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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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was mich hält. Die Behauptung war niederschmetternd, und sie schien ihrer gegenwärtigen Beziehung zu widersprechen.
    Die gewissen Blicke, die er ihr manchmal zugeworfen hatte, Worte, in einem bestimmten Tonfall geflüstert, die Art, wie er sie geliebt hatte … all das hatte sie hoffen lassen, dass sich jenseits der Maskerade, die sie in der Öffentlichkeit spielten, vielleicht doch eine echte romantische Liebesgeschichte zwischen ihnen anbahnen könnte. Sie starrte auf ihren Smaragdring, drehte ihn so, dass er im Kerzenlicht schimmerte.
    »Hat dieser Ring deiner Mutter gehört?«, platzte sie heraus und hielt ihre Bemerkung für vollkommen logisch.
    »Nicht ganz. Der Smaragd gehörte zu einer Garnitur, die sich im Besitz meiner Großmutter befand. Meines Wissens hat meine Mutter ihn zu Hause nie getragen. Aber der Ring, den du am Finger trägst, ist allein für dich angefertigt worden. Deine Finger sind viel zu schmal und zart für den ursprünglichen Schmuck.« Greville schien verwirrt. »Warum fragst du?«
    Es war eine schlichte, sachliche Erklärung für eine Tatsache, die bedeutungsvoll hätte sein können. Aurelia merkte, dass es sinnlos war, sich zu belügen. Sich vorzumachen, dass er auch nur andeutungsweise so empfinden könnte wie sie. »Nur so aus Neugier. Ohne besonderen Grund«, wehrte sie ab und bückte sich, um in den glühenden Kohlen im Kamin zu stochern. »Wäre es nicht klüger, wenn ich mich jetzt einfach zurückziehen würde? Wenn wir nicht länger verlobt sind, dann würden diese Leute, wer auch immer sie sind, sich nicht länger für mich interessieren. Franny und ich schwebten nicht in Gefahr.«
    Greville schüttelte den Kopf. »Aurelia, ich brauche dich bei meiner Arbeit, bis wir unseren Auftrag erledigt haben. Jetzt mehr denn je. Aber davon abgesehen bleibst du für sie interessant, weil sie sich über dich einen Weg zu mir bahnen wollen.«
    »Verstehe.« Aurelia fröstelte. Sie fühlte sich, als wäre sie in ein Eisbad getaucht. »Aber wie wollen wir eine Hochzeit so schnell über die Bühne bringen? Wir haben uns doch gerade erst verlobt.«
    »Immerhin sind wir schon verlobt«, entgegnete er und stellte sich wie immer an den Kamin. »Und zwar in aller Öffentlichkeit. Jedermann erwartet unsere Hochzeit. Wenn sie eher früher als später stattfindet, dann wird es ein bisschen Gerede geben. Aber nicht zu sehr. Wir beide haben das Alter der Heimlichkeiten hinter uns gelassen.«
    Aurelia schwieg einen Moment. Wie viel Zeit, wie viel Kraft und Gefühle hatte sie schon in diesen Einsatz investiert. Was hatte sie alles gelernt! Und sie hatte es geliebt. Es war aufregend gewesen. Im Grunde genommen würde diese Änderung ihren Plänen nicht mehr als den letzten Schliff verleihen.
    Außerdem konnte sie nicht leugnen, dass ihre Haut erregt prickelte, wenn sie daran dachte, während des Einsatzes mit Greville unter einem Dach zu leben. Und nie hatte sie vor sich selbst geleugnet, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Oder diese unbändige Lust, die er ihr im Bett verschaffte … warum nicht die Gelegenheit beim Schopf ergreifen und erkunden, wie sich beides wohl unter höchst natürlichen Bedingungen weiterentwickeln würde? Nichts konnte sie aufhalten, und sie musste ohnehin damit zurechtkommen, dass sie sich auf die eine oder andere Art trennen mussten. Schließlich war sie es gewohnt, Schmerz auszuhalten.
    Aurelia ging zur Anrichte und schenkte zwei Gläser Sherry ein. Eins reichte sie ihm, am zweiten nippte sie selbst und stand immer noch mitten im Zimmer. »Wir könnten eine heimliche Hochzeit vortäuschen«, schlug sie vor. »Wie du schon gesagt hast, man wird nicht allzu erstaunt sein, weil die Leute sich bereits an den Gedanken gewöhnt haben, dass wir irgendwann heiraten werden. Ich könnte behaupten, dass ich auf Feierlichkeiten verzichten will. Weil ich nur ungern an meine erste Hochzeit erinnert werde …«
    Sie betrachtete die bernsteinfarbene Flüssigkeit in ihrem Glas und verlor sich in Grübeleien darüber, ob sie Cornelia und Livia wohl weismachen konnte, dass sie der romantischen Idee verfallen war, ihm heimlich und voller ungeduldiger Leidenschaft das Jawort gegeben zu haben.
    Sie hatte keinerlei Mühen gescheut zu behaupten, dass sie Greville ungeheuer aufregend fand, dass sie sich praktisch auf den ersten Blick in ihn verliebt hatte. In der Öffentlichkeit hatte der Smaragdring den Eindruck einer Wirbelwindromanze nur bekräftigt. Bestimmt konnte sie es auch diesmal

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