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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Clare
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hinaufgenommen.
    »Komm, lass uns reingehen.« Ohne sich um ihren Protest zu kümmern, erhob er sich, hob er sie auf die Füße und stieg aus dem Becken. Zwei Handtücher hingen auf dem Handtuchwärmer. »Hier.«
    »Danke.« Sie hüllte sich in die kuschelige Wärme des Handtuchs. »Mein Gott, ist das kalt hier draußen.«
    Durch knöcheltiefen Schnee liefen sie Hand in Hand hinein.
    »Du darfst zuerst duschen. Ich klicke mich ein bisschen durchs Internet.«
    Sophie küsste ihn auf die nackte Brust und ging ins Bad. Sie ließ das Handtuch fallen, drehte das Wasser auf und trat unter den heißen Strahl. Sie fühlte sich plötzlich ziemlich müde. Als sie schließlich ihren neuen Seidenhausmantel trug, konnte sie kaum noch die Augen offen halten. Musste am vielen heißen Wasser liegen.
    Und dem heißen Sex.
    Sie putzte sich die Zähne, schlurfte aus dem Bad und steuerte direkt das Bett an.
    Dort fand sie Hunt. Er lehnte mit dem Rücken am Kopfteil und starrte auf den Bildschirm seines Laptops. Seine Brauen waren zusammengezogen.
    Als sie eintrat, warf er ihr einen Blick zu.
    »Wann hast du das letzte Mal deine Mailbox gecheckt?«
    »Heute Morgen.«
    »Vielleicht solltest du es jetzt noch mal tun. Es gibt Neuigkeiten. Man hat am Wochenende einen Toten gefunden. Angeblich Selbstmord. Der Mann arbeitete als Wachmann im Bezirksgefängnis von Denver.«

[home]
24
    S chmutziger Schneematsch spritzte auf die Windschutzscheibe, als Marc den Sattelschlepper überholte. Er schaltete den Schweibenwischer ein.
    »Das glaube ich einfach nicht. Das ist zu glatt, zu sauber. Korrupter Wachmann baut Mist und löst damit eine interne Ermittlung aus. Er weiß, dass man ihn erwischen wird, gerät in Panik und bringt sich um? Also, bitte!«
    »Ich verstehe, was du meinst.« Neben ihm studierte Sophie die Berichte der Strafverfolgungsbehörde, die sie am Morgen von Tom bekommen hatte. »Aber vielleicht hat er befürchtet, dass eine interne Untersuchung frühere Straftaten aufdecken könnte. Vergewaltigungen, Misshandlungen von Häftlingen … wer weiß, was noch an die Oberfläche gekommen wäre. Es kann doch sein, dass er mit der Demütigung und der Schande nicht hätte leben können.«
    Marc schüttelte den Kopf.
    »Ich kann dir nicht sagen, warum, aber es kommt mir einfach nicht stimmig vor. Ich müsste erst einmal die Berichte der Polizei und der Gerichtsmedizin sehen, um es wirklich zu glauben.«
    Sie warf ihm einen Blick zu.
    »Du meinst also, dass er ermordet wurde.«
    »Das halte ich für eine Möglichkeit.«
    »Die Gerichtsmedizin muss den Autopsiebericht morgen oder übermorgen freigeben. Der Polizeireport wartet wahrscheinlich schon in meinem E-Mail-Postfach.«
    »Aber eins muss dir klar sein, Sophie. Selbst wenn dieser Joseph Addison derselbe Kerl war, der versucht hat, in deine Zelle einzudringen, und das können wir nicht mit Sicherheit sagen, heißt dass noch nicht …«
    »Dass er auch einer von denen war, die sich an Megan und den anderen Mädchen vergriffen haben. Ja, ich weiß.«
    »Vielleicht hat er im Gefängnis Spielchen in Eigenregie getrieben. Oder war ein Fan von dir. Vielleicht wollte er bloß ein Autogramm, damit er es bei E-Bay verkaufen kann.«
    Sie ignorierte seinen Scherz. Ihre Gedanken waren auf den Fall fokussiert.
    »Wie ich es sehe, haben wir also folgende Möglichkeiten: Entweder er hat mit Cross gearbeitet oder nicht. Entweder hat er Selbstmord begangen oder ist umgebracht worden. Falls er Selbstmord begangen hat, hilft uns das nicht weiter. Falls er ermordet wurde und Cross’ Komplize war, wissen wir, dass es mindestens noch eine beteiligte Person gibt.«
    Die unbedingt die Vergangenheit verschleiern wollte.
    »Ja, so sieht es wohl aus.« Marc warf ihr einen Blick zu. Sie hätte wirklich einen großartigen Agent abgegeben. »Dummerweise dürfte es schwierig werden, genug Beweise zu sammeln, um sich für ein Szenario zu entscheiden.«
    »Endicott.« Sie deutete auf das Schild der Ausfahrt. »Und dann links.«
    Eine Weile fuhren sie schweigend weiter. Sophie ging die Fragen durch, die sie gleich stellen wollte. Sie hatten am Morgen die Berichte der Strafverfolgungsbehörde zu beiden Überdosis-Opfern bekommen, und was sie gelesen hatten, hatte Marc überzeugt, dass sie auf der richtigen Spur waren. Beide Mädchen waren in Megans Alter gewesen, beide hatten eine nicht einsehbare Jugendstrafakte, und beide hatten eine Drogenkarriere hinter sich. Oberflächlich betrachtet hätte man es sicher als Zufall

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