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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Clare
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leid, dass ich dich geküsst habe.«
    Ihre Wangen begannen zu glühen.
    »Brich ja nicht noch einmal bei mir ein.«
    Er nickte.
    »Keine Sorge. Wenn du es so haben möchtest.«
    Dann schob er eine Hand unter ihr Haar, senkte den Kopf und küsste sie wieder – ein tiefer, langer Kuss. Sie stieß einen kleinen überraschten Laut aus, wehrte sich aber nicht, sondern öffnete die Lippen, um ihn einzulassen. Ihre Zungen berührten sich zärtlich, und ihr Körper wurde weich und kam ihm ein Stück entgegen.
    Viel zu schnell war alles vorbei.
    Er tippte ihr mit dem Finger auf die Nasenspitze.
    »Gute Nacht, Elfe.«
    Sie trat zurück und schlang ihre Arme um ihren Körper.
    »Bitte, Hunt – pass auf dich auf.«
    »Verlass dich drauf.« Er schob die Tür auf, trat hinaus auf den Balkon und zog die Tür wieder zu.
    Sie verriegelte sie, schob den Pflock wieder an die richtige Stelle und sah ihm durch die Scheibe hinterher. Ihr trauriger Gesichtsausdruck verriet ihm, dass sie glaubte, ihn nie wiederzusehen.
    Oh, aber das würde sie. Wenn er Einfluss darauf hatte, dann würde es für sie beide ein Wiedersehen geben.
     
    Sophie sah zu, wie Hunt erst das eine und dann das andere Bein über das Balkongeländer schwang. Er grinste ihr zu, bevor er aus ihrer Sicht verschwand, nur um einen Moment später in einiger Entfernung wieder aufzutauchen. Schließlich verschmolz er mit den Schatten.
    Und erst da bemerkte sie, dass sie weinte.
    Sie ließ den Vorhang wieder an seinen Platz fallen, sank auf die Couch, zog sich die Decke um die Schultern und ließ die Tränen laufen. Sie hatte in ihrer Zeit als Reporterin schon genug schreckliche Geschichten gehört, aber diese ging ihr besonders nahe, weil sie sich mit Megan angefreundet hatte. Der Gedanke an das, was die junge Frau durchgemacht hatte, machte sie krank. Eine Jugendliche wurde wiederholt von den Männern vergewaltigt, die ihr wieder ins normale Leben zurückhelfen sollten.
    Wie einsam und verzweifelt Megan gewesen sein musste. Und wie schrecklich das Gefühl des Verrats!
    Sophie hatte gewusst, dass Megan kurz nach ihrer Entlassung aus der Jugendstrafanstalt mit den Drogen begonnen hatte … und nun wusste sie auch, warum. Das arme junge Ding hatte für einen Diebstahl mit Vergewaltigung bezahlt. Sie war traumatisiert gewesen und hatte versucht, sich zu betäuben, zu vergessen.
    Doch dann war sie von dem Zeug losgekommen, hatte eine gewisse Zeit abgesessen, ihr Baby bekommen. Sie hatte an der Schwelle eines neuen Lebens gestanden, aber jemand hatte ihr diese Chance erneut genommen. Was für ein Ungeheuer musste dieser Jemand sein, das einer jungen Frau, einer frischgebackenen Mutter anzutun?
    Es tut mir nicht leid, dass Cross tot ist.
    Hunt hatte es gesagt, und Sophie hatte keinen Zweifel, dass er es so gemeint hatte.
    Und um ehrlich zu sein, konnte sie es ihm nicht verdenken. Sie hieß einen Mord nicht gut, aber sie konnte Hunt in gewisser Hinsicht verstehen. Er hatte Cross in einem verzweifelten Augenblick erschossen, und er bezahlte dafür. Und wenn Megan nicht gefunden wurde und ihre Aussage machte, würde er für den Rest des Lebens dafür bezahlen.
    Oh, Hunt!
    Ja, er hatte jemanden getötet, aber er war kein kaltblütiger Killer. Er hatte jemandem das Leben genommen, aber nicht aus Gier oder Boshaftigkeit. Für manche Leute mochte dieser Unterschied winzig oder gar unbedeutend sein, aber nicht für Sophie.
    Sie würde ihm helfen, aber diskret und zu ihren Bedingungen. Sie hatte versprochen, alles, was er ihr eben gesagt hatte, vertraulich zu behandeln, aber das bedeutete nicht, dass sie nicht nachforschen und Schlüsse ziehen durfte. Hunt und Megan hatten Gerechtigkeit verdient, und vielleicht konnte Sophie ihnen helfen, sie zu erlangen.
     
    Kristy hatte ihn nicht erkannt, bis sie in seinen Wagen eingestiegen war, und da war es zu spät gewesen. Sie hatte ihn seit Jahren nicht mehr gesehen, wenn man die Alpträume nicht mitzählte. Sie hätte ihm vielleicht gesagt, er solle sich verpissen, und wäre aus dem Wagen gestiegen, wenn er ihr nicht so viel Geld geboten hätte. Normalerweise bekam sie selten mehr als fünfzehn oder zwanzig für einen Blowjob, also waren die fünfzig Dollar wie ein Geschenk. Einmal Arbeit, Geld für zweimal. Das gefiel ihr. Ein Schwanz weniger heute Nacht. Und sie musste zugeben, dass es ungemein befriedigend war, dem Bastard so viel Kohle für etwas abzuknöpfen, das er sich so viele Male einfach genommen hatte. Und als er ihr zusätzlich zu

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