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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Jemmy, der bereits abgestiegen war und am Fuß der Treppe auf ein Zeichen wartete, zu sich heran. Der Bursche eilte sofort zu ihr, schaffte es allerdings nicht, bevor Don Antonio ebenfalls abgestiegen war und ihr am Steigbügel beim Absteigen half.
    Aurelia stützte sich auf seine Hand, entfernte sich aber von ihm, sobald ihr Fuß den Boden berührt hatte. »Vielen Dank, Don Antonio, für diesen überaus angenehmen Ausflug.«
    Er ergriff ihre Hand und verbeugte sich. »Werden Sie morgen wieder mit mir ausreiten, Lady Falconer?«
    »Wahrscheinlich nicht«, antwortete sie und bemühte sich wieder um ein helles Lachen. »Was sollen die Leute denken, wenn ich mit Ihnen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen durch den Park reite? Sie wissen doch, dass auch wir unsere ungeschriebenen Gesetze haben. Diese Gesetze mögen nicht so streng sein wie bei Ihnen, aber man bricht sie nur auf eigene Gefahr.«
    Don Antonio verneigte sich zustimmend. »Verstehe. Aber ich darf auf den Ausritt nach Richmond hoffen?«
    »Mit Vergnügen, Don Antonio.« Aurelia reichte ihm die Hand.
    Er führte ihre Hand an seine Lippen. »Dann werde ich Ihnen morgen meine Aufwartung machen, Ma'am, um eine Verabredung zu arrangieren.«
    »Ich freue mich darauf, Don Antonio.« Sie zog ihre Hand zurück, lächelte, und eilte dann rasch die Treppe hinauf zur Tür. Den Schlüssel hielt sie bereits in der Hand. Noch bevor der Spanier wieder im Sattel saß, hatte sie die Tür geöffnet, und er hatte sein Pferd noch nicht in Bewegung gesetzt, als sie sie fest hinter sich schloss.
    Aurelia verharrte einen Moment, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür und sog die vertraute Atmosphäre ihres Hauses in sich ein, den Duft nach Bienenwachs und Lavendel, die friedlich flackernde Öllampen, die bekannten Menschen um sie herum, die sich in den Zimmern aufhielten oder über die Flure huschten.
    Franny war oben im Kinderzimmer. Aurelia eilte die Treppe hinauf, nahm zwei Stufen auf einmal, hörte kaum Grevilles Stimme, die in der Halle nach ihr rief.
    Greville folgte Aurelia ins Kinderzimmer. Er war ihr auf den Fersen, als sie Franny begrüßte, die bereits gebadet und das Nachthemd angezogen hatte. Das kleine Mädchen aß gerade sein Abendbrot, trank mit Honig gesüßte Milch und weihte Daisy in die Einzelheiten von Lyras großartigem Auftritt im Schulzimmer der Mount Street ein.
    »Susannah wollte ihren Augen kaum trauen, als er Lyra befohlen hat, sich hinzulegen, und sie es tatsächlich getan hat! Und als er ihr dann befohlen hat, Pfötchen zu geben, und sie es gemacht hat … Es war großartig, wirklich …« Trotz ihrer Begeisterung duldete Franny den Begrüßungskuss ihrer Mutter. »Wirklich großartig, Mama, du hättest …« Der Rest des Satzes verlor sich, als sie den Suppenlöffel in den Mund schob.
    »Ich bin mir sicher, dass es großartig war, meine Süße.« Sehnsüchtig ließ Aurelia den Blick über ihre Tochter schweifen. Am liebsten hätte sie sie umschlungen, sie ganz eng an sich gepresst; aber Franny hätte solche stürmischen Gefühlsausbrüche als seltsam und beunruhigend empfunden.
    »Franny, bitte denk dran, Lyra ist kein Kuscheltier.« Aurelia drehte sich um, als sie Grevilles Stimme hinter sich hörte, und fragte sich insgeheim, warum sie seine Anwesenheit nicht gespürt hatte. »Es war heute das erste und das letzte Mal, dass ich sie gebeten habe, dir ein paar Tricks zu zeigen. Sie ist ein Diensthund. Ein Hund, der arbeiten soll, wie ich es dir bereits erklärt habe.«
    »Na, gut«, stimmte Franny versöhnlich zu und schob sich noch einen vollen Löffel in den Mund. »Mama, willst du mir eine Geschichte vorlesen?«
    »Deswegen bin ich hier.« Aurelia begrüßte die abendliche Routine. »Wenn du zu Ende gegessen hast.« Sie warf einen Blick auf Greville, der immer noch an der Tür stand. »Hast du Nell gesprochen, als du in der Mount Street warst?«
    »Nur kurz. Ich hatte eine Unterhaltung mit Bonham.«
    »Wirklich? Und worüber habt ihr euch unterhalten?« Aurelia musterte ihn eindringlich.
    Greville lächelte. »Ach, nichts Besonderes … Bitte komm doch in die Bibliothek, wenn du hier fertig bist. Gute Nacht, Franny.« Er küsste das Kind auf die Stirn und verließ das Zimmer.
    Aurelia blieb fast eine Stunde lang bei ihrer Tochter, zögerte spürbar, das Ritual zur Schlafenszeit zu beenden. Als es endlich so weit war, eilte sie zuerst in ihr Schlafzimmer.
    Dort zog sie ein Kleid aus indischer Baumwolle an, wie es für einen ruhigen Abend zu Hause

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