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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Figur.
    Lächelnd näherte Aurelia sich einer Gruppe von Frauen, erwiderte die Begrüßung mit kleinen Verbeugungen und schüttelte Hände. »Lady Lessingham, wie geht es Ihnen?« Sie schüttelte deren Hand. »Waren Sie verreist? Seit ungefähr einer Woche habe ich Sie nicht mehr gesehen.«
    »Ich war auf dem Lande, Lady Falconer … Oh, gestatten Sie, dass ich Ihnen gratuliere.« Die Lady lispelte leicht, und hinter dem kunstvoll verzierten Fächer flatterte sie mit den Lidern. »Was für eine Überraschung! Ist es wahr … eine heimliche Hochzeit? Oh, wie romantisch!«
    »Wir hielten eine stille und schlichte Zeremonie für angemessen«, erklärte Aurelia ruhig. Allmählich hatte sie sich an die eindringlichen Fragen gewöhnt, mit denen aus der Angelegenheit immer noch ein Skandal gemacht werden sollte, und konnte sie recht geschickt abwehren. Aber mit der Zeit wurde es ihr langweilig, und sie hoffte inständig darauf, dass bald ein anderer Skandal auf die Tagesordnung rückte. »Sie sagten, Sie hätten sich auf dem Lande aufgehalten?«
    »Oh, ja … ich habe einen meiner Landsleute gepflegt.« Die Countess war glücklicherweise abgelenkt. »Nach einer schrecklichen Reise war er so krank, hatte nur mit knapper Not aus Spanien flüchten können … Die Barbaren waren ihm dicht auf den Fersen.« Sie seufzte hinter ihrem Fächer.
    »Countess Lessingham … unsere liebe spanische Freundin, Sie sind so überaus gut zu Ihren Landsleuten«, verkündete Edith und tätschelte die Finger der Lady, die in Seidenhandschuhen steckten. »Aber bei uns sind Sie herzlich willkommen … der arme König Carlos … dass dieses Monster ihn vom seinem Thron verjagt hat.«
    »Wie froh ich bin, dass ich Ihnen heute begegnen darf«, warf Aurelia warmherzig ein, hakte sich bei der Lady unter und löste sie geschickt aus dem Kreis am Kamin. »Ich platze vor Neugier über Ihr Land und hatte bisher keine Gelegenheit, Ihnen eine der tausend Fragen zu stellen, die mir durch den Kopf schwirren. Erzählen Sie mir bitte etwas über Madrid. Ich muss eingestehen, dass ich den Prado schon lange besichtigen wollte … was für ein wundervoller Ort, wenn man den Berichten trauen darf.«
    »Ja, in der Tat …« Die Countess seufzte schwer und bediente sich an den klebrigen Süßigkeiten, die auf dem kleinen Tischchen serviert wurden, bevor sie sich in eine Beschreibung des kostbaren Marmors, der Fresken und Malereien im Palast der königlichen Familie verlor.
    Kurz nachdem Greville sie gebeten hatte, ihre Bekanntschaft mit der Countess zu vertiefen, hatte Aurelia sich bemüht, so viel wie möglich über spanische Sitten und Künste zu lernen, um kluge Fragen stellen und mitfühlende Bemerkungen murmeln zu können, wenn die Lady die kriegsbedingten Verluste beschrieb. Es dauerte keine Viertelstunde, bis die Countess darauf bestand, Doña Bernardina genannt zu werden und ihrer Gastgeberin verkündete, dass sie unter allen Umständen mit der lieben Lady Falconer am Tisch spielen wollte.
    Selbst wenn es für Greville keine besondere Bedeutung hatte, zwei Meisterleistungen an nur einem einzigen Tag zu vollbringen, dachte Aurelia, für mich schon. Doña Bernadinas Kartenspielkünste entsprachen ihren Erwartungen, und die beiden Frauen ergänzten einander gut. Als der Nachmittag zu Ende ging, hatten sie, genau wie es beabsichtigt war, eine intensive Bekanntschaft geschlossen.
    »Meine liebe Lady Falconer, Sie müssen unbedingt zu einer meiner Soireen kommen«, meinte die Countess beim Abschied. »An jedem Freitagabend richte ich eine kleine Gesellschaft für meine unglücklichen Landsleute aus. Sie sind so dankbar, sich mit Landsleuten unterhalten zu können, und gelegentlich führen wir höchst anregende Unterhaltungen … Ich bin überzeugt, dass Sie nicht anders empfinden würden. Sie sind überaus gut informiert, was die Künste und die Kultur meines Landes betrifft.«
    »Sie schmeicheln mir, Doña Bernardina«, wehrte Aurelia ab. »Meine Kenntnisse sind nur bruchstückhaft. Allerdings ist meine Neugier überwältigend, und ich wünsche mir sehr, noch mehr zu erfahren.«
    »Dann werden Sie der Einladung folgen?« Voller Freude schlug Doña Bernardina die behandschuhten Hände zusammen.
    »Es wäre mir ein Vergnügen. Es ist nur … verzeihen Sie, Doña Bernardina, mein Ehemann ist ebenfalls …«
    »Oh, wundervoll … Es wäre mir das größte Vergnügen«, rief die Lady aus. »Ich werde Ihnen unverzüglich eine Einladung zukommen lassen.«
    Aurelias

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