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Sueß, naiv und intrigant

Sueß, naiv und intrigant

Titel: Sueß, naiv und intrigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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belustigt. »He, du hast mir nicht gesagt, dass Modellsitzen Schwerstarbeit ist.« Und dann lachte er wieder und Jenny ließ den Stift übers Papier flitzen. »Ich finde, du musst mir schon ein paar gute Witze bieten, um mich bei Laune zu halten.«
    Sie stöhnte. »Ich bin die totale Niete in puncto Witze. Ich verpatze jedes Mal die Pointe.«
    »Tja«, meinte Julian grinsend, »wenn tough sein bedeutet, keine Angst zu haben, dass man sich lächerlich macht...«
    Jenny prustete los. Julians Energie war echt ansteckend. »Also gut«, sagte sie und kramte in den hintersten Regionen ihres Gedächtnisses nach einem geistreichen, fantasievollen Witz, der Julian vielleicht beeindruckte. Umsonst. »Uff. Okay... Klopf, klopf.«
    Er brach in Gelächter aus und Jenny fiel mit ein. Ihr Lachen schien bis an die Decke zu steigen und den ganzen Raum zu füllen.
    Die Zeit raste nur so dahin. Erst als Julian zum vierten Mal aufstehen und sich strecken musste und zu Jennys Belustigung ein umwerfend komisches Gesicht zog, merkte sie erschrocken, dass sie den Waverly-Frauentreff komplett vergessen hatte.

     
     
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  Donnerstag, 10. Oktober, 20:55 Uhr 
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  Äh, hallo? 
J,
hast du meine Mail bekommen? Du spielst also den Unerreichbaren? Okay, fein. Es zeigt Wirkung …
T

27
    Eine Waverly-Eule weiß, dass pikante Geheimnisse geteilt werden müssen
    Callie gähnte und nahm alle Willenskraft zusammen, sich aus dem gemütlichen Sitzsack zu hieven. Aber der Wodka, dem sie während des Waverly-Frauentreffs gefrönt hatte, hatte ihre Glieder schwer werden lassen, und sie gab es schnell wieder auf. Heath hatte seinen »Kameradinnen« wie versprochen Geschenke mitgebracht, in Form von drei Flaschen Stoli. Zum großen Vergnügen der Damen hatte er eine blonde Langhaar-Perücke getragen und allen erzählt, er sei die neue schwedische Austauschschülerin Inga. Wenn Jungs, die sonst Football spielten, Halloween als Ausrede benutzten, um in Cheerleader-Outfits zu schlüpften und sich Ballons unter die Pullis zu stopfen, hatte das immer etwas Groteskes. Heath aber war eine ganz angenehme Inga gewesen, in Jungsklamotten und mit schönem, seidig blondem Haar. Um zehn nach neun, kurz bevor die Pardee gewöhnlich ihre Runde machte, löste sich der Waverly-Frauentreff auf und die Mädchen erhoben sich widerstrebend von ihren gemütlichen Sitzsäcken.
    »Meine Damen!« Heath verneigte sich anmutig, sodass das Haar seiner Perücke fast den Boden berührte. »Es war mir ein großes Vergnügen.«
    »Die Luft scheint rein zu sein.« Brett beugte sich weit aus Karas geöffnetem Fenster, zog sich dann wieder hinein und nahm noch einen Schluck ihres nicht ganz puren Arizona-Eistees. »Du solltest verschwinden, Heath.« Zur Überraschung aller nahm sie ihn zum Abschied in die Arme, dann schob sie ihn zum Fenster. Callie zog eine Augenbraue hoch. Seit wann ließ sich Brett Messerschmidt dazu herab, den schmierigen Heath Ferro zu berühren?
    Nachdem Kara das Fenster hinter Heath geschlossen hatte, verschwanden die Mädchen schwatzend und ein wenig beschwipst eine nach der anderen aus dem Zimmer. Jede hatte zum Gesprächsthema Liebe etwas beizutragen gehabt, vor allem nachdem ihnen Heaths Wodka die Zungen gelöst hatte. Callie hatte sich allerdings fast den ganzen Abend nur in ihren Sitzsack gekuschelt und schweigend ihre Country-Time-Limonade mit Schuss gesüffelt. Wie schön für Rifat und Benny und Sage, dass sie über ihre Schwärmereien und Verliebtheiten und ihren Herzschmerz reden konnten. Callie dagegen war nicht gerade in der Position, mit anderen ihre jüngsten Erfahrungen zu teilen, egal wie relevant die für das gegebene Thema auch waren.
    »Kommst du, Süße?« Benny stieß mit ihrem Zeh in Callies Sitzsack und kicherte. Ihr dichtes, wundervoll glänzendes braunes Haar war sorgfältig hinter die Ohren gestrichen, in denen sie kleine Brillant-Ohrstecker trug. Selbst wenn Benny mächtig beschickert war, sah man ihr das merkwürdigerweise nie an. Callie seufzte. Garantiert war das eines der genetischen Bonbons, die unfairerweise allein dem Adel wie den Cunninghams vorbehalten waren. »Dein Bett ruft zu einem belebenden Nickerchen.«
    Callie seufzte tief auf und wollte aufstehen, aber das Zimmer fing sofort an, sich wie ein fieses Karussell zu drehen, und da ließ sie es lieber sein und sank zurück in

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