schlimmer noch: Sie selbst hatte sich Downing ausgeliefert. Sie starrte das Durcheinander am Boden an und kam sich vor wie in einem Boot auf hoher See, zwischen schäumenden Wellen, ohne Ruder.
    Arbeit. Sie rückte eine Leiter vor ein Regal, stieg hinauf und nahm wahllos und mit bebender Hand ein Buch von einem hohen Stapel. Ja, sie würde arbeiten und das Ganze erst

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