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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Clare
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ganzen Morgen Schluckauf und treibt mich in den Wahnsinn. Alle paar Sekunden zuckt meine Bauchdecke. Es ist fast so lästig, als wenn man es selbst hat.«
    »Schluckauf? Ich habe nicht gewusst, dass Ungeborene Schluckauf haben können.«
    »Ich auch nicht, bis die Hebamme mich aufgeklärt hat. Julian findet es lustig. Das ganze Frühstück über hat er eine Hand auf meinem Bauch liegen gehabt und dabei breit gegrinst.«
    Und Sophie musste ebenfalls unwillkürlich lächeln. Auch wenn ihre Freundin so tat, als sei sie verärgert, sie liebte einen Mann, der ihre Liebe rückhaltlos erwiderte, und beide erwarteten ihr erstes Baby. Besser konnte es im Leben nicht werden.
    »Bestimmt findet er es nicht mehr lustig, wenn das Baby da ist und beim Schluckauf Milch mit hochkommt.«
    »Genau.« Dann wurde Tessas Stimme ernst. »Ich weiß, dass das Meeting gleich stattfindet, aber ich wollte dir noch schnell sagen, dass Julian gestern Nachmittag den vorläufigen Bericht der internen DOC -Ermittlung bekommen hat. Und ich nehme an, du wirst toben: Man macht zum Teil dich mitverantwortlich.«
    »Wie bitte?«
    »Im Bericht steht, du hättest von vornherein sagen müssen, dass du aufgrund eines anonymen Anrufs um ein Interview gebeten hast. Dann hätte man geahnt, dass Hunter etwas plante, und dementsprechende Maßnahmen ergreifen können.«
    »Das ist doch lächerlich!« Sophie lachte. »Ich bin also selbst schuld, dass er mich als Geisel genommen hat?«
    »Soll ich dir es vorlesen?«
    »Ja, bitte.«
    »›Der Untersuchungsausschuss kommt daher zu dem Schluss, dass das Opfer eine gewisse Mitschuld trägt, da es so erpicht auf einen Zeitungsartikel war, dass es übliche Vorgehensweisen ignorierte und über die besonderen Hintergründe des Interviewwunsches schwieg. Obwohl sich kein Hinweis auf eine Komplizenschaft des Opfers mit Hunter bei der anschließenden Flucht finden lässt, (die Überwachungsvideos zeigen ihre Versuche, sich aus seiner Gewalt zu befreien), hat seine Bereitschaft, bestimmte Fakten zu verschweigen, den Täter dazu befähigt, dem Gewahrsam des DOC zu entkommen.‹«
    Sophie war aufgesprungen, ihre Wangen glühten.
    »Das ist ja wohl das Allerletzte! Ich habe keinesfalls irgendeine übliche Vorgehensweise ignoriert. Ich muss nicht melden, wenn mich ein Häftling kontaktiert. Die versuchen doch nur, meine Glaubwürdigkeit zu unterminieren.«
    »Tut mir leid, dass ich dich damit so aufgeregt habe, Sophie. Ich weiß, dass du schon genug durchgestanden hast.« Tessa klang besorgt. »Julian war gestern so wütend, dass ich schon dachte, er würde gleich etwas zertrümmern. Er meint, die versuchen bloß, sich aus der Affäre zu ziehen. Wahrscheinlich wollen sie Reece’ Forderung nach einer umfassenden Untersuchung die Spitze nehmen, indem sie das öffentliche Mitgefühl für dich verringern.«
    »Herrgott, man muss die Anschuldigung nur aussprechen – irgendwer wird sie schon glauben. Man nimmt von Reportern doch immer nur das Schlimmste an.« Sophie wandte sich um und stellte fest, dass das gesamte I-Team sie beobachtete. »Wann wird der Bericht öffentlich gemacht?«
    »Ich weiß nicht genau. Ich faxe dir eine Kopie. Denk dran – du hast ihn nicht von uns.«
    »Danke, Tess. Aber ich sollte es wohl Tom sagen.«
    »Au ja.« Tessas Stimme klang plötzlich zuckersüß. »Der reißt denen den Kopf ab.«
     
    Innerlich brodelnd ließ Sophie das Meeting an sich vorbeiziehen, während Tom wie üblich alle Reporter nach den Projekten befragte. Matt plante einen Folgeartikel über das Stadtratsmitglied, das sich mit Bestechung vor einer Verhaftung drücken wollte. Kat hatte vor, über den Erdgasboom und die Auswirkungen der vielen Bohrungen auf die Luftqualität der Front-Range-Region zu schreiben. Natalie hatte eine Meldung über einen Tod durch Überdosis in Federal Heights.
    »Sie hat sich anscheinend Fefe gespritzt, mit Fentanyl gestrecktes Heroin. Als ihre Mitbewohnerinnen kamen, lag sie tot auf dem Bett. Man fand eine kleine Menge der Droge in einer Sandwich-Tüte neben ihr. Die Polizei befürchtet einen explosiven Anstieg der durch Fefe verursachten Todesfälle. In Chicago sind durch diese Droge vor einiger Zeit in einer einzigen Woche über hundert Menschen umgekommen.«
    Tom zog eine Braue hoch, eine für ihn eher ungewöhnliche Art, seine Überraschung zur Schau zu stellen.
    »Besteht eine Chance herauszufinden, woher das Zeug kommt?«
    Natalie nickte.
    »Ich will mit Sozialarbeitern, genauer gesagt mit den

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