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Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)

Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mallory
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Easton. Und mit seinem Vater. Eine entnervende Woche. Wenigstens war seine Mutter mitsamt all ihrer Fehler berechenbar, und er durchschaute ihre Beweggründe. Für den Marquess galt das nicht.
    Er ging zu Miranda. Behutsam nahm er ihr das Buch, in dem sie blätterte, aus der Hand. Eine Woche voller Selbsthass, nachdem er sie so niederträchtig behandelt hatte …
    »Sind Sie mir böse?«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil ich nach einer wunderbaren Nacht in den Vauxhall Gardens einfach verschwunden bin?«
    Weil er sie aus Gründen, die er nicht zu erwähnen wagte, vernachlässigt hatte. Es ging um seinen im nächtlichen Dunkel gefassten Entschluss, sein Leben zu ändern. Doch immer wieder hatte Angst ihn überfallen, ob dieser geplante Schritt wirklich der richtige war, oder ob er damit bloß einen irreparablen Schaden anrichtete und sie ganz verlor.
    »Es steht mir nicht zu, Ihnen zu zürnen, Mylord. Sie können schließlich tun, was Ihnen beliebt.« Sie wich seinem Blick aus. »Zwischen uns gibt es keine Verpflichtungen außer meiner Arbeit in Ihrer Bibliothek.« Jetzt sah sie ihn wieder an, und ihr Lächeln wirkte aufrichtig. »Es war ein schöner Abend. Vielen Dank für die Einladung.«
    In diesem Augenblick fühlte er sich wie ein elender Schurke. Und das war er ja auch. »Sie haben keinen Grund, mir dankbar zu sein.«
    »Doch. Und ich meine es ehrlich.«
    Trotz dieser Worte erkannte er einen Anflug von Zorn in ihren Augen. Damit konnte er umgehen, weil er es verdient hatte. »Also grollen Sie mir doch.«
    Die Lippen gekräuselt, beugte sie sich über einen anderen Stapel. »Warum sollte ich?«
    »Erklären Sie es mir.«
    Sie legte den Kopf schief, dachte kurz nach, bevor sie sich wieder ihrer Arbeit zuwandte. »Nein.«
    »Das finde ich nicht korrekt.«
    »Reden Sie mit mir über korrektes Verhalten?«
    Downing hob die Brauen. »Ist dieses Thema tabu?«
    »Sie haben mich im Park verführt. Absichtlich.«
    »Nun, das ist weder neu noch besonders schlimm«, bemerkte er lächelnd. »Wochenlang habe ich es versucht.« Und monatelang daran gedacht, fügte er stumm hinzu.
    » So meine ich das nicht. Es geht um Ihre Beweggründe, die ruchlos waren. Sie haben es getan, um die Leute von einem Skandal in Ihrer Familie abzulenken.«
    Eine eisige Hand schien nach seiner Brust zu greifen. Seine Befürchtungen waren Wirklichkeit geworden. Er hätte sie nicht so lange sich selbst überlassen, sie ohne Einfluss nehmen zu können dem Geschwätz der Klatschreporter aussetzen dürfen. Sie war viel zu klug, um nicht ihre Schlüsse zu ziehen. Diese bemerkenswerte Eigenschaft hatte ihn als Erstes zu ihr hingezogen in Verbindung mit dem brennenden Wunsch, ihretwegen ein besserer Mensch zu werden. Er wollte von ihr mit der gleichen Bewunderung betrachtet werden wie eine gewisse anonyme Person, auf die er von ganzem Herzen eifersüchtig war.
    »Glauben Sie, es macht mir Spaß, den Klatschspalten Stoff zu liefern?«
    »Keine Ahnung.« Sie klopfte mit einem Finger auf ein Buch in ihrer Hand. »Etwa nicht?«
    »Nein. Wie gerne würde ich mich aufs Land zurückziehen und ein einfaches, beschauliches Leben führen!« Als sie einen verächtlichen Laut von sich gab, fuhr er fort: »Wenn Sie mit mir kämen.« Er sah, wie ihre Wangen sich erneut röteten und ihr Puls sich beschleunigte. Und wie in ihre Augen ein ganz besonderer Ausdruck trat.
    »Das ist nicht amüsant, Mylord. Gehört das zu Ihrem Plan, der Langeweile zu entrinnen? Mich hin und her zu zerren, zu benutzen, um das Interesse der Klatschmäuler zu bedienen?«
    »Könnte ich das?«
    »Wahrscheinlich.« Miranda schob ihr Kinn vor. »Einer Herausforderung, wie sie ein Mann von Ihrer Sorte darstellt, bin ich nicht gewachsen.«
    Viel zu oft unterschätzte sie sich. Er wollte sie in Samt und Seide hüllen oder in gar nichts. Ihr zeigen, wie bezaubernd sie war, welche Leidenschaft in ihr schlummerte und nur darauf wartete, geweckt zu werden. Und sie sollte begreifen, welche Herausforderung sie inzwischen für ihn darstellte. Nicht allein und nicht in erster Linie in körperlicher Hinsicht.
    Er hätte die Szene in Vauxhall nutzen können, um sein Ziel endgültig zu erreichen. Die verbotene Begegnung zweier Maskierter. Mirandas Chance, sich frei zu fühlen für ein skandalöses Risiko … Schon am nächsten Tag hätte er sie nehmen können, am Boden der Bibliothek oder an der Wand, um seinen physischen Hunger zu stillen. Mit heißen Lippen hätte er ihre Lustschreie erstickt, entzückt das

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