Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
Vom Netzwerk:
sind übereingekommen, dass Don Antonio ein sehr gefährlicher Mann ist. Ich bin der Meinung, dass du noch nicht so weit bist, allein mit ihm fertig werden zu können. Noch nicht einmal mit einem Leibwächter an deiner Seite. Wie leicht können dir Fehler unterlaufen … nur weil du mit ein paar unbedeutenden Aufgaben recht erfolgreich gewesen bist, heißt es nicht, dass du rennen kannst, bevor du laufen gelernt hast.«
    »Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie beleidigend du klingst?«, fragte Aurelia und erhob sich.
    Seufzend versuchte er, das Dickicht zu lichten. »Ich hatte nicht die Absicht, dich zu beleidigen, Aurelia. Aber es handelt sich um Tatsachen, und die wichtigste Tatsache besteht darin, dass ich die Melodie vorgebe. Ich bin nicht darauf eingerichtet, dich einer Gefahr auszusetzen. Du tust nur das, was ich dir gesagt habe, dann bist du in Sicherheit. Im Moment möchte ich, dass du die Bekanntschaft pflegst, während ich versuche herauszufinden, was er im Schilde führt. So einfach ist es.«
    Er kam zu ihr und ergriff ihre Hände. »Ich bin mir sicher, dass du mich verstehst.«
    »Ja, ich verstehe dich«, bestätigte Aurelia und ließ ihre Hände in seinen. »Aber es bleibt dennoch eine Beleidigung, mir zu unterstellen, ich würde zu großes Vertrauen in meine Fähigkeiten setzen. Mag sein, dass diese unbedeutenden Aufgaben, über die ich mich so freue, wenn ich sie erfolgreich erledigt habe, für dich nur Trivialitäten sind. Für mich sind sie alles andere als unbedeutend.«
    »Oh, meine Liebe«, murmelte er, »ich hatte keine Ahnung, wie beleidigend ich geklungen haben muss. Ich hatte nicht die Absicht, deinen Beitrag zu unserer Mission zu schmälern. Ich wollte dir meine Ansicht nur möglichst eindringlich vor Augen führen.«
    »Nun, das ist dir gelungen.« Trotzdem hatte Aurelia keine Lust, es mit einem Kuss dabei bewenden zu lassen. »Aber sag mir doch, ob du Frederick auch verboten hättest, mit unserem Opfer nach Richmond zu reiten, wenn du noch mit ihm zusammenarbeiten würdest?«
    Er lächelte halb vorwurfsvoll. »Nein, natürlich nicht. Und du weißt, warum.«
    »Aber bei Frederick warst du doch auch derjenige, der die Melodie gepfiffen hat?«
    »Ja.«
    »Und er hat deine Entscheidungen nie infrage gestellt?«
    »Selbstverständlich hat er das manchmal getan. Und du bist auch so frei. Aber du wirst akzeptieren müssen, dass ich das letzte Wort habe.« Er zog sie zu sich heran, hob ihr Kinn mit einer Hand hoch und strich mit dem Daumen zärtlich über ihre Lippen, während er sie mit ernstem Blick anschaute. »Aurelia, meine größte Sorge gilt deiner Sicherheit …«
    Es wäre niederträchtig, seine Sorge als Argument gegen ihn zu wenden, dachte sie und spürte, wie seine Lippen der Spur folgten, die sein Daumen vorgezeichnet hatte. Aurelia erlaubte sich, ein wenig zu entspannen, und ihr Körper schmiegte sich weich in seine Umarmung. Gleichzeitig fragte sie sich verwundert, warum sie sich eigentlich so sehr gegen eine Entscheidung gewehrt hatte, die sie zutiefst erleichterte. Denn sie verspürte nicht das geringste Verlangen danach, allein mit Don Antonio unter den Bäumen in Richmond zu reiten.

22
    Am nächsten Vormittag empfing Lady Falconer den Spanier in ihrem Salon. Als Don Antonio das Zimmer betrat, war er seiner Gewohnheit gemäß gekleidet: Er trug einen schwarzen Mantel, der zu dieser Gelegenheit mit einer grau-schwarz gestreiften Weste aufgehellt war, und graue Kniehosen. Die weißen Falten des gestärkten Krawattentuchs türmten sich hoch unter dem Kinn, die Stiefel glänzten; den Hut und den Spazierstock trug er in der Hand.
    Ohne Zweifel eine ausgesprochen elegante und fesselnde Erscheinung, dachte Aurelia, legte ihren Stickrahmen beiseite und erhob sich zur Begrüßung. Aber noch nicht einmal die bestechende Eleganz seiner Kleidung konnte über den grausamen Zug um seinen Mund hinwegtäuschen oder über die abgründige Leere in seinen schwarzen Augen.
    »Mylady.« Don Antonio verbeugte sich. »Darf ich sagen, dass Sie heute Vormittag wieder bezaubernd aussehen?«
    »Sie dürfen, Don Antonio.« Lächelnd streckte sie ihm die Hand entgegen. »Solange ich Sie der schamlosen Schmeichelei bezichtigen darf, während ich mir die Komplimente trotzdem gefallen lasse.«
    Er küsste ihr die Hand, hielt sie den Bruchteil einer Sekunde länger umschlossen, als es eigentlich statthaft gewesen wäre. »Es ist unmöglich, Ihnen zu schmeicheln, Lady Falconer.«
    Aurelia lächelte nur und

Weitere Kostenlose Bücher