Suendiges Gestaendnis - Erotischer Roman
manchmal Schutz. Männer - auch reiche, gebildete Männer - können manchmal grausam und rachsüchtig sein.«
Aus irgendeinem Grund stand Faye auf einmal Colins Bild vor Augen. »Hmm.« Wahrscheinlich hatte Belle ihn ihr vorgegaukelt.
»Ihr habt also das Wissen ihrer intimen Gewohnheiten zu eurem Vorteil genutzt?«
»Natürlich.« Belle wirkte nicht schuldbewusst.
»Das ist ein gefährliches Spiel, Belle«, sagte Faye.
»Wir hatten viele Freunde, Faye. Viele mächtige Männer waren hier, und ich habe immer für Ausgewogenheit gesorgt. Wissen war immer das Ass, das ich im Ärmel hatte.«
»Durften die Männer auch manchmal die Gucklöcher benutzen?«
»Nur, wenn die Beteiligten einverstanden waren. Manche Menschen brauchen Publikum, und andere schauen gerne zu.« Sie seufzte. »Aber wir haben streng darauf geachtet, wem wir unser Geheimnis offenbarten. Und sie waren alle auch nur im selben Geheimgang.«
»Habt ihr viele Exhibitionisten und Voyeure hier gehabt?«
»Mehr, als du glaubst. Denk daran, früher gab es noch kein Video oder Zeitschriften.«
»Oder Peepshows.«
»Genau. Und manche Männer brauchten eben ein wenig Stimulation vorher. Wenn sie bekamen, was sie brauchten, machten sie ihre Sache meistens sehr gut.«
»Und der Mord?«, fragte Faye.
Belle verschwand.
»Komm sofort wieder zurück!« Wie konnte sie es wagen zu verschwinden, wenn Faye Fragen stellte? »Du quälst mich mit ständiger Erregung, bringst mich dazu, die Beziehung zu meinem Verlobten in Frage zu stellen, und erträgst dann noch nicht einmal ein paar Fragen?«
»Was Colin betrifft, so war das die falsche Richtung für dich«, erwiderte Belle hinter ihr. »Deshalb habe ich dir eine neue Sicht der Dinge gezeigt.«
Faye drehte sich um. Belles Gesicht und Schultern schwebten an der Treppe, die zum Witwenausguck auf das Dach führte. Sie wirkte säuerlich. Und
Faye fiel auf, dass sie von Colin in der Vergangenheit sprach.
»Du hast mich direkt in die Arme eines Fremden geführt«, sagte Faye.
Aber vielleicht hatte Belle ja Recht. Wenn sie wirklich so glücklich damit wäre, Colin zu heiraten, wäre sie überhaupt gar nicht erst in die Hotelbar gegangen.
»Du bist unglücklich mit Colin. Warum gibst du es nicht zu? Und wenn auch nur vor dir selbst.« Ihre Tante verzog missbilligend das Gesicht. »Gestern Abend habe ich dir Mark nicht geschickt. Das hast du ganz alleine gemacht. Das wenigstens kannst du doch zugeben.«
»Und Liam im Pavillon?«
»Das war Lizzie, das weißt du ganz genau. Und gegen Liam hattest du gar nichts einzuwenden. Nach allem, was ich gesehen habe, war er Manns genug.«
Das stimmte. Sie spürte jetzt noch, wie seine Eier gegen ihre Hinterbacken geklatscht waren, als er seinen großen Schwanz in sie gestoßen hatte. Allein bei der Erinnerung zuckte es zwischen ihren Beinen.
Belle grinste und nahm wieder ihre volle Gestalt an. Sie fuhr sich glättend über die Haare und blickte Faye freundlich an.
Aber Faye hatte das Gefühl, sich gegen die Geister behaupten zu müssen. »Was ich mit Colin mache, entscheide ich, wenn ich weiß, was mit Perdition House geschieht.«
Belle musterte sie schweigend, aber Faye zuckte mit keiner Wimper. Schließlich war es ihr Leben.
»Und Mark? Was ist mit ihm?«, erkundigte sich Belle.
»Mark spielt für meine Entscheidungen überhaupt keine Rolle. Er ist nur noch zwei Wochen lang hier. Ich mag ihn, er mag mich, der Sex war phänomenal, aber es ist vorbei.« Aber seine Zunge und seine Hände brachten sie zum Beben, sein warmes Lächeln löste Sehnsucht bei ihr aus, und sein bissiger Humor brachte sie zum Lachen.
»Hmm«, sagte Belle. »Du siehst es vielleicht anders, aber ich will dein Leben auf keinen Fall schwieriger machen, als es schon ist. Ich möchte nur sichergehen, dass du nicht denselben Fehler wie alle anderen Frauen machst.«
»Welcher Fehler soll das sein?« Eigentlich wollte sie es gar nicht hören.
»Bei einem Mann zu bleiben, nur weil es einfacher ist, statt ihn zu verlassen.«
»Mach dich nicht lächerlich. Das habe ich doch gar nicht vor, Colin und ich sind seit fünf Jahren zusammen. Wir wollen heiraten. Das ist doch ganz normal nach fünf Jahren.« Faye war jetzt wirklich ärgerlich.
Aber das war Belle egal. Sie setzte sich aufs Bett und faltete geduldig die Hände im Schoß.
»Ist es schwer, meinen Sexualtrieb zu wecken? Wird er wieder normal werden?«
Belle verzog das Gesicht. »Faye, ich kann nicht aus nichts etwas machen. Du hattest immer
Weitere Kostenlose Bücher