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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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habe ich da eben einen missbilligenden Tonfall herausgehört?«
    Im letzten Moment gelang es ihm, die Katastrophe zu verhindern. Abwehrend hob er die Hände. »Ich habe keinerlei Erfahrungen mit Kindern, und ich bin nicht in der Lage, mir überhaupt eine Meinung zu erlauben, Ma'am.«
    Cornelia machte den Eindruck, als hätte sie noch mehr zu sagen, entschloss sich aber ebenfalls zum Rückzug. »Gavin, bitte bringen Sie den Hund nach oben ins Schulzimmer«, wies sie einen vorbeikommenden Lakaien an. »Die Kinder warten bereits auf ihn.«
    Zweifelnd musterte der Mann das große Tier, das den Blick gelassen erwiderte. »Wie sollte ich das machen, M'lady?«
    Greville sprach ein paar ruhige Worte mit Lyra, die sich sofort erhob und zur Treppe trottete. Der Lakai folgte ihr, und die beiden verschwanden im oberen Bereich des Hauses.
    »Wollen Sie mich in unser Wohnzimmer begleiten, Greville?«, lud Cornelia ihn ein, unfähig, den frostigen Unterton in ihrer Stimme zu verbergen.
    »Vielen Dank. Aber ich habe mich gerade gefragt, ob Ihr Ehemann wohl zu Hause ist? Es gibt eine Angelegenheit, die ich gern mit ihm besprechen würde.«
    »Er ist in der Bibliothek. Ich bringe Sie zu ihm.« Cornelia führte ihn in den hinteren Teil des Hauses, klopfte kurz an und streckte den Kopf durch die Tür. »Greville möchte dich gern sprechen, Harry. Er ist gekommen, um Franny abzuholen.«
    Harry erhob sich vom Schreibtisch und grüßte Greville warmherzig. »Kommen Sie herein. Darf ich Ihnen ein Glas Bordeaux anbieten? Es ist ungewöhnlich, dass Sie die Aufgaben eines Kindermädchens übernehmen.«
    »Ja, in der Tat. Aurelia hatte eigene Pläne, und ich hatte überhaupt nichts vor, also habe ich …« Ein Schulterzucken beendete den Satz, während Greville das angebotene Weinglas nahm.
    Nachdem Cornelia die Tür leise hinter sich geschlossen hatte, schaute Harry seinen Gast fragend an. »Der Besuch ist nicht rein gesellig gemeint, nehme ich an.«
    »Nein.« Greville setzte sich auf den Platz, auf den sein Gastgeber deutete. »Sie hatten Ihre Unterstützung angeboten, und jetzt möchte ich Ihnen eine Frage stellen, ohne mich in Einzelheiten zu vertiefen, die ich Ihnen in diesem Stadium der Operation unmöglich liefern kann.«
    »Fragen Sie nur.« Harry nippte an seinem Bordeaux und zügelte seine Neugier.
    »Wenn Sie Franny von einem Moment auf den anderen in Ihre Obhut nehmen müssten … auch in dem Fall, dass ich keine Zeit hätte, sie zu Ihnen zu bringen … können Sie mir garantieren, dass Sie einspringen würden?«
    »Ja«, erwiderte Harry leise. »Ist das alles?«
    »Ja.« Greville gönnte sich einen kräftigen Schluck Bordeaux. »Ich danke Ihnen.«
    »Keine Ursache.« Nachdenklich ließ Harry den Wein in seinem Glas kreisen. »Darf ich annehmen, dass der Hund geschult ist, Franny ebenso wie Aurelia zu beschützen?«
    »Ja. Aber Lyra kann sich nicht an zwei Orten gleichzeitig aufhalten.«
    Harry nickte. »Verzeihen Sie, Falconer, aber ich muss eine Bemerkung loswerden. Wenn Sie es zulassen, dass Aurelia oder Franny irgendetwas zustößt, werden Sie sich vor mir dafür verantworten müssen.«
    Greville lachte kurz. »Keine Angst, Bonham, Sie können mir nichts anhaben. Dafür sorge ich schon selbst.« Er stand auf. »Es ist unser Beruf. Sie kennen die Vorschriften und die Risiken genauso gut wie ich. Glauben Sie mir, Aurelia weiß darüber Bescheid. Und das, mein Freund, ist alles, was ich Ihnen verraten darf.«
    Er stellte sein Glas ab und ging zur Tür. »Ich muss Franny nach Hause bringen, bevor es dunkel wird.«
    »Warten Sie, Falconer.« Harrys Tonfall klang scharf. »Ich möchte, dass Sie sich an einem Punkt deutlicher ausdrücken.«
    Greville hielt inne, die Hand auf dem Türknauf. »Ja?«
    »Wollen Sie andeuten, dass Aurelia mit Ihnen zusammenarbeitet?«
    »Das hat sie getan, seit ich ihr zum ersten Mal begegnet bin. Aurelia ist meine Partnerin. Und ihr ist klar, was sie tut. Guten Tag, Bonham.« Greville öffnete die Tür und verließ die Bibliothek.
    Geräuschvoll blies Harry die Wangen auf. Schon längst hatte er den Verdacht gehegt, sich aber hartnäckig gegen die Einsicht gewehrt. Gleichviel, dachte er schuldbewusst, weil es doch nur zeigt, wie sehr ich in dieser Hinsicht versagt habe. Wenn er Cornelia zu gegebener Zeit vertrauensvoll die Wahrheit über seine Arbeit erzählt hätte, hätte er sie und ihren Sohn nicht unwissentlich, und um ein Haar mit verheerendem Ausgang, in den Strudel der Ereignisse

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