Süße Fesseln der Liebe
ebenfalls den ganzen Tag damit verbringen könnte, sich von ihm in eine Welt der erotischen Spiele entführen zu lassen. Sie merkte, dass er sich unter ihr versteifte, ruckte verschmitzt mit den Hüften und lächelte, als er teils erregt, teils protestierend stöhnte. Dann sprang sie auf.
»In einer halben Stunde wird das Dinner serviert, Sir.«
»Ach, du liebe Güte« - er stöhnte - »sieh nur, was du mir angetan hast. In frühestens zehn Minuten werde ich mich wieder bewegen können.«
Aurelia lachte. »Ein Gläschen Bordeaux wird deinen Eifer dämpfen.« Sie schenkte ein Glas Wein ein und brachte es ihm. »Du würdest es garantiert bedauern, das Dinner zu versäumen. Unsere Mavis hat überbackene Austern zubereitet. Anschließend gibt es geröstete Ente mit Apfelsauce, und unsere Ada hat rheinländische Sauce und ein Stachelbeerpüree gezaubert.«
Mit halb geschlossenen Augen nippte Greville an seinem Wein. »Mir ist immer noch nicht klar, wie wir es geschafft haben, innerhalb vierundzwanzig Stunden zusätzlich zu Jemmy, Hester und Daisy ein ausgezeichnetes Zwillingspaar für die Küche zu engagieren … und außerdem einen schlurfenden alten Gentleman, der daran scheitert, die Tür zu öffnen.«
»Sie haben sich selbst dafür entschieden. Sobald Alex und Liv an den Cavendish Square zurückkehren, ist es unausweichlich, dass wieder die alten Spannungen zwischen Morecombe und den Zwillingen und der eher steifen Mannschaft auftaucht, die Alex' in den Haushalt mitgebracht hat. Trotzdem wollen Morecombe und die Zwillinge aus ihrer Wohnung am Cavendish Square nicht ausziehen. Denn es ist ihr Zuhause, und sie leben dort seit Jahrzehnten. Außerdem wollen sie arbeiten.«
Aurelia hielt einen Moment inne. »Natürlich akzeptieren sie keinen Lohn. Sie leben von der Pension, die sie aus Tante Sophias Vermögen beziehen, und besitzen ihre eigene Wohnung im Haus. Wenn die drei arbeiten wollen, dann nur, um so lange wie möglich das zu tun, was zu ihnen passt. Als ich ihnen erklärte, dass ich heiraten und hierherziehen werde, haben sie nicht mit der Wimper gezuckt und schlicht entschieden, dass sie mir folgen wollen. Das heißt, sie kommen morgens her und gehen abends wieder nach Hause. Auf Morecombes Bitte hin wird Jemmy den Türdienst für ihn übernehmen.«
Aurelia schenkte sich ein Glas Sherry ein und setzte sich wieder. »Mit der Vereinbarung werden alle gut zurechtkommen. Außerdem kann ich mir denken, dass Liv froh ist, wenn sie bei den ständigen Streitigkeiten zwischen Morecombe und Alphonse, ihrem Küchenchef alter Schule, nicht mehr vermitteln muss.«
»Nun, ich habe keinerlei Einwände.« Greville hob das Glas zu einem Toast. Seine Augen schimmerten amüsiert. »Ich habe ein Hochzeitsgeschenk für dich.« Mit wiegendem Schritt verließ er das Wohnzimmer.
Aurelia lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und schloss die Augen. Was, um alles in der Welt, will er mir schenken?, fragte sie sich, bestimmt irgendetwas, womit er mir die Rolle, die ich hier zu spielen habe, leichter machen kann.
Sie hielt die Augen immer noch fest geschlossen, als die Tür geöffnet wurde. Ein Lächeln tanzte über ihre Lippen, und sie spürte ihn, als er vor ihr stand. »Darf ich die Augen öffnen?«
»Es könnte helfen«, bemerkte er trocken.
Aurelia schlug die Augen auf. Zuerst erkannte sie nur Greville; aber dann ließ sie den Blick zur Tür wandern und schnappte nach Luft. Es war das schönste Tier, das sie jemals gesehen hatte: beinahe so groß wie ein kleines Pony, kräftige Schultern, wie eigentlich nur Greville sie bändigen kann, dachte sie spontan und atmete tief aus. »Er … sie …?«
»Sie«, unterbrach Greville und schnipste mit den Fingern. Mit ein paar würdevollen Schritten näherte sich das Tier seinem Herrn und setzte sich ihm zu Füßen. »Sie heißt Lyra, wie das Sternbild. Und sie wird überall dort sein, wo du auch hingehst, vor allem dann, wenn ich nicht dabei sein kann.«
Dann habe ich mich also doch nicht geirrt, überlegte Aurelia und strich dem Hund über den schönen Kopf. Aber selbst ein nützliches Geschenk musste ja nicht unwillkommen sein. »Lyra«, grüßte sie mit sanfter Stimme. Der Hund hob den Kopf unter ihrer zärtlichen Hand. Braune Augen suchten ihren Blick. »Oh, du Schöne. Was ist es für eine Rasse, Greville?«
»Ein irischer Wolfshund«, erklärte er und genoss ihre Freude über das Geschenk. »Cornelia hat mir verraten, dass du in Hunde förmlich vernarrt bist … in echte Hunde,
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