Sueß, sexy - skandaloes
gern wissen, wie es Malcolm geht, Liebes, macht es dir etwas aus?“
„Nein, natürlich nicht“, entgegnete Amelia und sah ihr hinterher. Cecelia war eine Klatschtante und wusste immer genauestens über das Privatleben der Menschen ihrer gesellschaftlichen Kreise Bescheid. Von einer Sekunde auf die andere vergaß Amelia die Freundin ihrer Mutter jedoch, als sie sah, dass ein Mann zielstrebig auf sie zukam.
Sie erkannte ihn sofort. Geoff Devonshire. Sie trafen sich häufig bei gesellschaftlichen Ereignissen und saßen beide im Vorstand des internationalen Kinderhilfswerks.
Der Mann mit dem dunklen Haar, das sich leicht wellte, und den strahlend blauen Augen hatte etwas, dem sie nicht widerstehen konnte. Sie dachte an das Foto, das sie einmal von ihm gesehen hatte. Darauf stand er neben seinem Learjet, trug eng anliegende Jeans – und sonst nichts.
Wow, hatte sie damals gedacht. Sein muskulöser Brustkorb war sehenswert, da konnten nicht mal die männlichen Models mithalten, die ihre Mutter, die bekannte Designerin Mia Domenici, für ihre Herbst-Modeschauen buchte. Doch anders als die meisten Männer hatte Geoff Amelia bisher kaum Beachtung geschenkt, und das frustrierte sie insgeheim.
„Guten Abend, Geoff“, begrüßte sie ihn, als er vor ihr stehen blieb. Sie beugte sich vor, um ihm den üblichen Kuss auf jede Wange zu geben, doch er überraschte sie, indem er ihr die Hände um die Taille legte und mit den Lippen ihren Mund streifte. Die Berührung hinterließ ein äußerst angenehmes Kribbeln bei Amelia, und sie legte den Kopf zur Seite, um Geoff zu mustern, wobei sie sich bemühte, ihn nicht wissen zu lassen, dass er sie aus der Fassung gebracht hatte. Sie war schließlich diejenige, die immer für Aufruhr sorgte!
„Das war ein bisschen sehr vertraulich“, meinte sie.
„Manchmal kann ich ein hinterhältiger Bursche sein“, erwiderte er lächelnd.
„Genau wie Hubert“, erklärte sie.
Geoff lachte, als sie dem älteren Mann kokett zuwinkte.
„Skandalös“, erwiderte er in scherzhaftem Ton.
Das ist das richtige Wort, dachte Amelia. Skandal könnte ihr zweiter Vorname sein. Obwohl sie in einer Welt voller Reichtum und Privilegien aufgewachsen war, hatten auch immer Skandale dazugehört. Sie war unehelich geboren worden, denn als ihre Mutter den Hotelmogul Augustus Munroe kennenlernte, war der noch verheiratet.
„Aber ich will nicht über Hubert sprechen“, fuhr Geoff fort und starrte sie mit seinen unglaublich blauen Augen an.
Amelia nippte an ihrem Champagner. „Nicht? Worüber möchtest du denn reden?“
„Abendessen. Morgen Abend.“
„Also, Captain Devonshire, ist das eine Einladung oder ein Befehl?“, fragte sie und benutzte einen von Geoffs vielen Titeln. Er war ein hoch dekorierter Kriegsheld aus dem ersten Golfkrieg, in dem er in der Luftwaffe gedient hatte.
Geoff lächelte. „Eine Einladung natürlich.“
„Aber bist du nicht mit Mary Werner liiert?“ Sie zierte sich ein wenig, um ihre Überraschung zu verbergen. Warum war er auf einmal an ihr interessiert, nachdem er sie so lange ignoriert hatte?
„Wir gehen ab und an aus. Ist das ein Problem?“, wollte er wissen. „Ich hätte nicht gedacht, dass Exklusivität etwas ist, worauf du sonderlich viel Wert legst.“
Sie errötete. Wieso glaubte Geoff sie zu kennen? Aufgrund der Geschichten, die über sie in der Zeitung standen? Sie hatte sich immer sehr bemüht, nicht den Fehler ihrer Mutter zu wiederholen, sich mit einem verheirateten Mann einzulassen.
„Vielleicht weißt du nicht so viel, wie du glaubst zu wissen“, erwiderte sie.
„Zweifellos“, gestand er ein. „Tut mir leid. Das war unhöflich und eigentlich unverzeihlich. Bitte vergib mir trotzdem.“
Sie nickte. „Du solltest besser als alle anderen wissen, dass eine Story, nur weil sie auf einer Website oder in einem Klatschblatt steht, nicht unbedingt wahr sein muss.“
„Lass es mich mit einem Abendessen wiedergutmachen“, bat er.
„Warum? Bist du nur hinter der Frau her, über die du etwas gelesen hast?“
„Nein“, erwiderte er. „Die Frau hinter den Überschriften interessiert mich.“
Amelia hatte Angst, ihm zu glauben. Geoff war zwar anders als die meisten Männer, mit denen sie zu tun hatte, aber das hieß ja nicht, dass sie ihm trauen konnte. Man hörte wenig über ihn in der Gerüchteküche – nur, dass er ein Mann war, der seine Arbeit und seine Pflichten sehr ernst nahm. Bisher war sie davon ausgegangen, dass sie wenig gemeinsam
Weitere Kostenlose Bücher