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Süß wie die Sünde: Roman (German Edition)

Süß wie die Sünde: Roman (German Edition)

Titel: Süß wie die Sünde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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etwas täte, ganz gleich, was sie anstellte. Aber er sah aus wie ein Troll, der sich ihr aus der Finsternis näherte.
    Oder es war Mr White, und ihr Bruder lag besinnungslos auf dem Fußboden?
    »Edward?«
    Im letzten Moment drehte sich der Schatten, und das erboste Gesicht ihres Bruders war zu sehen. Er lief an ihr vorbei. Glas klimperte. Ein Streichholz wurde angestrichen.
    Langsam breitete sich Licht im Zimmer aus. Als es die Ecke erreichte, war Mr White zu sehen, der ebenfalls bei Sinnen war. Er hockte auf dem Boden und drückte eine Hand auf sein Auge. Bei seinem Anblick musste Marissa an sich halten, nicht auf ihn loszustürmen und seinem Gesicht weiteren Schaden zuzufügen. Es war leichter, wütend auf ihn als auf sich selbst zu sein.
    Ein Schatten fiel vom Flur hinein. Marissa blickte auf und erkannte ihren Cousin Harry in der Tür.
    »Was, in aller Welt, ist das für ein Krawall?«, fragte Harry. Oh, es wurde immer schlimmer. Wie viele hatten sie noch gehört?
    »Marissa«, sagte ihr Bruder, und dieses eine Wort war schwer von Sorge, Schmerz, Verwirrung und Zorn.
    Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper und ging langsam auf ihn zu. »Verzeih mir.« Ihre Stimme klang zum Glück ruhig. »Ich wollte nicht, dass du dies siehst.«
    »Es sehen? «, fuhr er sie an.
    Ein Hausmädchen erschien neben Harry, die Finger in die Schürze gekrallt.
    »Harry«, sagte Edward, bemüht gefasst, »warte bitte im Studierzimmer auf mich. Und schließ die Tür!«
    Diese Situation erforderte äußerste Besonnenheit. Ihre Familie war nicht gerade für Zurückhaltung bekannt. Ungestüm lag ihnen im Blut, und Marissa hatte eindeutig besonders viel davon geerbt. »Edward, es tut mir leid. Offensichtlich benahm ich mich … war ich nicht …« An dieser Stelle wurde sie von der schlimmstmöglichen Ankündigung unterbrochen.
    »Wir werden umgehend heiraten«, sagte Mr White, der nach wie vor auf dem Boden saß.
    Ihr Bruder nickte.
    Marissa hingegen schüttelte den Kopf. »Das werden wir ganz gewiss nicht.«
    Glas klimperte und klirrte, als sich Mr White bewegte. »Wenn Sie mir kurz erlauben, mich … herzurichten, Baron, würde ich Sie gern unter vier Augen …«
    »Nein!«, protestierte Marissa. »Es wird keine Unterredung geben! Ich hege nicht die Absicht, Mr White zu heiraten. Nicht die geringste!«
    Ihr Bruder drehte sich zu ihr um. Aus seinen grünen Augen sprach nichts als Kummer und Enttäuschung. »Du willst mir hoffentlich nicht erzählen, dass du dich ohne Aussicht auf eine Heirat mit einem Mann vergnügst.«
    »Doch, das will ich damit sagen. Und hätte ich eine anschließende Heirat zuvor noch in Betracht gezogen, täte ich es jetzt ganz sicher nicht mehr. Siehst du irgendeinen Hinweis auf Dankbarkeit an mir? Ich würde diesen lüsternen Narren für nichts auf der Welt heiraten.«
    Edward sah zu Mr White. »Hat er sich dir aufgezwungen?«
    »Nein, nein. Ihm gelang es lediglich nicht, mit seiner Leistung meine geringsten Erwartungen zu erfüllen.«
    »Leistung«, wiederholte ihr Bruder entgeistert. »Was kannst du von …«
    »Augenblick!«, rief Mr White. »Ich dulde das hier nicht. Wir werden so bald wie möglich heiraten. Baron, könnten Sie eine Ausnahmegenehmigung erwirken?«
    »Oh, um Himmels willen«, unterbrach Marissa die beiden. »Ich heirate ihn nicht! Wie soll ich es noch klarer ausdrücken?«
    Mr White, der sich anscheinend hergerichtet hatte, trat nun vor und legte eine Hand auf ihre Schulter. »Bei allem Respekt, Miss York, Sie haben keine andere Wahl, als mich zu heiraten.«
    »Wie bitte?«
    »Ich habe Sie Ihrer Tugend beraubt. Die Bediensteten reden bereits. Folglich sind Sie die Meine, meine Liebe.«
    »Die Ihre?« Sie entwand ihm ihre Schulter und trat einen Schritt zurück. »Die bin ich ganz gewiss nicht.«
    Edward räusperte sich. »Lassen Sie unsere Bediensteten unsere Sorge sein, Mr White.«
    »Natürlich. Und das Gerede ist ohne Bedeutung, nachdem erst die Treuegelübde abgelegt wurden. Miss York ist von ihren Gefühlen überwältigt, was wir beide verstehen. Besprechen wir die Angelegenheit von Mann zu Mann, Baron. Sie denkt nicht logisch.«
    Marissa plusterte sich empört auf. »Im Gegenteil. Und selbiges logisches Denken bringt mich zu dem eindeutigen Schluss, dass ich lieber in ein Kloster eintrete, als für den Rest meiner Nächte Ihre grunzenden Bemühungen zwischen meinen Beinen zu erdulden, Mr White. Jetzt würde ich gerne unter vier Augen mit meinem Bruder sprechen, wenn Sie erlauben.«
    Ihr

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