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Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)

Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mallory
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kontrollieren konnte.
    Hastig suchte er den Gedanken zu verdrängen, ohne dass sich das beunruhigende Gefühl wirklich abschütteln ließ.

10
    Geheimnis 4 (Forts.) … und erlauben Sie niemals jemand anderem, ohne Ihre Zustimmung an den Fäden zu ziehen. Konzentrieren Sie sich auf Ihre eigenen Gedanken und Ihre Zuversicht, und sie wird Ihnen zu Füßen sinken.
    Aus: »Die sieben Geheimnisse der Verführung«
    Nachdem sie Madame Gallands Salon verlassen hatten, musste Downing noch zu einer Verabredung.
    Bevor er jedoch die Kutsche verließ, zeigte er Miranda eine Schnur, an der sie ziehen sollte, falls sie unterwegs anzuhalten wünschte. Bestimmt gebe es viele reizvolle Punkte, meinte er.
    Erst als er weg war und der Wagen sich wieder in Bewegung setzte, begriff sie: Er hatte Giles, dem Kutscher, Order erteilt, mit ihr eine ausgedehnte Stadtrundfahrt zu machen, die sie an vielen Londoner Sehenswürdigkeiten vorbeiführte. Eine gemächliche , angenehme Fahrt in einem komfortablen Vehikel. Wann immer Miranda an der Schnur zog, hielt Giles sofort an, während der freundliche Benjamin ihr zuvorkommend aus dem Wagen half.
    Sie fragte sich, ob Downing ihr nur ein schönes Erlebnis ermöglichen wollte, oder ob er ihre Angst vor Kutschen bemerkt und sich überlegt hatte, dass eine Fahrt in gemäßigtem Tempo mit vielen Pausen ihr helfen könnte, diese Furcht zu überwinden.
    Ein gefährlicher Mann, selbst wenn er sich einfühlsam zeigte. Oder vielleicht gerade dann.
    Bevor sie die Bibliothek erreichte, hörte sie bereits Stimmen und Geräusche. Offenbar wurden gerade Bücherkisten ausgepackt.
    Auf der Schwelle eilten ihr jedoch mehrere Dienstmädchen, die sie nur teilweise kannte, entgegen.
    »Ah, Miss Chase, da sind Sie ja! Hier entlang …« Die Jüngste von ihnen wies in den Flur und wandte sich zu jemandem, der hinter Miranda stand. »Galina, du solltest sie doch sofort auf ihr Zimmer bringen.«
    »Sie ist durch den Hintereingang hereingekommen. Wieder einmal.«
    Überrascht drehte Miranda sich zu einem hübschen Mädchen um, das ihr einen kühlen Blick zuwarf. Sie war von Giles gebeten worden, ihr das Kutschenhaus sowie die anderen Wagen und Pferde zeigen zu dürfen. Sogar die Nüstern eines der Tiere hatte sie zu streicheln gewagt. Ein vielversprechender Anfang.
    »Tut mir leid«, sagte Miranda jetzt. »Ich fand es einfacher, von dort aus gleich den Hintereingang zu nehmen.«
    »Kein Problem, Miss Chase«, beteuerte das jüngste Mädchen freundlich. »Wenn Sie uns jetzt folgen würden – dann könnten wir beginnen.«
    »Beginnen, womit?« Verwirrt spähte Miranda in die ordentlich aufgeräumte Bibliothek. »Hier gibt es nichts mehr für Sie zu tun – Sie haben großartige Arbeit geleistet. Vielen Dank, jetzt komme ich alleine zurecht.«
    Galina schaute sie streng an. »Wir müssen Sie vorbereiten, Miss Chase.«
    »Vorbereiten?«, wiederholte Miranda verständnislos. »Worauf?«
    »Auf den heutigen Abend.«
    Miranda starrte sie verblüfft an. Wieso wusste das Personal Bescheid? Eben erst war sie bei der Modistin gewesen … Nun ja, vor einer Stunde, vor der Rundfahrt mit den zahlreichen Pausen. Aber wozu brauchte sie eine Vorbereitung?
    »Wird das so schwierig? Soll ich etwa auswendig lernen, was ich sagen darf?«
    Galina, die das anscheinend gar nicht komisch fand, räusperte sich. »Bitte, Miss Chase, kommen Sie einfach mit.«
    Miranda gab sich geschlagen und folgte resignierend der resoluten Galina und dem freundlichen Mädchen zu einem großen Gästezimmer, das nur wenige Schritte entfernt lag – einem schönen, stilvoll eingerichteten Raum, dem jedoch kein Bewohner je seinen eigenen Stempel aufgedrückt hatte.
    »Ihr Zimmer während Ihres Aufenthalts, Miss Chase.« Das Mädchen knickste lächelnd.
    »Mein Zimmer? Aber ich wohne doch nicht hier.«
    »Benutzen Sie es, wie es Ihnen beliebt. Wann immer Sie eine Ruhepause brauchen, können Sie sich hierher zurückziehen.«
    Mit wachsender Verwirrung musterte Miranda das große Bett voller Kissen, den reich geschnitzten Schemel am Fußende, den Toilettentisch, den Lehnstuhl neben einem Tischchen, das Sofa. Alles gediegen und sehr edel, jedoch wenig individuell. Ein bisschen fühlte sie sich an den kühlen, unpersönlichen Stil im sogenannten Roten Salon erinnert.
    Dann entdeckte sie allerdings einen kleinen Globus in der Fensternische vor einer gepolsterten Bank. Ein Plätzchen zum Träumen. Der Globus war kleiner als jener im Studio der Countess, aber genauso schön,

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