Suendiges Gestaendnis - Erotischer Roman
ihre Löckchen. »Noch mal?« Sie zwinkerte Annie durch die offene Tür zu.
Annie rannte den Flur entlang. Billy Withers hatte
keine Ahnung gehabt, dachte sie. Sie musste unbedingt so viel lernen, wie sie konnte.
Von nun an widmete sie Bess besondere Aufmerksamkeit. Sie zog jeden Tag ihr Bett ab und legte ihr weiche Waschlappen und duftende französische Seife hin.
Mit der Zeit lernte sie immer mehr. Die meisten Mädchen schätzten Annies Dienste und gaben ihr reichlich Trinkgeld. Andere, die nicht so viel verdienten, boten wiederum ihre Dienste an, da sie ja glaubten, Annie wäre ein Junge und hieße Andy.
Sie war fast schon einen Monat lang da, bis May merkte, dass sie ein Mädchen eingestellt hatte. Ein blöder Fehler, aber so etwas konnte passieren.
Es war der ruhigste Nachmittag der Woche, weil die Minenarbeiter erst am nächsten Tag bezahlt wurden. Annie wusch sich die Haare in Bess’ Becken, vergaß jedoch, ihr Hemd auszuziehen, als sie sich klares Wasser über den Kopf goss. Es wurde vorne nass, und ihre Nippel zeichneten sich ab. Rasch wollte sie in ihr Zimmer laufen und sich etwas anderes anziehen, bevor sie jemand sah, aber unglücklicherweise begegnete sie May auf der Treppe.
May fielen ihre Brustwarzen natürlich sofort auf. Sie umfasste die Brüste, als wollte sie sie wiegen, und kniff ihr in die Nippel. Erschreckt wich Annie an die Wand zurück.
May lachte. »Komm sofort in mein Büro, Mädchen.«
Annies Gedanken überschlugen sich, als sie ihr folgte. Jetzt war es passiert. Sie würde eins der leichten Mädchen werden. Ihre Zukunft lag jetzt nicht mehr bei ihr, sondern in Mays Händen. Ihr zog sich der Magen zusammen.
Dann jedoch beruhigte sie sich. Sie war aus Pas Keller entkommen, dann würde sie hier auch fliehen können. Ihr war ein wenig leichter ums Herz, als sie May in ihr Büro folgte. Bevor die Bordellbesitzerin jedoch die Tür schließen konnte, hörten sie Geschrei und das Geräusch von zersplitterndem Glas.
»Was zum Teufel ist da los?« May rannte hinaus, und Annie spähte durch den Türspalt.
Mitten im Saloon stand eine große, grauhaarige Frau mit breiten Schultern und schwang einen Tomahawk, mit dem sie alles zertrümmerte. Die Männer, die an der Theke gestanden hatten, hatten sich ängstlich in die äußersten Ecken des Schankraums zurückgezogen.
»Hört auf damit!«, schrie May. Sie rollte kampflustig ihre Ärmel hoch und blitzte die andere Frau an. »Ich habe gesagt, hört sofort auf!«
»Das werde ich nicht tun. Der Herr hat mich beauftragt, die Sündigen und Lasterhaften zu zerschmettern, um ihre Seelen zu retten.«
Julie trat hinter Annie. »Oh, das ist Carry Nation, die uns erretten will.«
Annie zuckte erschreckt zusammen. Carry Nation war im ganzen Land bekannt, weil sie sich auf einem
moralischen Kreuzzug gegen Bordelle und Saloons befand.
May packte Carry am Arm, um sie aufzuhalten. »Verschwindet! Raus aus meinem Café!«
»Café nennt ihr das? Ich nenne es Sündenpfuhl und Lasterhöhle.« Carry versuchte sich loszureißen, aber May hielt sie unerbittlich fest.
Sie blitzte die ältere Frau an. »Verschwindet! Ich meine es ernst!« Sie zerrte sie zur Tür. »Hinaus mit euch, bevor ich euch Schlimmeres antue. Und wagt es nicht zurückzukommen.«
Die männlichen Gäste bildeten drohend einen Halbkreis um May, und schließlich gab Carry Nation auf und verschwand.
»Die nächste Runde geht aufs Haus, Jungs!«, rief May den Männern zu und winkte Annie, sie solle die Glasscherben wegfegen.
Als Annie mit der Arbeit fertig war, hatte May ihren Humor wiedergefunden.
»Nun, wie lautet deine Geschichte?«, fragte sie, als sie wieder zum Büro zurückgingen.
»Ich habe es zu Hause nicht mehr ausgehalten und bin letzten Monat weggelaufen.«
»Wie alt bist du?« May musterte Annie prüfend. »Achtzehn?«
»Ja, Ma’am.«
»Ich glaube dir nicht.«
Es war die Wahrheit, aber sie sah jünger aus. Sollte die alte Hure doch glauben, was sie wollte.
»Manche Männer mögen junge Frauen, aber dein Pa sucht vielleicht nach dir. Möglicherweise macht er Ärger.«
Das war ihr Ausweg. »Ja, er kommt bestimmt hierher. Wenn Carry Nation schon mal da war, ist mein Pa nicht weit. Er hat kürzlich noch davon geredet, dass er die Lasterhöhlen im Land ausmisten will.«
»Ah, ein Temperenzler, was?« May rieb sich das Kinn. »Das muss ja schlimm für dich gewesen sein, so wie du aussiehst.«
Annie nickte erfreut, weil es so leicht war. May hatte sofort angebissen. »Er
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