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Sueß, naiv und intrigant

Sueß, naiv und intrigant

Titel: Sueß, naiv und intrigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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, direkt vor seinen Augen geküsst. Sie machte sich also wohl keine Gedanken, was der Cordhosenträger davon hielt. Und jetzt, wo sie an seinem Ohr knabberte, dachte sie sicher nicht an Morgan. Warum also sollte er es tun? Es gab keinen Grund dafür. Richtig? Richtig!

     
     
 Eulen.Net 
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 TinsleyCarmichael: 
  hey sexy, was machst du? 
 JulianMcCafferty: 
  hechte zum squash-training. und du? 
 TinsleyCarmichael: 
  bin unartig und drück mich vor tennis. schlendere gerade in mein leeres zimmer in dumbarton zurück... dezenter wink mit dem zaunpfahl. 
 JulianMcCafferty: 
  hast du mein feuerzeug noch? 
 TinsleyCarmichael: 
  äh, was? 
 JulianMcCafferty: 
  vergiss es. 
 TinsleyCarmichael: 
  komm doch einfach her, okay? ich mach, dass du dein feuerzeug vergisst. und beeil dich! denke nämlich schon den ganzen tag an dich … 
 JulianMcCafferty: 
  gib mir 30 sekunden. 

17
    Eine Waverly-Eule weiß: Um jemanden zu vergessen, verliebt man sich am besten neu
    »Hey, Justin Timberlake oder John Mayer?«, fragte Jenny, als sie und Callie vom Feldhockey-Training zurückschlenderten. Eine kühle Abendbrise zerzauste ihnen die schweißfeuchten Pferdeschwänze und fegte leuchtend bunte Blätter auf sie zu. Jennys Beine fühlten sich angenehm erschöpft an vom Training. Die Smail hatte sie heute ordentlich angetrieben. Kein Wunder, am Wochenende stand das Spiel gegen St. Lucius um die Meisterschaft an. Nach zehn Minuten Aufwärmdrill hatten Jenny und die meisten anderen ihre langen Sporthosen und Sweatshirts abgelegt, obwohl die Außentemperaturen frostig waren. Uff, wie gut fühlte sich jetzt die kühle Luft auf der erhitzten Haut an, auch Jennys Puls schaltete wieder auf Normalmodus zurück. Brett hatte sich nicht blicken lassen beim Training, aber ausnahmsweise war es Jenny nicht unangenehm, allein mit Callie zum Wohnhaus zurückzulaufen. Irgendwie waren sie sich in dieser Woche doch nähergekommen, und mit dem albernen Fragespielchen, das sie gerade spielten, hatte das wenig zu tun. (»Coke oder Pepsi?«, hatte Jenny wissen wollen. »Pepsi light«, kam es von Callie. »Katzen oder Hunde?« – »Katzen, aber nur schwarze.« »Kirsten Dunst oder Scarlett Johannson?« – »Kirsten, aber mit der Stimme von Johannson.«)
    »Was ist«, wiederholte Jenny ihre Frage, »Justin Timberlake oder John Mayer?«
    Callie, die Sweatpants mit Grasflecken zur Schau trug und ihr Sweatshirt locker um die schmale Taille gebunden hatte, drehte ihren Hockey-Schläger von Brine in der Hand und prustete vor Lachen. »Reden wir über Musik? Oder darüber, mit wem von beiden wir lieber knutschen würden?«
    Jenny öffnete ihre orangefarbene Nalgene-Flasche und ließ sich die letzten Tropfen Wasser in den Mund laufen. »Knutschen. Was sonst?«, stellte sie klar.
    »Keine Frage.« Callie schlug mit ihrem Schläger einen Stein quer über den Rasen. »Justin Timberlake sieht so aus, als wüsste er genau, wie er mich zu küssen hat. Mmm.«
    Noch vor zwei Monaten hätte sich Jenny zu Tode geschämt, in grasbefleckten, verschwitzten Sportklamotten über einen Campus zu laufen, auf dem es vor Jungs – süßen, gut gekleideten, smarten Jungs – und perfekten, durchgestylten, hübschen Internatsmädchen nur so wimmelte. Aber inzwischen war es ihr schnurzegal. Es spielte keine Rolle. So war das Leben im Internat nun mal – aufbauend, gesund, natürlich und manchmal eben verschwitzt mit Grasflecken auf den Sportshorts. Sie liebte es.
    »Echt?« Jennys Magen knurrte. Sie war am Verhungern. »Ich würde John Mayer wählen, ganz klar. Irgendwie steh ich auf den Männertyp …« Sie hielt verlegen inne, als sie merkte, dass ihr die Worte dunkler, sensibler Künstler auf der Zunge lagen, sprich: Easy-Walsh-Typ. Es war zwar nicht so, dass sie Easys Namen nicht in den Mund nehmen durfte – sie hatten inzwischen schon häufig über ihn geredet -, es war eher, dass sie die Stimmung zwischen ihr und Callie nicht verderben wollte, indem sie ihn erwähnte. Um von ihrem unvollständigen Satz abzulenken, bückte sie sich eilig und tat so, als müsse sie dringend ihren Schuh binden.
    Callie nickte geistesabwesend und stieg die Stufen zum Wohnhaus hinauf. »Du, ich geh schon mal rein, okay? Ich will noch schnell duschen, ehe ich in die, äh, Bibliothek muss.«
    »Nur zu.« Jenny reagierte genauso geistesabwesend. Sie hatte bemerkt, dass sich hinter einem der smaragdgrünen, kunstvoll gestutzten

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