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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Clare
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Job.
    Und die Wahrheit war, dass ein Teil von ihr, ein dummer, alberner Teil aus ihrer Teenagerzeit, sich noch immer etwas aus ihm machte.
     
    »Oh, Gott, oh, Gott!«
    »Ja, fick mich, Baby!«
    Deng, deng, deng.
    Die Nutte nebenan, Angie nannte sie sich, gab irgendeinem glücklichen Kerl das, was er für sein Geld verlangen konnte. Das Bett rumste im Rhythmus gegen die Wand, und die kehligen Stöhnlaute lenkten mehr als nur ein wenig ab. Selbst wenn man nicht die vergangenen sechs Jahren im Knast gesessen und nur die rechte Hand zur Gesellschaft gehabt hätte, wäre der Lärm schwer zu ignorieren gewesen. So aber reichte allein der Gedanke an Sex aus, um Marc eisenhart zu machen. Dolby Surround wäre gar nicht nötig gewesen.
    Marc lag auf dem Rücken und starrte die nackte Glühbirne an, während er erfolglos versuchte, das Getöse auszublenden. Seine sexuelle Frustration mischte sich mit den Überresten seiner Wut auf die Rawlings. Es war schwer genug gewesen, sich ihren selbstgerechten Schwachsinn über seine Mutter anzuhören, aber schließlich war er an solche Kommentare gewöhnt, er hatte sein ganzes Leben nichts anderes gehört. Doch zu sehen, wie gleichgültig sie Megan und Emily gegenüber waren, hatte ihn gefährlich nah an den Rand seiner Selbstbeherrschung getrieben. Wie hatten sie Megan bei sich zu Hause aufnehmen können, ohne etwas für sie zu empfinden? Wie konnten sie ihr die Schuld an dem geben, was Cross ihr angetan hatte? Wie konnten sie ruhig schlafen und wissen, dass das Kind, das sie im Alter von vier adoptiert hatten, mit einem Baby draußen auf den Straßen unterwegs war?
    Ja, seine Mutter war in ihrer Rolle unfähig gewesen, sie hatte als Erzieherin schlichtweg versagt. Aber dennoch hatte Hunt wenigstens immer gewusst, dass sie ihre Kinder geliebt hatte.
    Deine Schwester lebt jetzt bei einer besseren Familie. Sie ist bei Menschen, die sie richtig erziehen werden.
    Viele, viele Jahre lang hatte Marc gegen das schlechte Gewissen und den Kummer, seine Schwester verloren zu haben, angekämpft, indem er sich gesagt hatte, dass seine Mutter sicher recht gehabt hatte. Während er von einer Pflegefamilie zur anderen gereicht worden war, hatte er sich mit der Vorstellung getröstet, dass Megan all das hatte, was ein junges Mädchen haben sollte: hingebungsvolle Eltern, die das Kind vor aufdringlichen Jungs schützten, hübsche Kleider, kichernde Freundinnen. Er hatte sich immer wieder versichert, dass es besser für sie war, nicht mit der Schande leben zu müssen, dass die eigene Mutter im Gefängnis saß. Und als seine Mutter während seiner Zeit in Afghanistan an Hepatitis C und Leberkrebs starb, war er dankbar gewesen, dass Megan ihren Todeskampf nicht hatte miterleben müssen. Niemals hätte er gedacht, dass seine Schwester so einsam und unglücklich gewesen war.
    Hätte er es gewusst, hätte er es auch nur geahnt …
    Nun war ein weiterer Tag verstrichen, ohne dass er ihr auch nur einen Schritt näher gekommen war. Dennoch war dieser Tag nicht vollkommen vergeudet gewesen. Immerhin wusste er nun, dass Megan nicht Cross’ einziges Opfer gewesen war und dass es tatsächlich eine offizielle Untersuchung gegeben hatte.
    Nur, wie kam er an diesen Bericht?
    Er hatte vorhin erneut ein paar Stunden mit dem Versuch verbracht, die DOC -Datenbank zu knacken, aber im Grunde genommen wäre sein Zeit sinnvoller investiert gewesen, wenn er seinen Kopf gegen die Wand geschlagen hätte. Eine weitere Stunde hatte er damit verschwendet, online die Personalaufstellung durchzusehen, um herauszufinden, wer früher in der Jugendhaftanstalt gearbeitet hatte. Aber natürlich war das müßig. Es gab Unmengen an Angestellten bei den verschiedenen Einrichtungen, und er konnte nicht einmal sicher sein, dass alle auf der Liste des DOC standen oder dass der Mann, den er suchte, überhaupt noch für die Behörde arbeitete.
    Deng. Deng. Deng.
    »Oh, ja. Oh, Baby!«
    Da er mittlerweile eine unerträgliche schmerzhafte Erektion hatte, war Marc versucht, es den beiden nachzutun und sich einer Sophie-Phantasie hinzugeben, aber er war zu verärgert und angespannt. Im Übrigen war es längst nicht mehr so befriedigend, in der eigenen Hand zu kommen, nachdem er sie vor ein paar Tagen im Schlafsack geküsst hatte.
    Und, ja, er hatte noch Verschiedenes zu tun.
    Im Grunde genommen lief alles darauf hinaus. Er musste Megan finden, und das schnell.
    Tja, leichter gesagt als getan.
    Er brauchte diesen Untersuchungsbericht. Er brauchte

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