Suendiges Gestaendnis - Erotischer Roman
bei Blake stieg so schnell das Verlangen in ihr auf.
Sie hatte nicht erwartet, Aufmerksamkeit zu erregen, aber jetzt wurden ihre Fantasien geweckt. Sie war, wie Blake immer sagte, ein schönes Mädchen, und die Vorstellung, dass auch andere Männer sie anziehend fanden, schmeichelte ihr.
Das war natürlich mädchenhafter Unsinn, und sie wusste ja, dass ihr Herz Blake gehörte, aber es schürte ihre Erregung.
Blake kam eine ganze Weile nicht zurück, und als Felicity ihres Groschenromans überdrüssig geworden war, schob sie sich einen Stuhl ans Fenster und blickte auf die Straße. Es wurde bereits dunkel, die Schatten
wurden länger. Der Ruß von den Minen störte sie nicht mehr so wie am Anfang, aber sie vermisste die feuchte Luft und den salzigen Duft des Ozeans zu Hause. Vielleicht konnten sie ja an die Küste ziehen. Nach New Orleans vielleicht. Dort war es auch schön.
Sie dämpfte das Licht der Lampe, damit niemand von der Straße aus sie irrtümlich für eine der Frauen hielt, die ihre Reize so freizügig am Fenster darboten.
Sie begann zu überlegen, was in den Zimmern vor sich gehen mochte. Ihre Suche nach einer Frau, mit der sie sprechen konnte, hatte sie abrupt beendet, als unten an der Treppe ein Streit ausgebrochen war. Rasch hatte sie sich wieder in die Sicherheit ihres Zimmers geflüchtet, als die Frauen, die daraufhin im Flur aufgetaucht waren, die Streithähne mit lauten Rufen anfeuerten. Mit ihr hatte jedoch niemand gesprochen.
Sie hatte noch nie so viel Unterwäsche in der Öffentlichkeit gesehen! Aber das schien niemanden zu stören, und auch die Männer, die die Treppe heraufkamen, wirkten völlig normal.
Die Minenarbeiter konnte man sofort erkennen. Sie trugen grobe Kleidung und hatten rußgeschwärzte Haut. Viele Kunden jedoch waren elegant gekleidet und konnten durchaus Bankiers oder Anwälte sein. Männer, mit denen sie sich in jedem Salon unterhalten hätte.
Und es waren Männer, die ihr interessierte Blicke zuwarfen. Kühne Blicke, die ihr schmeichelten.
Ob die Frauen auf der Straße auch so intensive körperliche Lust empfanden wie sie mit Blake? Ihre Gedanken gingen zu dem Mann, dem sie im Flur begegnet war. Er hatte sie unverhohlen anerkennend gemustert.
Sie wurde feucht zwischen den Beinen, als sie daran dachte, mit dem Fremden ins Bett zu gehen. Es war ein verlockender Gedanke, einen Mann in ihr Zimmer zu locken, ohne dass sie mehr tun musste, als ihm einen Blick zuzuwerfen.
Die Nacht brach herein, und es wurde lauter, als sie es sich je vorgestellt hätte. Zu Hause bei ihr auf dem Land und auch im Stadthaus der Familie war es still, wenn es draußen dunkel war. Passanten strömten über die Bürgersteige und riefen den Frauen in den Fenstern Anzüglichkeiten zu.
Vor ein paar Monaten noch wäre Felicity errötet bei den Dingen, die sie sagten. Aber mittlerweile wusste sie, wie lustvoll Worte sein konnten, und sie kannte die tiefen Küsse zwischen Mann und Frau. Es war doch nichts Falsches daran, wenn diese Männer in den Armen der bereitwilligen Frauen Erleichterung suchten.
Sie konnte niemanden verurteilen. Sie hatte mit Blake die Lust kennen gelernt, und wenn er ihr plötzlich genommen würde, würde sie bald wieder einen anderen Mann im Bett brauchen.
Der körperliche Liebesakt bedeutete ihr mehr, als sie für möglich gehalten hätte. Die Mädchen in der Schule hatten getuschelt und geflüstert, aber sie hatten immer so getan, als ob eheliche Pflichten nur mit viel Mut ertragen werden könnten. Und deshalb hätte sie auch nie gedacht, wie lustvoll es sein konnte, miteinander zu schlafen.
Sie zog sich aus, um ins Bett zu gehen, und wartete noch eine Stunde darauf, dass Blake endlich zurückkam. Schließlich schlüpfte sie unter die Decke, um zu schlafen.
Er hatte aber auch einen langen Arbeitstag! Andererseits verstand sie jetzt auch besser, was er gemeint hatte, als er sagte, er müsse sich um die Mädchen kümmern. Im Laufe der Nacht wurden die Männer auf der Straße unten immer lauter und betrunkener, und einige der Frauen brauchten bestimmt Schutz vor den Trunkenbolden.
Sie versuchte zu schlafen, aber es war einfach zu laut. Männer lachten, Mädchen kicherten. Ab und zu hörte sie streitende Stimmen.
Schließlich ging die Tür auf, und Blake trat mit einem Tablett ins Zimmer. Er setzte sich auf die Bettkante.
»Blake! Bleibst du jetzt hier?«
»Nein, ich muss wieder zur Arbeit, aber ich dachte, es fällt dir vielleicht schwer, hier alleine einzuschlafen.
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