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Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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hochgerappelt. Helene, die offenbar seinen Schrei gehört hatte, war oben an der Treppe aufgetaucht. Auf ihre Frage hin hatte er behauptet, gestürzt zu sein, während des restlichen Abends verbissen geschwiegen und sich früh verabschiedet. Das hatte Nika als Sieg für sich verbucht. Dennoch hatten die Erlebnisse des Tages sie bis in den Schlaf verfolgt, und schon beim Erwachen hatte sie sich erneut inständig gewünscht, Jan möge bald kommen.
    Das Frühstück wurde auf Gut Garell in der Küche eingenommen. Helene hatte ihr schon abends erklärt, dass sie um sieben Uhr den Tisch deckte, und alle Familienmitglieder die erste Mah lzeit des Tages einnahmen, wann es ihnen passte. Carolina schlief offenbar meistens lange, Simone frühstückte nur selten, und den Arbeitern wurde in ihrem Aufenthaltsraum ein Imbiss serviert.
    Da Helene nach eigener Aussage seit halb sechs auf den Beinen war und längst gegessen hatte, frühstückte Nika allein. Ohnehin hatte sie keinen Appetit und ließ es bei einer Tasse Kaffee, einer Scheibe Toast und ein wenig Obstsalat bewenden. Dann verließ sie das Haus, in der Tasche ein Zettel mit den Adressen der besten Hotels und Restaurants im Umkreis, wo sie sich bei einem Probeessen von den Fertigkeiten des Küchenchefs überzeugen wollte. Bisher hatte sie mit Jan nicht über Geld gesprochen, sie ging jedoch davon aus, dass die finanzielle Seite der Hochzeitsfeier kein Problem sein würde.
    Während sie noch damit beschäftigt war, die Adressen in das Navigationsgerät ihres Wagens einzugeben, öffnete sich die Haustür, und Simone taumelte ins Freie. Schon nach dem ersten Schritt musste sie sich an der Hauswand abstützen. Offenbar war sie bereits am frühen Morgen betrunken.
    Nika beobachtete, wie ihre künftige Schwägerin sich von der Mauer abstieß und auf wackligen Beinen den Hof überquerte. Wo wollte sie in diesem Zustand hin?
    Offenbar war Nika nicht die Einzige, die Simones Auftritt bemerkt hatte. Aus einem der Wirtschaftsgebäude trat Bernd Brieger, der Kellermeister. Er eilte Simone entgegen. Als er sie erreicht hatte, sagte er etwas und packte sie am Oberarm. Mit einer heftigen Bewegung riss sie sich los.
    »Lass mich in Ruhe! Das geht dich nichts an«, schrie sie so laut, dass Nika sie trotz ihrer geschlossenen Autofenster hören konnte.
    Als hätte sie ihm ins Gesicht geschlagen, wich der Kellermeister zurück. Er machte eine resignierte Handbewegung, drehte sich um und verschwand in der Kelterei. Simone stand minutenlang da und starrte ihm hinterher. Dann hob sie den Arm, strich sich mit dem Ellenbogen die Haare aus dem Gesicht und ging weiter.
    Die Begegnung mit Bernd schien sie ein wenig ernüchtert zu haben, denn sie torkelte nicht mehr ganz so sehr, während sie auf den Carport in der Ecke des Hofs zuging. Alarmiert richtete Nika sich auf und legte die Hand auf den Türgriff. Wollte Simone etwa in diesem Zustand Auto fahren?
    Tatsächlich blieb sie vor einem silberfarbenen SUV stehen und wühlte in ihrer Tasche. Gleich darauf leuchteten die Rücklichter des Wagens auf. Nika sprang aus ihrem Auto.
    »Simone!«, rief sie und spurtete über den Hof.
    Ohne sich um Nikas Ruf zu kümmern, öffnete Simone die Fahrertür.
    »Warte bitte!« Wieder reagierte Simone nicht, doch Nika erreichte sie, bevor sie in den Wagen einsteigen konnte.
    Als sie ihr die Hand auf die Schulter legte, fuhr Simone wütend herum. »Ich habe dir doch gesagt …« Sie stockte überrascht. Wahrscheinlich war sie davon ausgegangen, dass Bernd Brieger hinter ihr stand. Nun blickte sie suchend zum Eingang der Kelterei hinüber. Dort lehnte der Kellermeister in der offenen Tür. Als er sah, dass die beiden Frauen zu ihm hinüberschauten, drehte er sich um und verschwand im Gebäude.
    Sekundenlang starrte Simone auf den Fleck, wo er eben noch gestanden hatte, dann wandte sie sich wieder Nika zu. Ihre braunen Augen, die denen von Jan glichen, wirkten verschleiert. Sie trug starkes Make-up, das nicht zur Tageszeit passte, und ihre rotgetönten Haare waren – offenbar mit sehr viel Haarspray – am Hinterkopf zu einem wuscheligen Dutt aufgetürmt. Nika fragte sich, wo Simone in diesem Aufzug hinwollte.
    »Was ist?« Mit einer ungeduldigen Bewegung schüttelte Simone Nikas Hand ab. »Ich muss los.«
    Nika zögerte. Wenn sie Simone geradeheraus sagte, dass sie in ihrem Zustand nicht fahren sollte, würde sie garantiert nicht auf sie hören, so viel war klar.
    »Ich muss in Richtung Trier«, erklärte Nika deshalb

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