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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Kühen.«
    »Kühe.« Antonio starrte den Mann an. »Was ist das für ein Unsinn. Miguel, was redet der Kerl?«
    Während des Verhörs hatte Miguel sich ängstlich in den Hintergrund verdrückt. Sein Kopf war nicht länger bandagiert, aber auf der Stirn prangte eine tief violette Prellung, und die Beule über dem rechten Auge schmerzte immer noch. Aber trotz der dumpfen Kopfschmerzen war er wieder im Dienst.
    Wie das Glück - oder das Unglück - es wollte, hatte er selbst den Mann angeheuert, der heute Vormittag bei der Observation so jämmerlich versagt hatte; in gewisser Hinsicht hatte er das Versagen seinen Kopfwunden zu verdanken. Das hieß, dass er bei Don Antonio nicht unbedingt hoch im Kurs stand.
    Miguel räusperte sich. »Offenbar wird im Park eine Herde Kühe gehalten, Don Antonio.«
    »Was hat das mit der Angelegenheit zu tun?«, wollte sein Herr wissen und leerte das Glas in einem Zug. »Warum sollte ich auch nur das geringste Interesse für das Hornvieh aufbringen?«
    »Selbstverständlich nicht, Sir. Aber die fragliche Lady hat sich in der Herde verirrt und kam uns abhanden. Als unser Sanchez sich endlich aus dem Schlamassel befreit hatte, war von der Lady oder ihrem Hund weit und breit keine Spur mehr.«
    Nachdenklich betrachtete Antonio sein Glas. Miguel eilte zur Karaffe. »War diese Begegnung mit dem Hornvieh beabsichtigt?« Antonio schleuderte Sanchez die Frage förmlich entgegen.
    Sanchez trat von einem Bein aufs andere. »Ich wüsste nicht, wie es hätte geschehen sollen, Mylord. Ich glaube, es lag am Hund. Er hatte es auf das Vieh abgesehen … Gewöhnlich mögen Hunde keine Kühe, und auf dem Lande …«
    »Mann, um Himmels willen, ich habe keinerlei Interesse an der Beziehung zwischen Hornvieh und Hunden«, unterbrach Antonio. »Wie verrückt muss dieses Land eigentlich sein, wenn in einem Park mitten in der Stadt eine Herde Kühe gehalten wird?«
    »Es hat mit den öffentlichen Weiderechten zu tun, Sir«, erklärte Miguel stur, ohne zu wissen, ob die Information wirklich verlangt wurde.
    Don Antonios lästerliche Erwiderung war Antwort genug. »Was wissen wir über diese Frau?«
    »Vor ihrer Eheschließung mit der Natter war sie verwitwet. Keine ungewöhnliche Geschichte. Ihr erster Ehemann wurde bei Trafalgar getötet. Eine Tochter, fünf oder sechs Jahre alt.«
    »Warum sollte er sie heiraten?« Don Antonio erhob sich aus dem Sessel. Bis auf das glänzend weiße Halstuch, in dessen gestärkten Falten ein wuchtiger Rubin glühte, war er schwarz gekleidet. An seinem Gürtel war ein silberner Dolch befestigt.
    Würdevoll wie ein Panther schritt er durch den kleinen Salon. »Die Natter pflegt sich mit Frauen zu amüsieren, wenn ihr der Sinn danach steht. Aber nie zuvor hat er eine Frau dauerhaft in seinem Bett geduldet.« Nachdenklich betrachtete er das Kaminfeuer. »Warum? Warum nimmt er sich ausgerechnet jetzt eine Frau?«
    »Vielleicht, weil er sich dafür entschieden hat«, schlug Miguel vor.
    »Idiot«, platzte sein Herr heraus, »natürlich hat er sich dafür entschieden. Nur, warum?«
    »Könnte sein, dass wir es herausfinden können, wenn wir sie beobachten«, meinte Miguel.
    Antonio wirbelte auf dem Absatz herum und durchbohrte ihn mit dem Blick. »Genau das hat dieses idiotische Trampeltier, das noch nicht einmal einen Elefanten in der Wüste verfolgen könnte, unmöglich gemacht«, erklärte er mit eisiger Stimme. »Dabei hatte ich Ihnen befohlen, jemanden anzuheuern, der sich niemals erwischen lässt.«
    »Ich dachte, ich wäre Ihrem Befehl gefolgt, Sir.« Miguel starrte Sanchez an. »Aber vielleicht handelt es sich bei dem Vorfall mit den Kühen tatsächlich um ein Unglück. Wir können es nicht mit Sicherheit sagen.«
    »Genau das ist der Grund, weshalb wir keinerlei Risiko eingehen dürfen«, erwiderte sein Dienstherr. »Die Natter darf keinerlei Verdacht schöpfen. Es ist überlebenswichtig, dass er überzeugt ist, seine wahre Identität wäre unbekannt geblieben. Jegliche Überwachung ist sofort einzustellen. Und von jetzt an werde ich den Fall persönlich übernehmen. Es gibt bessere Methoden, die Schlange zu häuten, als sie zu observieren.«
    Miguel verbeugte sich und schlug die Hacken zusammen. »Zu Befehl, Sir.«
    »Schaffen Sie mir endlich diesen jämmerlichen Trottel aus den Augen.«
    Mit einer Geste verscheuchte Miguel den unglücklichen Mann, der hastig und offensichtlich erleichtert aus dem Salon flüchtete.
    Don Antonio blieb vor dem Kamin stehen, wippte in einer Art

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